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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

Richtfest für das Zentralgebäude der Justizvollzugsanstalt Bremen

12.10.2011

Am heutigen Mittwoch (12.10.2011) hat das Richtfest für das Zentralgebäude der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bremen auf dem Gelände der JVA im Beisein von Justizsenator Martin Günthner mit dem Anstaltsleiter Dr. Carsten Bauer, dem Geschäftsführer der Immobilien Bremen AÖR, Dr. Oliver A. Bongartz und verantwortlichen Planer, Jörg Schneider, Partner des Architekturbüros Gerlach | Schneider + Partner stattgefunden.
Das multifunktionale Zentralgebäude wird als zentraler Baustein zur Modernisierung der seit 1874 bestehenden JVA in Bremen Oslebshausen neu errichtet. Auf dem nördlichen Teil des Geländes, in der Höhe der Straße „Am Fuchsberg“, entsteht ein 206 Meter langgestreckter, viergeschossiger Neubau mit einer zentralen Pforte für den gesamten Personen- und Fahrzeugverkehr. Das Gebäude wird auf 200 Bohrpfählen mit energiesparender Außenhaut und Klinker-Verblendmauerwerk gegründet. Durch die Materialwahl passt sich das zeitgemäße Gebäude an die historische Bausubstanz an. Ein neue, ca. 300 m lange Beton-Außenmauer, mit vorgelagertem, detektiertem Sicherheitszaun, schließt direkt an den Neubau an.

„Mit dem heutigen Richtfest sind wir der Fertigstellung des gänzlich neuen Bauwerks, nämlich des Zentralgebäudes, wieder ein Stück näher gekommen“, freute sich Justizsenator Günther im Rahmen der Feierlichkeiten. „Ein zeitgemäßer Justizvollzug, so wie ich ihn verstehe, ist auf die Wiedereingliederung der Gefangenen in die Gesellschaft und auf den Schutz der Bevölkerung vor wiederholter Strafbegehung ausgerichtet. Für diese Aufgaben wird die JVA Bremen gerüstet sein. Im Mittelpunkt der Sanierung stehen die angemessene Unterbringung der Gefangenen, die Anpassung der Sicherheitsvorrichtungen an den bundesdurchschnittlichen Standard sowie die Modernisierung der gesamten Infrastruktur der Anstalt“, so Günthner.

Geschäftsführer der Immobilien Bremen AÖR, Dr. Oliver A. Bongartz: „Das Richtfest ist ein schöner Brauch, mit dem der Bauherr seinen Dank an die Handwerker und alle am Bau beteiligten ausdrückt. Mit dem Richtfest wird sei jeher die erste große Etappe beim Bau eines Gebäudes beendet, Grund genug also, dieses Ereignis zu feiern. Am Bau der JVA haben bislang mehr als 50 Firmen und etwa 1.000 Personen mitgewirkt.“

Der verantwortliche Planer, Jörg Schneider, Partner des Architekturbüros Gerlach I Schneider + Partner, erläutert: „Mit dem Zentralgebäude wird der bauliche Grundstein für eine moderne Infrastruktur und Organisation der Anstalt gelegt. Die Wege werden vereinfacht und sicherheitstechnisch optimiert. Interimsnutzungen im Gebäude sparen während der Sanierung der umliegenden, denkmalgeschützten Gebäude erhebliche Kosten. Darum wurde im März des letzten Jahres mit diesem Vorhaben begonnen.“

Anstaltsleiter Dr. Carsten Bauer erklärt: „Für die Beschäftigten der Justizvollzugsanstalt bedeutet das neue Zentralgebäude eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Kurze Wege und effektivere Arbeitabläufe verschaffen ihnen mehr Raum für die Arbeit mit Gefangenen.“

Alle wesentlichen Funktionen werden nach der Sanierung in dem neuen Zentralgebäude gebündelt. Neben der gesamten Verwaltung der JVA werden der zentrale Besucherbereich, eine Krankenstation, eine Haftabteilung für 100 Gefangene sowie eine Lehrküche mit Speisesaal im Zentralgebäude untergebracht. Die über 107 Kilometer neu verlegter Kabel laufen in der Sicherheitszentrale im Obergeschoss zusammen, wo die gesamte Kommunikationstechnik der Anstalt gebündelt wird. Daneben liegen Besprechungs- und Konferenzräume, die auch als SEK-Einsatzzentrale dienen können. Ein überkragender Rand aus Betonelementen schützt das Flachdach gegen Erklettern. Insgesamt entstehen im neuen Zentralgebäude zusätzliche 7.570 m² moderne Nutzfläche. Die Fertigstellung des Zentralgebäudes, die ein Volumen von ca. 15 Mio. Euro umfasst, ist für August/September 2012 geplant.

Nach dem Spatenstich für den Beginn der Gesamtsanierung im August 2009 und der Grundsteinlegung für das Zentralgebäude im September 2010 erfolgt jetzt der dritte große Schritt zur Sanierung und Erneuerung der Justizvollzugsanstalt. Der Senat hatte das Gesamtkonzept für die erneuerte JVA am 24. Juni 2008 verabschiedet. Die für die Umsetzung der auf zehn Jahre geplanten Sanierungsmaßnahmen erforderlichen Mittel von ca. 50 Mio. Euro stellen für das Land Bremen einen enormen Kraftakt dar. Eine der größten Herausforderung dieser Baumaßnahme ist dabei die Sanierung bei laufendem Gefängnisbetrieb.

Einzelheiten über das neue Zentralgebäude (Zahlen, Lageplan) können dem angehängten PDF-Dokument (pdf, 1.5 MB) entnommen werden.