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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Grünes Licht für Sozialzentren
Senatorin Adolf: Vorhaben wird schneller umgesetzt als geplant

05.12.2000

Bereits im kommenden Jahr sollen 12 Sozialzentren in den Bremer Stadtteilen die vier regionalen Sozialämter ersetzen. Möglich wird dies durch den Beschluss des Senats von heute (5. Dezember 2000), der den Weg dafür frei gibt, Voraussetzungen für die Einführung der Sozialzentren bis Mitte des kommenden Jahres zu schaffen. Ursprünglich sollte das Vorhaben erst bis zum Jahr 2005 umgesetzt werden.

„Ich freue mich sehr über den Beschluss des Senats“, betonte die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales. Das Ziel, Sozialhilfeempfänger und –empfängerinnen künftig besser, umfassender sowie individuell zu beraten und zu betreuen könne nun schneller erreicht werden. Vorgesehen ist, dass in den Sozialzentren vor Ort so genannte „Fall-Manager“ sich der Hilfe-Bedürftigen annehmen und gemeinsam mit ihnen Pläne erstellen, die nach Möglichkeit zum Ausstieg aus der Sozialhilfe und in den Arbeitsmarkt führen sollen, oder andere Chancen eröffnen wie beispielsweise eine Ausbildung. Die Sozialzentren sollen dabei eng mit der geplanten neuen Gesellschaft Arbeit Bremen GmbH zusammenarbeiten, in der die Aktivitäten der Arbeitsmarktförderung gebündelt werden.

Mit der beschleunigten Entwicklung und Einführung der Sozialzentren soll erreicht werden, dass die Zahl der Familien und Lebensgemeinschaften, die Sozialhilfe beziehen (Fallzahlen), von 28 846 im vergangenen Jahr auf rund 22 400 im Jahr 2005 sinkt. Gelingt dies, müssten im Jahr 2005 für die Hilfe zum Lebensunterhalt (Sozialhilfe) in der Stadt Bremen 48 Millionen Mark weniger aufgewandt werden als bisher veranschlagt.

„Allerdings“, so Senatorin Adolf, „brauchen wir zunächst mehr Personal, um das ehrgeizige Vorhaben zu realisieren“. Der Senat hat der Einstellung von 20 neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zugestimmt, die die Sachbearbeiter/innen in der Sozialhilfe entlasten sollen. Zusätzlich werden in den beiden kommenden Jahren sieben Fachkräfte im Zusammenhang mit der Einführung eines neuen Systems der programmierten Sozialhilfe („Solid“) beschäftigt. Diese automatisierte Sachbearbeitung wird gemeinsam mit anderen Städten (Frankfurt, Dortmund, Kiel) entwickelt. Sie soll im Januar 2001 starten und die Bearbeitung der Sozialhilfe optimieren.

„Wir wollen Sozialhilfe künftig nicht mehr nur als finanzielle Unterstützung definieren“, sagte Hilde Adolf. Vielmehr solle sie eine aktivierende Hilfe sein und jene befähigen, die dazu in der Lage sind, ein Leben unabhängig von staatlichen Zuwendungen zu führen.

Natürlich spiele bei all dem auch eine wesentliche Rolle, die immens hohen Sozialausgaben von rund einer Milliarde pro Jahr einzudämmen, sagte die Senatorin. Allein für die Hilfe zum Lebensunterhalt seien im vergangenen Jahr in der Stadt Bremen 330 Millionen Mark für rund 50 000 Hilfeempfänger ausgegeben worden. Bremen habe die größte Sozialhilfedichte bundesweit. Etwa jeder Zehnte beziehe Sozialhilfe in vollen Umfang oder als ergänzende Leistung. Darunter befinden sich rund 18 000 Minderjährige, 25 000 Männer und Frauen im Alter von 18 bis 58 Jahren und etwa 6000 Personen, die älter als 58 Jahre sind.