Um Position gegen Sexismus und sexuelle Belästigung zu beziehen, unterzeichnen Bürgermeister Andreas Bovenschulte, die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard, der Senator für Finanzen, Dietmar Strehl, und die Landesfrauenbeauftragte, Bettina Wilhelm, heute im Bremer Rathaus die "Gemeinsame Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung", www.dialogforen-gegen-sexismus.de/gemeinsame-erklaerung. Die Erklärung geht aus einem gesellschaftlichen Bündnis hervor, das vom Bundesfamilienministerium und der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. (EAF Berlin) initiiert wurde. Zu den aktuell 340 Unterzeichnenden zählen Verbände, Unternehmen, Städte, Kultureinrichtungen, sowie der Deutsche Städtetag. Bremen ist nach Hamburg das zweite Bundesland, das der Erklärung beitritt. Mit der gemeinsamen Unterzeichnung durch Bürgermeister, dem für das Personal des Öffentlichen Dienstes zuständigen Finanzsenator, der Frauensenatorin und der Landesfrauenbeauftragten, setzt Bremen als Bundesland damit ein starkes Signal.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Sexismus und sexuelle Belästigung sind leider immer noch weit verbreitet. Viele Frauen sind mit Sexismus in ihrem Alltag konfrontiert, auch durch sexistische Werbung oder Kommentare in den Sozialen Medien. Wir sprechen dabei leider nicht nur über Einzelfälle: Sexismus ist tief in unseren gesellschaftlichen Strukturen verwurzelt. Unser Schulterschluss verdeutlicht: Das geht uns alle an. Wir machen weiter auf das Thema aufmerksam und signalisieren: Sexismus und sexuelle Belästigung haben bei uns keinen Platz!"
"Eine anzügliche Bemerkung auf der Straße, Frauen als Sexobjekt in der Werbung oder ungleiche Bezahlung - die Formen von Sexismus sind vielfältig. Harmlos oder gar ein falsch verstandenes Kompliment ist Sexismus aber nie", erklärt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz. "Vielmehr verursachen der Machtmissbrauch, die Grenzverletzungen und die Herabwürdigungen bei den Betroffenen eine Atmosphäre der Einschüchterung, Angst und Unsicherheit. Zudem ist der Übergang von Sexismus zu sexueller Belästigung fließend. Beides wiederum kann zu Gewalt führen. Die Debatte um Sexismus muss deshalb in unserer Gesellschaft noch einen viel höheren Stellenwert erhalten. Um Veränderungen zu bewirken, bedarf es einem langen Atem und größtmöglicher Unterstützung. Deshalb ist es wichtig, dass sich hinter der Erklärung gegen Sexismus ein breites Bündnis sammelt. Bremen setzt hier Maßstäbe."
Finanzsenator Dietmar Strehl: "Neben dem öffentlichen Raum ist der Arbeitsplatz der Ort, an dem Frauen am häufigsten Sexismus und sexuelle Belästigung begegnen. Das schadet dem Arbeitsklima und kann dazu führen, dass sich Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz nicht sicher fühlen. Motivation, Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Arbeitnehmenden können dadurch beeinträchtigt werden. Darunter leiden die Betroffenen, aber auch die Arbeitsergebnisse. Als Arbeitgeberin setzt sich die Bremer Verwaltung deshalb für einen wirksamen Schutz vor sexueller Diskriminierung und hat mit der Dienstanweisung zum Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz hierfür ein wirksames Instrument geschaffen. All diese Punkte fordert auch die Erklärung gegen Sexismus ein. Das können und wollen wir voll und ganz unterstützen."
"Sexismus nährt sich auch aus überholten Rollenklischees. In vielen Kinder- und Schulbüchern ist nach wie vor das Muster präsent, dass Mädchen sozial, ruhig und gefällig, Jungs dagegen aktiv, ideenreich und kämpferisch sind. Wir müssen daher bereits in Kindergärten und Schulen Klischees hinterfragen und Denkmuster aufbrechen", stellt Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm fest. "Wenn Jugendliche soziale Medien nutzen, suchen sie einen Raum für Gleichstellung und Akzeptanz, erleben aber Phänomene wie Hatespeech, Dickpics und Upskirting. Dem dürfen wir nicht tatenlos gegenüberstehen. Mit der Unterzeichnung der Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung durch den Bürgermeister, die Senatorin für Frauen und den Senator für Finanzen übernimmt Bremen Verantwortung, um der geschlechtsspezifischen Diskriminierung etwas entgegenzusetzen."
Beispiele für Maßnahmen gegen Sexismus im Land Bremen
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