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Gender Pay Gap 2022: Frauen verdienten rund 20 Prozent weniger als Männer

30.01.2023

Pressemitteilung des Statistischen Landesamt Bremen

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Im Jahr 2022 lag der Bruttostundenverdienst von Frauen im Land Bremen 20 Prozent unter dem der Männer. Bundesweit lag die Differenz bei 18 Prozent. Frauen in Bremen haben im Durchschnitt 19,94 Euro in der Stunde verdient, Männer 25,05 Euro und damit 5,11 Euro mehr. Im langfristigen Vergleich ist der unbereinigte Gender Pay Gap gesunken: Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 betrug der geschlechterspezifische Verdienstabstand noch 25 Prozent.

Dieser Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern, der sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap, kann zu einem großen Teil (rund 70 Prozent) damit erklärt werden, dass Frauen häufiger in Beschäftigungsverhältnissen mit geringeren Verdiensten tätig sind, zum Beispiel in Berufen beziehungsweisse Branchen mit niedriger Bezahlung, geringerem Anforderungsniveau und/oder nicht Vollzeit arbeiten.

6 Prozent weniger in vergleichbaren Beschäftigungsverhältnissen
Der verbleibende Anteil von 30 Prozent am Verdienstunterschied kann nicht mit diesen im Schätzmodell verfügbaren Merkmalen erklärt werden. Auch bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation verdienen Arbeitnehmerinnen im Land Bremen im Durchschnitt pro Stunde 6 Prozent weniger als Männer (Deutschland: 7 Prozent), man spricht vom "bereinigten Gender Pay Gap".

Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Unterschiede geringer ausfallen würden, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analysen zur Verfügung stünden (zum Beispiel Angaben zu Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, Geburt von Kindern oder Pflege von Angehörigen). Der bereinigte Gender Pay Gap ist daher als "Obergrenze" für Verdienstdiskriminierung zu verstehen.

Kein Vergleich zum Vorjahr möglich
Diese Auswertung erfolgt auf der Grundlage der neuen Verdiensterhebung. Die Ergebnisse für das Jahr 2022 sind nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar, da unterschiedliche Datenquellen und Erhebungsmethoden zugrunde liegen. Bis zum Berichtsjahr 2021 wurden Ergebnisse basierend auf der vierjährlichen Verdienststrukturerhebung (VSE), die letztmalig für das Berichtsjahr 2018 durchgeführt und anschließend fortgeschrieben wurde, berechnet. Ab dem Berichtsjahr 2022 wurde diese durch die neue monatliche Verdiensterhebung abgelöst.

Aufgrund der Umstellung auf die neue Verdiensterhebung mussten im Bereinigungsverfahren des Gender Pay Gap methodische Änderungen vorgenommen werden, womit eine Vergleichbarkeit der aktuellen Ergebnisse mit den Ergebnissen aus dem Vorjahr weiter erschwert wird.

Methodische Hinweise
Die Ergebnisse zum Gender Pay Gap basieren auf den Erhebungen eines repräsentativen Monats. Im Berichtsjahr 2022 handelt es sich dabei um den April.

Allgemeine Hinweise zur Berechnungsweise des Gender Pay Gap sind auf den Seiten des Statistischen Bundesamtes zu finden, zum Beispiel in der Rubrik "Häufig gestellte Fragen" oder in den Artikeln "Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen nach Bundesländern" und "Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen – eine Ursachenanalyse auf Grundlage der Verdienststrukturerhebung 2018" in der Zeitschrift "WISTA – Wirtschaft und Statistik" (Ausgaben 4/2018 und 4/2021).

Weitere Ergebnisse zu Verdiensthöhen und Verdienstunterschieden im Land Bremen finden Sie hier: www.statistik.bremen.de/verdienste. In der Anlage finden Sie eine Tabelle (pdf, 44.6 KB) mit differenzierten Angaben.

Weitere Auskünfte erteilt:
Markus Habig, Statistisches Landesamt, Tel.: (0421) 361 -19999, E-Mail: Markus.Habig@statistik.bremen.de