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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

CO2-Emissionen im Land Bremen um 31 Prozent gesunken

Umweltressort legt positive Klima-Bilanz für das Jahr 2020 vor und verzeichnet deutliche CO2-Einsparungen

03.02.2023

Wie sich die CO2-Emissionen im Land Bremen entwickelt haben, zeigt ein aktueller Bericht für das Jahr 2020, den die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau dem Klima-Controlling-Ausschuss der Bremischen Bürgerschaft vorgelegt hat.

Die CO2-Emissionen im Jahr 2020 sind im Vergleich zu 1990 um 31 Prozent gesunken. Im Berichtsjahr 2020 lagen die CO2-Emissionen im Land Bremen (ohne Stahlindustrie) um rund 2,1 Millionen Tonnen unter dem Niveau des Jahres 1990. Dies entspricht einer CO2-Minderungsrate von 31 Prozent. Im Vorjahr (2019) hatte die CO2-Minderung gegenüber 1990 noch bei 21,6 Prozent gelegen.

"Insgesamt haben wir mit 31 Prozent CO2-Einsparung einen bemerkenswerten Rückgang von Klimagasen zu verzeichnen. Auch der Vergleich zum Vorjahr 2019 kann sich sehen lassen: Eine Einsparung von zwölf Prozent bedeutet 649.000 Tonnen weniger CO2. Das ist ein deutlicher Sprung in kurzer Zeit. Besonders die Abschaltung des Kohlekraftwerkes im Hafen war ein wichtiger Schritt Richtung Klimaneutralität. Sicherlich hat auch die Corona-Pandemie einen Anteil daran gehabt - aber die sinkenden Emissionen veranschaulichen sehr gut, dass unsere Klimaschutzanstrengungen Wirkung zeigen", sagt Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau.

Vergleich der CO2-Emissionen in den Jahren 2019 und 2020

Die Daten der CO2-Emissionen in den Jahren 2019 und 2020 nach Gruppen von Verbraucherinnen und Verbrauchern zeigen, dass in allen Sektoren deutliche Rückgänge zu verzeichnen sind:

  • Im Verarbeitenden Gewerbe (einschließlich Abfallverbrennung) lagen die CO2-Emissionen im Jahr 2020 um 153.000 Tonnen unter dem Niveau des Basisjahres (minus 10,2 Prozent).
  • Im Verkehrssektor ist mit minus 14,4 Prozent der stärkste prozentuale Rückgang der CO2-Emissionen zu beobachten. Der entsprechende absolute Minderungsbetrag beläuft sich auf 206.000 Tonnen.
  • In der Verbrauchergruppe "Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, übrige Verbraucher" ist mit 290.000 Tonnen die in absoluter Betrachtung größte CO2-Minderung aufgetreten. Dies entspricht einer prozentualen Reduzierung um 11,8 Prozent.

Die CO2-Emissionen, die durch den Verbrauch von elektrischem Strom verursacht wurden, lagen im Jahr 2020 um 323.000 Tonnen unter dem Niveau des Vorjahres (minus 17,0 Prozent). Der starke Rückgang der CO2-Intensität der Stromversorgung in der Stadt Bremen wurde in erster Linie durch die Stilllegung des Kohlekraftwerks im Hafen verursacht. Der mit Steinkohle befeuerte Block 6 war 1979 in Betrieb gegangen und mit einer elektrischen Nettoleistung von rund 300 Megawatt der größte Kraftwerksblock der swb-Gruppe. Das Kraftwerk wurde zwar erst im Juli 2021 endgültig vom Netz genommen, hat aber bereits im Jahr 2020 kaum noch zur Stromerzeugung beigetragen.

Die CO2-Emissionen, die durch den Verbrauch von Kraftstoffen verursacht wurden, waren im Jahr 2020 um 194.000 Tonnen geringer als in 2019 (minus 13,9 Prozent).

Der erhebliche Rückgang der CO2-Emissionen im Verkehrssektor ist auf eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs zurückzuführen. Ein Trend, der sich bundesweit beobachten lässt. Die Daten machen deutlich, dass die prozentualen Veränderungen des Verbrauchs von Otto- und Dieselkraftstoffen auf Landesebene nur geringfügig von den entsprechenden Werten für die Bundesebene abweichen. Der Verbrauch von Flugturbinenkraftstoffen ist im Land Bremen stärker zurückgegangen als deutschlandweit, die prozentualen Veränderungsraten bewegen sich aber auch hier in einer ähnlichen Größenordnung.

"Dieser Bericht zeigt Werte von vor zwei Jahren auf – mittlerweile ist in allen Bereichen eine Menge passiert: Im Baubereich haben wir den Bremen Standard für nachhaltiges Bauen etabliert, die Solardachpflicht wird voraussichtlich bereits im Mai dieses Jahr in Kraft treten, wir bauen eine Fernwärmetrasse und wir treiben die Mobilitätswende weiter voran. Wir ruhen uns nicht auf den positiven Zahlen aus. Sie sollten uns weiter anspornen beim Klimaschutz nicht nachzulassen. Denn die Klimakrise ist real, sie ist spürbar und sie betrifft uns alle. Wir haben noch einen ambitionierten Weg vor uns: Bremen soll bis 2038 klimaneutral sein. Jede*r Bürger*in kann mit dem eigenen Handeln dazu beitragen und Energie einsparen. Konkrete Infos und Beratungsangebote dazu gibt es im neuen Klima Bau Zentrum am Brill", so Schaefer.

Den ausführlichen Bericht mit allen Daten, Tabellen und prozentualen Angaben finden Sie hier: Entwicklung CO2-Emissionen im Land Bremen - Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau

CO2-Monitoring für das Land Bremen

Kernelement des Monitoringsystems sind jährliche Energie- und CO2-Bilanzen für das Land Bremen und die Städte Bremen und Bremerhaven, die vom Statistischen Landesamt erstellt werden. Da die Sammlung der hierfür erforderlichen Daten erhebliche Zeit beansprucht, werden die Bilanzen bisher mit einem Abstand von etwa zwei Jahren zum Berichtsjahr vorgelegt. Um eine aktuellere Berichterstattung zu ermöglichen, hat die Enquetekommission "Klimaschutzstrategie für das Land Bremen" empfohlen, künftig auch Frühindikatoren und vorläufige Energie- und CO2-Bilanzen vom Statistischen Landesamt erarbeiten und vorlegen zu lassen. Diese Empfehlungen sollen kurzfristig umgesetzt werden. Eine entsprechende Novellierung des Bremischen Klimaschutz- und Energiegesetzes wird derzeit von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau vorbereitet. Danach ist vorgesehen, dass künftig erste Ergebnisse bereits nach neun Monaten (ab Berichtsjahr 2023) und vorläufige Fassungen der Energie- und CO2-Bilanzen bereits nach 15 Monaten (ab Berichtsjahr 2022) vorliegen sollen.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Linda Neddermann, Pressesprecherin bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-79199, E-Mail: linda.neddermann@umwelt.bremen.de