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Der Senator für Kultur

Emotionen und Gemeinschaft – zurück im Konzertsaal: Bremer Philharmoniker stellen die Konzertsaison 2021/2022 vor

02.09.2021

Pressemitteilung der Bremer Philharmoniker:

Wenn die Bremer Philharmoniker Anfang September in die neue Konzertsaison starten, ist die Botschaft klar: "Es geht um Gefühle und Gemeinschaft." Kurz und prägnant fasst Intendant Christian Kötter-Lixfeld zusammen, was das Publikum im Konzertsaal erwarten darf. Ob bahnbrechende Begeisterung oder fassungsloses Staunen, Heiterkeit oder Melancholie - es ist das Kaleidoskop der gemeinsam erlebbaren Emotionen, welches die Faszination ihrer Live-Konzerte ausmacht.

"Kultur braucht Nähe - und Kultur schafft Nähe", so die feste Überzeugung des Intendanten. Der direkte Kontakt zwischen Orchester und Publikum bildet die Basis dafür. Nach fast eineinhalb Jahren ohne Konzertbetrieb und nach langen, kontaktarmen Monaten sehnen sich die Menschen nach unmittelbarer Teilhabe am kulturellen Geschehen. So freuen sich die Bremer Philharmoniker darauf, durch ihre Konzerte endlich wieder diese intensiven Begegnungen mit Musik zu ermöglichen und zusammen mit dem Publikum die emotionale Kraft klassischer Kompositionen und die Energie eines großen Klangkörpers zu spüren.

Zum vermutlich letzten Mal im bisherigen Domizil der Bremer Philharmoniker fand in den Räumen an der Plantage in Findorff die heutige Spielzeit-Pressekonferenz statt. Christian Kötter-Lixfeld (li.) und Marko Lentonja stellten zusammen mit Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz das Programm für die neue Saison vor. Im nächsten Jahr wollen die Verantwortlichen die Programmsaison am neuen Standort der Philharmoniker im Bremer Tabakquartier in Woltmershausen vorstellen.
Zum vermutlich letzten Mal im bisherigen Domizil der Bremer Philharmoniker fand in den Räumen an der Plantage in Findorff die heutige Spielzeit-Pressekonferenz statt. Christian Kötter-Lixfeld (li.) und Marko Lentonja stellten zusammen mit Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz das Programm für die neue Saison vor. Im nächsten Jahr wollen die Verantwortlichen die Programmsaison am neuen Standort der Philharmoniker im Bremer Tabakquartier in Woltmershausen vorstellen. Foto: Senator für Kultur

Dem sieht auch Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz mit großer Freude entgegen. Als Aufsichtsratsvorsitzende der Bremer Philharmoniker GmbH ist sie über die Geschicke des Orchesters genau informiert: "Corona und die damit verbundenen Einschränkungen haben Kunst und Kultur überall vor große Herausforderungen gestellt. Das gilt auch für die Musikerinnen und Musiker der Bremer Philharmoniker. Und trotzdem waren sie zusammen mit Marko Letonja und Christian Kötter-Lixfeld während dieser Zeit für die Bremerinnen und Bremer konstant sichtbar und präsent - mit kreativen neuen Formaten wie Konzertstreams genauso wie mit CD-Aufnahmen, Fenster-Konzerten oder Open-Air-Auftritten. Bemerkenswert ist auch, dass das Orchester noch während des Lockdowns und auch nach der Wiederöffnung der Schulen die Musikwerkstatt weitergeführt hat. Ich wünsche den Bremer Philharmonikern eine erfolgreiche neue Spielzeit 2021/2022 mit Live-Konzerten vor einem begeisterten Publikum in Theater- und Konzertsaal; oder auch im neuen Domizil im Tabakquartier im kommenden Jahr."

Direkt zu Beginn stehen zwei Konzerte im Rahmen des Musikfest Bremen auf dem Programm – eine Soirée im hippen neuen Hotspot, dem Tabakquartier, und große Symphonik mit Werken von Brahms und Tschaikowsky in der Bremer Glocke. Ende September startet das Orchester dann mit seiner Philharmonischen Konzertreihe. Auf dem Programm unter anderem Kurt Weills beschwingt-freche Dreigroschenmusik und Beethovens vierte Symphonie und zu Gast der österreichische Shooting-Star am Violinenhimmel, Emmanuel Tjeknavorian – genau das richtige Programm für Chefdirigent Marko Letonja, der damit direkt ein Ausrufungszeichen setzt.

Dass das Orchester viele Facetten des musikalischen Emotionsportfolios ausloten möchte, zeigt ein Ausblick auf die weiteren Konzerte: opulenter Orchesterklang mit Rimskij-Korsakovs "Scheherazade", Benjamin Brittens "Requiem" als ergreifendes Manifest für Weltfrieden, der nordische Mythos "Peer Gynt" von Edvard Grieg, Klassik mal überraschend anders mit dem Signum Saxophon Quartett, ein Tête á Tête der Superlative am Flügel – Weltstar Marc André Hamelin mit Brahms Klavierkonzerten, die spannende Wiederentdeckung der Komponistin Melanie Bonis, das tröstliche "Deutsche Requiem" mit dem Norddeutschen Figuralchor, Bruckners achte Symphonie – ein "Mysterium" wie er sie selbst nannte, Furtwänglers selten gespielte Exil-Symphonie – eine wahre Rarität, ein märchenhafter "Zauberlehrling" von Pauls Dukas und der verführerische "Feuervogel" von Igor Strawinsky. Mit einer amüsanten Gratwanderung zwischen Klassik und Klamauk des französischen-koreanischen Star-Duos Igudesman & Joo beenden die Philharmoniker ausgelassen die Konzertsaison.

Die Bremer Philharmoniker freuen sich auf renommierte Gastsolistinnen und –solisten wie den Violinisten Frank Peter Zimmermann, den Cembalisten Mahan Esfahani oder die Cellistin Harriet Krijg. Als Gastdirigentinnen und –dirigenten werden unter anderem Hossein Pishkar, Marco Comin, Mihhail Gerts, Jessica Cottis, Patrick Hahn und Yoel Gamzou erwartet.

Neben den Philharmonischen Konzerten ist die erfolgreiche Reihe der Afterwork-Konzerte 5nachsechs fester Bestandteil des Konzertkalenders der Bremer Philharmoniker. Die sechs Konzerte zur frühen Abendstunde bieten kurzweilige Unterhaltung mit klassischer Musik, interessanten Gästen und großem Orchester. Hier werden neben Marko Letonja unter anderem die Dirigenten Mikhail Agrest, Stefan Klingele und Valentin Egel mit Werken von Tschaikowsky, Dvořák, Schumann und Brahms das Publikum begeistern, das bei Nicola Campograndes Konzert für Orchester und Publikum sogar direkt in die Komposition einbezogen wird und die Solistenrolle übernimmt.

Weitere konzertante Highlights bieten zusätzliche Sonderkonzerte. So engagiert sich das Orchester als Mitglied der bundesweiten Initiative "Orchester des Wandels" mit zwei Klimakonzerten für Umweltschutz. Das Große Benefizkonzert bringt unter der musikalischen Leitung von Keith Brandon Brown mit der kanadischen Sängerin Holly Cole Jazz und das Wiedersehen mit Oleta Adams im Juli den Soul auf die Bühne. Beim Symphonic Mob musizieren ambitionierte Hobbymusikerinnen und Hobbymusiker Seite an Seite mit den Profis. Frischluftfans dürfen Klassik open air bei einem Musikalischen Spaziergang in Knoops Park und einem Pavillon Konzert im Park des Focke-Museums genießen. Familien werden sich besonders auf die Konzertreihe "phil für dich" im Theater Bremen freuen und auf die Begegnungen von Literatur und Musik, wenn der Bremer Autor Michael Gmehling und die Autorin Anna Lott auf zwei Kammerensembles des Orchesters treffen. Der Kammermusik gilt ohnehin eine große Leidenschaft vieler Orchestermitglieder. In wechselnden Ensembles begeistern sie in den Konzertreihen Kammermusik am Sonntagmorgen und Matinée im Park. Wer den Weg ins Konzert mit einem Städtetrip verbinden möchte, kann die Bremer Philharmoniker in Hamburg, Witten, Dortmund, Löningen, Frankenthal und Hannover erleben – oder zum Spring Green Music Festival nach Japan reisen, wo das Orchester Anfang Mai an drei Tagen sechs Konzerte geben wird.

Auch die Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker startet voller Elan und Kreativität in die kommende Spielzeit. Während des Lockdowns haben die Projektverantwortlichen Marko Gartelmann und David Gutfleisch Formate entwickelt, die coronakonform selbst unter strengen Hygieneregeln durchgeführt werden können. Ob Streaming-Workshop, Captain Stomp´s Seemannsschule oder Pausenhofkonzert – wegen der Pandemie muss kein Schulkind auf musikalische Live-Events mit den Bremer Philharmonikern verzichten. Mit Beginn des neuen Schuljahrs werden zudem wieder die beliebten "Kleinen Schulkonzerte" und weitere Schulprojekte angeboten. Ebenso sollen auch wieder Veranstaltungen in den drei Musikwerkstätten möglich sein.

"Wir haben alle viel entbehren müssen, in den vergangenen 18 Monaten. Die Pandemie hat nicht nur unseren Konzertkalender, sondern vor allem den Alltag von Millionen Menschen auf den Kopf gestellt", so Intendant Christian Kötter-Lixfeld. "Nach der Sorge um Gesundheit, Familie, wirtschaftliche Existenz und Bildung besinnen sich viele nun auf das, was eine Gesellschaft ausmacht. Und da steht die Kultur an einer der obersten Stellen. Ob in Museen, Theater, Kino oder Konzertsaal - hier möchte man Menschen treffen, Ventile für Gefühle finden, sich gemeinsam an etwas erfreuen, vielleicht auch mal in kontroverse Diskurse treten. Kultur bietet Projektionsflächen gesellschaftlicher Befindlichkeiten – und Musik spielt dabei eine so wichtige Rolle, da sie auch ganz ohne Worte auskommen kann. Musik gibt Raum für unmittelbare, individuelle Gefühle. Dort wo wirtschaftliche und soziale Strukturen der Gesellschaft ein Gerüst geben, fügt Musik eine Seele hinzu."

Mit 28 Philharmonischen Konzerten, sechs Afterwork-Konzerten, zwei Klimakonzerten, acht Sonderkonzerten, zahlreichen Kammermusiken und abwechslungsreichen Familienkonzerten sowie vielfältigen Veranstaltungen der Musikwerkstatt und natürlich den Opernvorstellungen im Theater Bremen bringen die Bremer Philharmoniker klassische Musik zurück in den städtischen Alltag und ermöglichen kulturelle Teilhabe für alle Bremerinnen und Bremer sowie die Menschen aus der Nordwest-Region.

Mehr Informationen und das ausführliche Programm der Spielzeit 2021/2022 finden sich auf der Website des Orchesters: www.bremerphilharmoniker.de

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Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de