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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Sozialsenatorin Hilde Adolf weist Vorwürfe von Bestattern zurück
Künftig sollen auch alle Totgeburten beerdigt werden

27.10.2000

„Tote ohne Angehörige werden weiterhin würdevoll bestattet“

Die Bremer Senatorin für Soziales und Gesundheit, Hilde Adolf, hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach der geplanten Änderung des Gesetzes über das Leichenwesen würden Tote ohne Angehörige nicht mehr so beerdigt, wie es dem ethischen Empfinden entspreche. „Natürlich werden diese Toten auch weiterhin würdevoll bestattet“, erklärte die Senatorin. Es sei ein haltloser Vorwurf, dass das hierfür vorgesehene Institut für Rechtsmedizin am Zentralkrankenhaus St. Jürgen Straße dabei die Würde des Menschen außer Acht ließe. Auch den Vorwurf, durch die Änderung des Gesetzes würde die Menschenwürde ökonomischen Erfordernissen untergeordnet, wies die Senatorin zurück. Warum ein Bestattungsunternehmen die Würde eines Toten höher achten sollte als ein Institut, zu dessen Aufgabe ebenfalls der Umgang mit toten Menschen gehöre, sei ihr nicht verständlich. Die Senatorin stellte klar, dass es nur um Beerdigungen gehe, bei denen Angehörige nicht vorhanden oder nicht ermittelt werden konnten.

Die Senatorin wies weiter drauf hin, dass es mit der Änderung des Gesetzes zum ersten Mal für alle Totgeburten und Fehlgeburten ein würdevolles Begräbnis geben wird. Wenn die Eltern nicht eine Bestattung gewünscht hatten, wurde mit den Totgeburten bislang so verfahren wie bei Körperteilen und Organen, die als sogenannter „ethischer Abfall“ entsorgt werden müssen. Künftig sollen alle Totgeburten und Fehlgeburten und auch Föten und Embryonen aus Schwangerschaftsabbrüchen in würdiger Form in einer anonymen Begräbnisstätte beigesetzt werden, falls sich die Eltern nicht selbst um eine Beerdigung kümmern.