24.05.2005
Geführte Rundgänge und Vorträge – Willi Lemke eröffnet Kuchenbuffet der Konditoreninnung
Schon mal vormerken: Am 5. Juni ist Welterbetag. Zum ersten Mal werden in diesem Jahr alle 30 Welterbestätten in Deutschland diesen besonderen Tag begehen. Klar, dass auch das Bremer Rathaus sich angemessen beteiligt. Seit Juli 2004 findet es sich gemeinsam mit dem Roland auf der Welterbeliste der Vereinten Nationen. Zum Welterbetag stehen die Türen des 600 Jahre alten Gebäudes von 10-18 Uhr wieder einmal offen für alle, die sich durchs Haus führen und die Welterbestätte erklären lassen möchten. Die Bremer Touristik Zentrale bietet dafür Gruppenführungen in deutsch und englisch an. Die Führungen sind kostenlos. Die Bürgerinnen und Bürger sind jedoch herzlich um eine Spende gebeten für die sehr aufwändige Sanierung der alten Schiffsmodelle, die unter der Decke der Oberen Rathaushalle hängen.
Um die mögliche Wartezeit zu versüßen, hat sich die Konditoreninnung – die in diesem Jahr ihren 111. Geburtstag feiert - etwas ganz besonderes ausgedacht. In zwei Zelten vor dem Rathaus wird es leckeren Kuchen und natürlich auch Kaffee geben. Zudem haben die Konditoren 1200 Stadtsiegel aus dem Jahr 1366 in Marzipan hergestellt. Die sollen exklusiv am Welterbetag verkauft werden. Der Erlös wird sowohl der DGzRS als auch denkmalpflegerischen Arbeiten des Rathauses zugute kommen. Senator Willi Lemke wird das Kuchenbuffet um 11.30 Uhr eröffnen.
Die letzte Führung im Bremer Rathaus beginnt um 16.40 Uhr. Wenn sie um 18 Uhr beendet ist, werden zwei Kenner des Bremer Weltkulturerbes in kurzen Vorträgen das Gesehene für die Besucher vertiefen. Prof. Dr. Hans-Joachim Manske spricht zu dem Thema „Idee in Stein – Bremens Weltkulturerbe“. Er wird den Weg des Rathauses und des Rolands zum Welterbe der Menschheit aufzeigen. Wer Näheres über Bedeutung der Welterbekonvention und die Kriterien der UNESCO hören möchte, wird dies vom Landesdenkmalpfleger Dr. Georg Skalecki erfahren können. Er wird in seinen Ausführungen auch aufzeigen, wie die letzte Restaurierung der Rathausfassade den hohen Ansprüchen gerecht wurde.
Zudem wird die Konditoreninnung – sie feiert in diesem Jahr ihren 111. Geburtstag - in zwei Zelten vor dem Rathaus ein tolles Kuchenbuffet aufbauen und auch das Stadtsiegel von 1366 aus Marzipan bereithalten. Senator Willi Lemke eröffnet das Buffet um 11.30 Uhr. Am Welterbetag wird auch die wertvolle und kürzlich restaurierte Meybach-Uhr in der Oberen Rathaushalle in voller Klangschönheit zu hören sein. Die fast fünf Meter hohe Uhr aus dem Jahr 1739 hat Seltenheitswert. Nicht nur wegen des wunderbaren Glockenspiels. Sie zeigt neben Sekunden, Minuten und Stunden auch den Monat und den exakten Wochentag an. Ganz besonders beeindruckend sind die Mondphasen, die sich mit einem Blick in den Uhrkasten ablesen lassen. Alle 15 Minuten erklingt ein wunderschönes Glockenspiel
Die Deutsche UNESCO-Kommission hat diesen bundesweiten Tag des Welterbes unlängst ausgerufen. Er soll ab jetzt an jedem ersten Sonntag im Juni stattfinden. Sinn und Ziel ist es zum einen, die Welterbestätten für die Bevölkerung erlebbar zu machen und die eigene Kultur als Teil des vielfältigen Erbes der Menschheit zu verstehen. Jede Welterbestätte ist ein Ort auf einer faszinierenden Landkarte der kulturellen Unterschiede und ein Lernort der interkulturellen Verständigung. Zugleich sollen die 30 deutschen Kultur- und Naturstätten, die inzwischen in die Welterbeliste der Vereinten Nationen aufgenommen wurden, als Orte besonders sorgfältiger Denkmalpflege in das Bewusstsein der Öffentlichkeit eingehen.
Die 30 deutschen Welterbestätten sind Partner der UNESCO und dem Kerngedanken der Welterbekonvention verpflichtet – nämlich einer Völkerverständigung, die auf wechselseitiger kultureller Anerkennung gründet. Auf dem „World Heritage Day“ präsentieren sie sich als „Botschafter der UNESCO“. Übrigens wird in jedem Jahr eine der Welterbestätten die zentrale Veranstaltung ausrichten. Diesmal ist es das Kloster Lorsch.