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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Trauerfeier für Fehlgeburten

20.09.2001

Am 25. September erstmals gemeinschaftliche Urnenbestattung auf dem Huckelrieder Friedhof

Auf den Huckelrieder Friedhof ist für den kommenden Dienstag, 25. September, um 16 Uhr zu einer ungewöhnlichen Urnenbestattung eingeladen: Erstmals werden Tot- und Fehlgeburten aus sieben Bremer Kliniken gemeinschaftlich im Rahmen einer Trauerfeier beerdigt. "Uns ist es wichtig, den Kindern ein würdevolles Begräbnis zu geben und den Eltern einen möglichen Ort der Trauer, den sie aufsuchen können", formuliert die Krankenpflegedirektorin des Zentralkrankenhauses Links der Weser, Angela Dick, als Sprecherin der Arbeitsgruppe der Bremer Krankenhäuser.

Im Rahmen einer Gesetzesänderung im letzten Jahr sind unter Federführung der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen Richtlinien für den Umgang mit Fehl- und Totgeburten entwickelt worden. Beteiligt sind alle Krankenhäuser im Land Bremen mit einer Frauenklinik: Die Zentralkrankenhäuser St. Jürgen-Straße, Links der Weser, Bremen-Nord und das St. Joseph-Stift. Die Richtlinien wurden einvernehmlich verabschiedet, an der ersten Gemeinschaftsbestattung sind alle Krankenhäuser beteiligt.

Sofern die Eltern nicht eine eigene Bestattung veranlassen, werden Fehl- und Totgeburten in der jeweiligen Pathologie des Krankenhauses aufgehoben und vor dem gemeinsamen Bestattungstermin eingeäschert. In gleicher Weise werden auch Föten und Embryonen aus Schwangerschaftsabbrüchen behandelt. Künftig soll es solche Trauerfeiern vierteljährlich geben. Sie werden gemeinsam von der evangelischen und katholischen Kirche so gestaltet, dass auch Angehörige anderer Religionen oder religionslose Eltern einbezogen sind. Den Eltern bleibt es freigestellt, an der gemeinschaftlichen Trauerfeier teilzunehmen.

"Oft sind die Mütter und Väter direkt nach dem traumatisierenden Ereignis des Todes nicht in der Lage, für sich den richtigen Weg des Abschiedes zu finden. Viele suchen danach die Nähe zum Krankenhauspersonal, suchen das Gespräch und fühlen sich mit ihrer Trauer heimatlos", weiß Angela Dick. Mit dem Angebot der gemeinschaftlichen Urnenbestattung und einer gemeinschaftlichen Grabstätte soll den betroffenen Eltern Anlass und Ort für die Trauer geschaffen werden.