18. SelbsthilfeTag am 25.September 2021 erstmals online und live
08.09.2021Alle zwei Jahre organisiert das Netzwerk Selbsthilfe den Bremer SelbsthilfeTag. Interessierte haben die Möglichkeit am Samstag, 25. September 2021, in der Zeit von 10 bis 15 Uhr Diskussionsforen, Informationsinseln, Kulturelles und Entspannendes zu erleben. Sie sind eingeladen, sowohl online über die Veranstaltungswebsite www.selbsthilfetag-bremen.de als auch vor Ort in der etage° (Bahnhofstr. 37, 28195 Bremen) teilzunehmen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Sozialsenatorin Anja Stahmann und Netzwerk-Geschäftsführerin Sabine Bütow heute (8. September 2021) die Besonderheiten und die Zielrichtung des 18. SelbsthilfeTags vorgestellt. Das Programm bietet vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eine Vielfalt gesellschaftlich relevanter Themen an.
"Die Corona-bedingten Einschränkungen waren Tiefschläge für die Selbsthilfe. Mit dem SelbsthilfeTag wollen wir einen Aufbruch ermöglichen und neue Begegnungsmöglichkeiten auf vielfältigen Wegen schaffen", so Netzwerk-Geschäftsführerin Sabine Bütow. Sozialsenatorin Anja Stahmann betonte: "Das Netzwerk Selbsthilfe nimmt die Herausforderungen durch die Pandemie an und zeigt deutlich, wie wichtig es jetzt ist, die Treffen und die Arbeit der Bremer Selbsthilfegruppen wieder aufzunehmen. Ich freue mich vor allem für diejenigen, die interessiert und auf der Suche nach Austausch sind, dass der SelbsthilfeTag wieder stattfinden kann – sogar zu einem Teil in Präsenz und für Angemeldete vor Ort in der etage°."
Den ersten Vortrag des SelbsthilfeTags hält Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg, Leiter des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt an der Universität Bremen. Er spricht über den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung. Während der Pandemie nahm die Notwendigkeit zu, sich in den über 700 Selbsthilfegruppen Bremens, in der Fort- und Weiterbildung aber auch zum persönlichen Austausch digital zu treffen. Aber in dieser Zeit wurde noch einmal deutlich: Gerade für die Selbsthilfe ist das direkte Miteinander unverzichtbar. Zugleich stabilisiert das Miteinander in Selbsthilfegruppen die Einzelnen und ihr Umfeld. Damit zeigt sich in Krisenzeiten die wichtige gesellschaftliche Bindungskraft von Selbsthilfe – ähnlich wie bei Sport- oder Kultur-Vereinen.
Erkrankungen und persönliche Problemstellungen Einzelner treffen auch immer das soziale Umfeld: die Partnerinnen und Partner, Kinder, Eltern, Familie und Freundinnen und Freunde. Dr. Martin Lison vom Klinikum Bremen-Ost formuliert im zweiten Vortrag zum Thema "Genesungswege gut gestalten – Angehörige einbinden", dass diese Einbindung die Genesung fördert und deshalb auch für Kliniken und ärztliche Praxen immer wichtiger wird.
Ein neuer Zugangsweg für junge Menschen wird mit der Talkrunde "Junge Generation: Identität finden zwischen eigenen Ansprüchen, Mode und Gesellschaft" angeboten. Mit Mara Maeke (Miss Bremen 2021), Lisa Jane Albrecht (Studentin an der Hochschule Bremerhaven), Vivien Kramer (Studentin an der Universität Bremen) und Christian Leon (Betreiber des Clubs 27 und des Noon) wurden vier junge Menschen für die Diskussion gefunden, die Mut machen können. Sie geben mit ihren eigenen Erfahrungen Impulse und Anregung dafür, wie mit hohen Ansprüchen von außen, Ängsten vor Fehlentscheidungen oder Scheitern und individueller Überforderung umgegangen werden kann.
Christian Leon, der vor fast 20 Jahren aus Guatemala nach Bremen kam, berichtete auf der Pressekonferenz von seinen eigenen Erfahrungen mit Grenzen und Identitäten. "Anfangs wusste ich gar nicht, wie lange ich überhaupt in Deutschland bleiben kann. So richtig ankommen konnte ich erst, als ich die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hatte." Gleichzeitig ist es Christian Leon wichtig, sich mit seiner Herkunft auseinanderzusetzen. "Im Noon schenken wir Kaffee von der Plantage meines Onkels in Guatemala aus. So kann ich mit meinen Wurzeln im Kontakt bleiben", so Leon.
Um auf den 18. SelbsthilfeTag am 25. September 2021 hinzuweisen, geht das Netzwerk Selbsthilfe neue Wege: Insgesamt 7.500 Veranstaltungsflyer liegen ab 13. September 2021 in allen Bus- und Bahnlinien der BSAG aus. Weitere Flyer und Plakate werden im gesamten bremischen Stadtgebiet und in Bremen-Nord in Supermärkten, Arztpraxen, Sanitätshäusern verteilt.
Anmeldung: Da die Einhaltung der 3-G-Regel zwingende Teilnahmevoraussetzung ist, wird um eine Anmeldung beim Netzwerk telefonisch unter Tel.: (0421) 704581 oder per Mail unter info@netzwerk-selbsthilfe.com gebeten.
Ansprechpartner für die Medien:
Andreas Weippert, Netzwerk Selbsthilfe, Mobil: (0163) 2770088
Wolf Krämer, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: wolf.kraemer@soziales.bremen.de