Ein Jahrhundertwerk der Bremer Geschichtsschreibung: die Peter Koster Chronik von 1600 - 170019.11.2004
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Das die interessierte Öffentlichkeit heute davon und von vielem mehr wieder etwas erfährt, ist Dr. Hartmut Müller aus Bremen zu verdanken. Bis Mitte 2000 Leiter des Bremer Staatsarchivs machte sich der gelernte Historiker und Archivar nach seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst an die Transkribtion der Originalschriften von Peter Koster. Er passte sie in rund vierjähriger Arbeit vorsichtig dem heutigen Sprachgebrauch an und ordnete den Text zu einer übersichtlichen und höchst aufschlussreichen Lektüre von fast 500 Seiten über das gesellschaftliche Leben im Bremen des 17. Jahrhunderts. Das ganze reich illustriert mit Faksimiles der Urkunden, Dokumente und Handschriften sowie mit Plänen und Ansichten der Stadt.
Hartmut Müller nennt den 1640 geborenen Schul-und Rechenmeister Peter Koster, der offenbar aus einfachen Verhältnissen kommend später in der Schule des Kirchspiels St.Ansgarii unterrichtete, einen „Chronisten aus eigener Berufung“. Müller nimmt an, dass es Koster ärgerte, Bremer Chroniken nur für die Jahre bis 1600 zu finden. Also macht er sich 1685 in fünfzehnjähriger Arbeit daran, seine Chronik zu schreiben. Dabei fördert er die Daten und Fakten unter anderem aus Urkunden und Dokumenten des Senats, der Kirchspiele oder aus den Geschäftsurkunden der Kaufleute zu Tage.
![]() Herausgeber Dr. Hartmut Müller (li.) und Verleger Horst Temmen (re.) zusammen mit Bürgemeister Dr. Scherf bei der Präsentation der Peter Koster-Chronik. |