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Der Senator für Finanzen

Bremen und Bayern durchschlagen Gordischen Knoten beim digitalen Unternehmenskonto

ELSTER-Technologie ist zukünftig die Grundlage

07.02.2020

Unternehmen haben jedes Jahr durchschnittlich 130 Kontakte zu Behörden. Das bedeutet einen enormen Arbeits- und Zeitaufwand. Zu Recht wartet die Wirtschaft sehnsüchtig auf digitale Lösungen, um alle Anträge einfach, schnell und in allen Bundesländern gleich abwickeln zu können. Bayern ist es jetzt gemeinsam mit Bremen gelungen, den Weg zu einem einheitlichen Unternehmenskonto zu beschleunigen. Durch die in Bayern entwickelte ELSTER-Technologie kann bundesweit zügig ein zentrales Onlineportal mit einem einheitlichen Konto für alle Unternehmen angeboten werden, wo beispielsweise die Kfz-Anmeldungen oder die Beantragung von Gesundheitszeugnissen erfolgen kann. An die seit Jahrzehnten in der Steuer bewährte, praxistaugliche Lösung sind bereits alle Unternehmen angebunden. Im IT-Planungsrat werden jetzt Bayern und Bremen beauftragt, das digitale Unternehmenskonto für alle Bundesländer auszurollen. Bayern schafft die technischen und praktischen Voraussetzungen für die Umsetzung auf ELSTER-Basis und Bremen prüft die Module Funktionspostfach und Autorisierung im Unternehmen als weitere mögliche Komfortfunktionen für das Unternehmenskonto.

Die Bayerische Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, und Bremens Finanzstaatsrat Henning Lühr freuen sich über die gelungene länderübergreifende Zusammenarbeit
Die Bayerische Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, und Bremens Finanzstaatsrat Henning Lühr freuen sich über die gelungene länderübergreifende Zusammenarbeit

Die Bayerische Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, betonte: „Der Gordische Knoten ist durchschlagen. Als Quasi-Digitalbeauftragte unserer Länder haben wir gemeinsam mit dem Bund einen breit getragenen Konsens erreicht und senden ein klares Signal an unsere Unternehmen. Wir wollen den schnellen Wechsel von der analogen Amtsstube zu einem digitalen Servicestaat. Deutschland steht bei der digitalen Verwaltung nicht länger auf der Bremse, sondern gibt seinen Unternehmen Rückenwind. Unsere Unternehmen sollen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können und nicht unnötige Zeit mit Papierkrieg und Amtsgängen verschwenden. Mit unserer bewährten Zertifizierung im Steuerwesen öffnen wir die digitale Tür für alle weiteren Behördenleistungen. Das ist ein Update ‚made in bavaria‘. Die Wirtschaft sichert unseren Wohlstand und eine starke digitale Verwaltung ist dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor.“

Bremens Staatsrat Hans-Henning Lühr erklärte: „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, einen weiteren Meilenstein für ein erfolgreiches e-Government abzuschließen. Erstmals in der Geschichte der Digitalisierung haben wir eine technologische Zusammenarbeit zwischen der Steuer- und der Allgemeinen Verwaltung erreicht. Grundlage hierfür ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Bremen und Bayern. Der große Vorteil dieser Lösung ist das Prinzip ihrer verschiedenen Bausteine. Ein zentraler Baustein, auf dessen Nutzung sich bereits alle Mitglieder des IT-Planungsrates verständigt haben, ist die Nutzung der ELSTER-ID zur Authentisierung der Unternehmen. Die weiteren Bausteine können je nach Ausgangssituation in den Ländern und damit mit einer hohen Investitionssicherung zusammengestellt werden. Mit dieser Flexibilität gepaart mit einer etablierten Authentisierungslösung entsprechen wir insbesondere den bei den Wirtschaftsvertretungen und -verbänden erhobenen Anforderungen. Nach aktuellen Schätzungen werden wir die ersten Funktionen spätestens 2021 bereitstellen können, um dann in weiteren Schritten bis 2022 ein ausgerolltes bundesweit einheitliches Unternehmenskonto im Einsatz zu haben.“

Das neue Unternehmenskonto wird modular aufgebaut. Für jedes Unternehmen können bis zu 200 Konten für Firmenmitarbeiter eingerichtet werden. Es ermöglicht die Kommunikation zwischen Unternehmen und Behörden in beide Richtungen, sowohl in Form von Bescheiden als auch durch Anträge. Steuerformulare sind enthalten, ebenso wie Maschinenschnittstellen für die Kommunikation zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Mit dem digitalen Unternehmenskonto rückt auch der „Single Point of Contact“ für Unternehmen näher. Diesen sollen sich die Unternehmen flexibel definieren können. Bereits bei Bund und Ländern vorhandene Lösungen können daher in verschiedener Form an eine ELSTER-Lösung angeschlossen werden, etwa durch Schnittstellen zwischen ELSTER und Fachverfahren, Verlinkungen von ELSTER in ein Landesportal oder die Integration der ELSTER-Schnittstelle in ein vorhandenes Landeskonto. Schon 2020 beginnen erste Pilotverfahren, in 2021 werden bereits wichtige Funktionen, wie die Authentifizierung und die Organisationszertifikate bereitstehen.

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