Senatorin für Wissenschaft und Häfen fördert mit einem Sonderprogramm die Bremer Hochschulen bei der Digitalisierungsforschung
07.09.2021Welche Folgen hat die Digitalisierung für den Einzelnen, die Einzelne und die Gesellschaft? In vier großen Vorhaben, sogenannten Explorationsprojekten, und fünf Anschubfinanzierungen gehen Bremer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen Fragen auf den Grund. Das Land stellt dafür in einem neuartigen Förderformat eine Million Euro zur Verfügung. Damit sollen die Universität Bremen, die Hochschule Bremen, die Hochschule Bremerhaven und die Hochschule für Künste gezielt gestärkt werden, um neues Wissen auf dem sich dynamisch entwickelnden Gebiet der digitalen Transformation zu generieren und es in Umlauf zu bringen. Zudem werden mit den zur Verfügung gestellten Mitteln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Landes Bremens dabei unterstützt, sich an weitergehenden Forschungsförderprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Bundes und der EU zu beteiligen.
"Dieses Geld kommt genau zum richtigen Zeitpunkt", sagt Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling. "Die Digitalisierung revolutioniert die gesamte Gesellschaft. Gut, dass die bremischen Hochschulen sich das alles genauer ansehen und erforschen, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Gesellschaft hat. Ich freue mich, dass es gelungen ist, im Rahmen des Bremen-Fonds- Projekts zur Digitalisierung der Hochschulen dieses anspruchsvolle und wichtige Programm aufzulegen."
Die digitale Transformation hat durch die Corona-Pandemie einen deutlichen Schub erhalten und inzwischen alle Lebensbereiche erfasst. Aber was heißt das für die Gesellschaft und was heißt das für uns Einzelne? Um auf die dynamischen Veränderungen zu reagieren und die wissenschaftliche sowie auch wissenschaftlich-künstlerische Expertise auf diesem wichtigen Gebiet im Land Bremen zu stärken, wurden in einer aus dem Bremen-Fonds finanzierten Sonderausschreibung alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bremer Hochschulen aufgerufen, Forschungsprojekte zum Themenfeld "Gesellschaft und Individuum im digitalen Wandel – Folgen und Gestaltung der digitalen Transformation" einzureichen.
Interdisziplinär arbeiten
In der Förderlinie "Explorationsprojekte" werden Kooperationsvorhaben finanziert, die hoch relevante, innovative Forschung zu den Folgen der Digitalisierung auch über die Grenzen der Fachdisziplinen hinweg untersuchen. Es werden vier Projekte mit bis zu 200.000 Euro für die Laufzeit von zwei Jahren gefördert. In einem Projekt der Universität gemeinsam mit der Hochschule Bremen geht es um die Frage, wie digitale Technologien Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf helfen können ("DigiTech-NH").
Die Hochschule für Künste sowie die Hochschule Bremen untersuchen, welche Möglichkeiten und Veränderungen neuste digitale Techniken für Architektur und Mode bieten und inwiefern sich gerade hierdurch die beiden unterschiedlichen Felder verbinden können. Der flächendeckende Einsatz von iPads in Bremer Schulen ist ein weiteres wichtiges Thema. Die Universität und die Hochschule Bremen erforschen, welche Chancen der Einsatz von iPads in Bremer Schulen für die Inklusion bietet. Last but not least geht es im vierten Projekt um Digitalisierung und Ungleichheit am Beispiel der beruflichen Bildung im Land Bremen.
In der Förderlinie "Anschübe" werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und auch Künstlerinnen und Künstler gefördert, die einen Förderantrag zur Digitalisierungsforschung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung oder einem anderen externen Forschungsförderer planen und sich mit gezielten wissenschaftlichen Vorarbeiten darauf vorbereiten möchten. Hierfür werden fünf Projekten jeweils bis zu 50.000 Euro zur Verfügung gestellt:
"Es ist beeindruckend, dass sich so viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller staatlichen Hochschulen des Landes am Förderprogramm beteiligen. Die ausgewählten Projekte behandeln wichtige Themen und werden entscheidende Beiträge für die Forschung und für zukünftige Politikentscheidungen leisten", sagt Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling.
Die Umsetzung der Sonderausschreibung wurde durch die Konrektorinnen für Forschung der vier staatlichen bremischen Hochschulen koordiniert. Das Auswahlgremium setzt sich aus Mitgliedern anderer staatlicher Hochschulen zusammen. Das breite Themenspektrum der geförderten Projekte verdeutlicht die Tragweite der digitalen Transformation. Für das Land Bremen stellen die Projekte eine große Bereicherung der Forschungslandschaft und der Kooperation zwischen den Hochschulen dar. Die Antragstellenden haben bereits ambitionierte Pläne für Folgeprojekte vorgelegt, auch der wissenschaftliche Nachwuchs soll dabei gestärkt werden.
Ansprechpersonen für die Medien:
Christina Selzer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Bremen, Tel.: (0421) 218-60158, E-Mail: christina.selzer@uni-bremen.de
Rainer Kahrs, Pressesprecher bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Tel.: (0421) 361-92713, E-Mail: rainer.kahrs@swh.bremen.de