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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration | Senatskanzlei

Bundesverdienstkreuz für Tafel-Gründer Oskar Splettstößer

19.10.2021

Für seine über 25-jährige ehrenamtliche Arbeit als Vorsitzender und Gründungsmitglied der "Bremer Tafel e. V." ist Oskar Splettstößer vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und Sozialsenatorin Anja Stahmann überreichten dem 87-Jährigen die Auszeichnung am heutigen Dienstag (19. Oktober 2021) im Kaminsaal des Rathauses.

Bundesverdienstkreuz für Tafel-Gründer Oskar Splettstößer, überreicht durch Senatorin Anja Stahmann und Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Foto: Senatspressestelle
Bundesverdienstkreuz für Tafel-Gründer Oskar Splettstößer, überreicht durch Senatorin Anja Stahmann und Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Foto: Senatspressestelle

Bürgermeister Bovenschulte betonte in seiner Ansprache, dass bürgerschaftliches Engagement in Bremen eine ganz besondere Rolle spiele. "Ohne Menschen wie Sie, lieber Herr Splettstößer, wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Sie zeigen, dass ehrenamtliches Engagement, unabhängig vom Alter, erfüllend und sinnstiftend ist", so der Bürgermeister weiter.

In ihrer Laudatio würdigte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, die Splettstößer für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen hatte, die Verdienste des Geehrten für Bremen und die "Bremer Tafel". "Bei der Gründung des Vereins am 18. Mai 1995 übernahm Oskar Splettstößer die Aufgabe des ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden und füllte diese Rolle in den folgenden rund 20 Jahren bis 2015 aus", sagte Senatorin Stahmann. "Selbst heute, mit über 87 Jahren, ist er im Vorstand nach wie vor aktiv am Tafel-Leben beteiligt. So ist der ehemalige Einkaufsleiter eines Industriebetriebes eingebunden in die Betreuung der Vereinsmitglieder, Investitionen und Instandhaltung der Ausgabestellen. Sein Rat ist gefragt, er verfügt über langjährige Erfahrungen, wichtiges Hintergrundwissen und großes Verhandlungsgeschick."

Oskar Splettstößer hat dem Verein in seinen wichtigsten Entwicklungsphasen nachhaltige Impulse gegeben. Über die Jahre hat er viele Menschen zur Mitarbeit bei der Tafel motiviert und steht für den respektvollen Umgang mit Kundinnen und Kunden mit ihren unterschiedlichen Lebenslagen und Bedarfen. Durch ihn sind die Standorte der "Bremer Tafel" geschützte, niedrigschwellige Orte geblieben, die viele Menschen trotz ihrer schwierigen Lage aufsuchen.

"Das Bundesverdienstkreuz steht für den Dank, den unsere Stadtgesellschaft Oskar Splettstößer und der Bremer Tafel ausspricht. Er ist eine der entscheidenden Personen, die die Bremer Tafel haben gelingen lassen. Ohne ihn gäbe es die Tafel in dieser Form wohl nicht. Und ohne die Bremer Tafel wären viele bedürftige Menschen in unserer Stadt sehr viel schlechter versorgt – das zeigte sich zuletzt in der Corona-Pandemie", so die Senatorin in ihrer Rede. Wer das Zelt der Bremer Tafel auf der Bürgerweide besucht habe, habe ein Bild davon gewonnen.

"Sie machen Bedürftigkeit sichtbar, ohne die bedürftigen Menschen zu beschämen.
Zugleich weisen sie durch ihre tägliche Arbeit auf Lücken von Sozialhilfe und Hartz IV-Gesetzen hin: Immer noch ist die Bedarfsbemessung nicht auskömmlich", sagte Senatorin Stahmann.

Hintergrund

Angeregt von Tilman Eimers und unter dem Vorsitz von Oskar Splettstößer wird der Verein Bremer Tafel e. V. im Mai 1995 von 18 Bremerinnen und Bremern gegründet. Motto: "Versorgen und nicht entsorgen." Rund 25 Prozent aller produzierten Lebensmittel landen zu dem Zeitpunkt in genießbarem Zustand auf dem Müll. Nach dem amerikanischen Vorbild der "Foodbank" sollen unverkäufliche, aber noch einwandfreie Lebensmittel nicht mehr im Abfall landen, sondern eingesammelt und verteilt werden. Ein gespendeter Ford Kombi ist das erste Fahrzeug der Tafel, die ersten Abnehmer sind Mutter-Kind-Häuser und Obdachlosentreffs.

Waren es 1995 noch 50 Abholer pro Tag, sind es heute bereits über 500. Rund ein Viertel von ihnen sind Seniorinnen und Senioren, in der Corona-Zeit aber auch Studierende.

Von Beginn an finanziert sich der Verein ausschließlich aus Vereinsbeiträgen und Spenden. Mehr als 160 überwiegend Ehrenamtliche halten heute von montags bis freitags den gemeinnützigen Betrieb in den Ausgabestellen am Laufen. Teilnehmende an Beschäftigungsmaßnahmen, Praktika und im Freiwilligendienst ergänzen das Personal. Sie sind im Fahrdienst, in der Logistik und im Ladendienst eingesetzt sowie im Büro, am Einlass und in der Kleiderkammer.

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Anja Raschdorf, Senatspressestelle, Tel.: (0421) 361- 22391, anja.raschdorf@sk.bremen.de

Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de