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Bundesland Bremen

Fernweh und Sehnsucht: Speicherbühne eröffnet am historischen Ort

01.09.2004

Der Ort hat sie seit Jahren gepackt. Hat sie immer wieder gelockt und inspiriert. Jetzt ist der historische Speicher XI in der Überseestadt, vormals bekannt als Überseehafen, ihr neues Domizil geworden. Sechs Bremerinnen und Bremer eröffnen hier am Sonnabend, dem 11. September die „Speicherbühne“ Zwischen Hafenmuseum, Barbier und Kunsthochschule soll künftig Theater gespielt werden. Ein Platz auch zum Proben, für Performances, zum Musikmachen, ein Raum für Workshops und Gastspiele. 450 Quadratmeter, alles ganz neu und beseelt vom dem Aufbruchsgeist, der überall rund um den ehemaligen Speicher zu spüren ist.


Die Gruppe kommt aus dem WestEnd Theater in Walle. Anne Kehl, Astrid Müller, Christopf May, Guy Halbout, Ute Steineke und Wiebke Schmidt wollen am neuen Ort den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Was sie bewegt, sind Themen aus dem Alltag. Sie spüren sie auf, entwickeln daraus Szenen, lassen sich auf neue Arbeitsweisen und Erfahrungen ein. Schon häufig spielten ihre Produktionen im Hafengebiet. Jetzt kreisen sie vor allem um drei Schwerpunkte: Es sind die Themen Fernweh & Sehnsucht, Biografie und Stadtentwicklung, die sich in den künftigen Produktionen und Aktionen wieder finden lassen.


Zur Eröffnung am 11. September gibt es ab 11.30 Uhr einen geräuschvollen Umzug von der Kulturwerkstatt Westend zum Speicher XI. Später wird dann die Truppe an ihrem neuen Wirkungsort den Nachbarn auf den Pelz rücken. Ab 19.30 Uhr spielen sie Szenen aus den Produktionen der letzten neun Jahre und erproben bei diesem „Stückerücken“ verschiedene Orte im Speicher XI, die bisher noch keine Schauspieler beehrt hat. (ab 19 Uhr). Es folgt eine Werkstattaufführung der für nächstes Jahr geplanten Inszenierung. In „My Way – Lebensstücke“ wollen sich die Akteure der Speicherbühne mit den eigenen Lebensläufen auseinandersetzen (20.30). Gegen 22 Uhr startet die Eröffnungsparty mit den DJs Andreas Noack & Crew Global Grooves.


Die Speicherbühne ist ein mutiges Projekt. Ohne Subventionen, angeschoben mit einer Spende, weitergemacht mit eigenen Mitteln – und nun auf eigenen Beinen. Die Akteure, die sich für dieses Projekt neben ihren eigentlichen Jobs engagieren, erhoffen sich viel Zuspruch von Bremerinnen und Bremern zwischen 20 und 60 Jahren, die neugierig sind, Spass haben an feinem Humor und offen sind für Experimente – und sie wünschen sich Unterstützung durch viele Fördermitglieder im Verein. (Kontakt und weitere Informationen: Wiebke Schmidt, Tel: 0421/5970420)