Bislang fand in Bremen auf Grundlage des Beleuchtungsvertrags die Umrüstung auf LED-Leuchtmittel sukzessive und kontinuierlich statt: War eine konventionelle Leuchte abgängig, wurde sie auf den neuesten Stand der Technik aufgerüstet. So konnte wirtschaftlich effizient die restliche Lebensdauer von bereits angebrachten Leuchten genutzt werden. Außerdem wurden in den letzten Jahren bei Neu- und Umbau- sowie Erneuerungsmaßnahmen ausschließlich LED-Leuchten eingesetzt. Im Ergebnis sind somit bereits etwa 30 Prozent des Bestandes mit LED-Technik ausgestattet. Nun kommt mittels der Förderung durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Bewegung in den Umrüstungsprozess: Ab Beginn des Jahres 2022 bis Mitte 2023 nimmt swb Beleuchtung den Austausch von etwa 8.400, über-wiegend mit Natriumdampflampen bestückten Großleuchten und etwa 10.700, überwiegend mit Kompaktleuchtstofflampen bestückten Kleinleuchten gegen moderne und energiesparende LED-Leuchten mit dem Ziel einer Energieeinsparung von 4,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr (ab Umrüstungsende) vor.
Dies ist das vermutlich bislang größte Umrüstungsprojekt dieser Art in Deutschland und bedurfte einer aufwendigen Vorarbeit durch das Amt für Straßen und Verkehr (ASV). Nur bestimmte Leuchten erfüllen die Förderkriterien und mussten daher auf diese geprüft und ausgewählt werden. So muss zum Beispiel durch den Austausch des Leuchtmittels mindestens 50 Prozent Energie eingespart werden. Zudem werden ausschließlich Ansatz- und Aufsatzleuchten mit einem Mindestalter von zehn Jahren ausgetauscht
Dazu Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau: "Bremen hat seine Beleuchtung sukzessive modernisiert. Die letzten Pilzkopfleuchten sind inzwischen vom Netz gegangen. Wir nutzen zudem 100 Prozent Ökostrom für die Straßenbeleuchtung. Die aktuelle Umrüstung mit den 19.000 neuen LED-Leuchten ist jetzt ein weiterer wichtiger Schritt für den Klima-, aber auch für den Insektenschutz. Außerdem werden die Straßenbereiche durch die neuen LEDs besser ausgeleuchtet, was zu einem erhöhten Sicherheitsempfinden und zur Aufwertung des städtebaulichen Umfelds führt."
Um den Fördergrundsätzen gerecht zu werden, müssen alle zukünftigen Leuchten mit einer autarken Nachtabsenkung von 50 Prozent in der Zeit von 22:00 – 06:00 betrieben werden. Dazu werden alle Leuchten mit Straßenoptiken ausgestattet, um die Ausleuchtung der an die Verkehrsflächen angrenzenden Flächen zu minimieren. Um die Lichtverschmutzung noch weiter zu minimieren, werden ausschließlich Leuchten eingesetzt, die kein Licht in den oberen Halbraum abgeben. Um gleichzeitig dem Insektenschutz gerecht zu werden, wird für alle Leuchten eine Lichtfarbe von 3.000 Kelvin gewählt – dies erzeugt so genanntes warm-weißes Licht; Insekten werden vor allem durch kälteres Licht angezogen. Der Anteil der LED-Leuchten in der Stadt Bremen wird sich durch die Maßnahme von aktuell circa 30 Prozent auf circa 66 Prozent bis zum Jahr 2023 erhöhen; das verbleibende Drittel Leuchten ist noch nicht veraltet und ein Austausch zum jetzigen Zeitpunkt wäre somit unwirtschaftlich.
Das Projekt wird etwa 8,9 Millionen Euro kosten, davon ist der Großteil Investitionskosten für die LED-Leuchten. Diese wiederum werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags mit 2,2 Millionen Euro gefördert.
Ansprechpartner für die Medien:
Jens Tittmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: jens.tittmann@umwelt.bremen.de