Vier Projekte aus Bremen und Niedersachen erhalten Förderung in Höhe von insgesamt rund 520.000 Euro
30.01.2019In seiner heutigen Sitzung (30.01.2019.) hat der Vorstand der Metropolregion Nordwest knapp 520.000 Euro aus dem Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen an vier regionale Kooperationsprojekte vergeben. Gesucht waren innovative und nachhaltige Projekte zum Schwerpunktthema Bildung & Fachkräfte. „Von den in diesem Jahr geförderten Projekten profitieren die Schüler und Auszubildenden sowie die Unternehmen der Region gleichermaßen“, so Landrat Jörg Bensberg, 1. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest. „Bildung ist die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit jedes einzelnen, der regionalen Wirtschaft und der gesamten Metropolregion. Mit unseren Projekten wollen wir die Stärken junger Menschen fördern und sie so auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts und der Unternehmen vorbereiten.“ Die vier ausgewählten Projekte hatten sich zunächst in einem Ideenwettbewerb gegen mehr als 30 andere Projektideen durchgesetzt und waren gemeinsam mit drei weiteren Projekten in die Endauswahl gekommen. Die vier letztlich zur Förderung ausgewählten Projekte haben den Vorstand durch ihren innovativen Charakter und vor allem ihren hohen Praxisbezug überzeugt.
Im Projekt „Digital Impact Lab“ des Bremer Instituts für angewandte Medienforschung (M2C) entsteht in Bremen, Osterholz-Scharmbeck und Delmenhorst ein Verbund aus drei experimentellen Lern- und Erfahrungsräumen für digitale Kompetenz. Durch die Möglichkeit, individuelles digitales Erfahrungswissen aus den Bereichen Gaming, Social Media und Smartphone vor Ort in partizipative Digitalaktivitäten einzubringen, wird dieses „Wissen“ für die „offizielle“ Welt von Ausbildung und Beruf sowie des Lernens nutzbar gemacht. Entwickelt wird ein in dieser Form einmaliges Modell, das bei den vorhandenen digitalen Kompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ansetzt, diese ausbaut und ein Bewusstsein dafür schafft, wie diese Stärken in der Berufswelt genutzt werden können.
Die „Aus- und Fortbildungswerkstatt Metropolregion Nordwest“ in Bassum, Landkreis Diepholz, soll Auszubildenden der Metall- und Elektrobranche, über die standardisierten Ausbildungslehrinhalte hinaus, weitere individuelle und bedarfsorientierte Schulungsangebote in einer eigens dafür ausgestatteten Werkstatt bieten. In enger Abstimmung mit den Ausbildungsbetrieben werden sowohl praxis- und betriebsbezogene Kurse, als auch Kurse zur Verbesserung schulischer Grundkenntnisse entwickelt. Unter dem Stichwort „Lebenslanges Lernen“ wird die Werkstatt den Unternehmen der Region außerdem die Möglichkeit bieten, eigene Mitarbeiterfortbildungen durchzuführen.
Viel früher setzt das Projekt „Be oK – Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees“ an, das Chancengleichheit durch das Aufbrechen klassischer Rollenklischees erreichen möchte. Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I können in einer Projektwoche Berufsbilder vorurteilsfrei kennenlernen und ihre eigenen Interessen und Stärken testen. Rund 2.100 Schülerinnen und Schüler aus Bremen, Bremerhaven und Osterholz-Scharmbeck lernen in dem Pilotprojekt interaktiv und spielerisch, u.a. durch einen Erlebnis-Parcours sowie Multimedia- und Praxisworkshops, ihre Stärken kennen. Im Zuge der Berufsinformation stellen erfolgreiche Frauen aus klassischen Männerberufen, und umgekehrt, ihre Berufe vor, um das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Nach der Durchführung an den drei Standorten soll das Projekt, das von der Landesgleichstellungsbeauftragten des Landes Bremen entwickelt wurde, in die Region getragen werden.
Um die Gewinnung von Fachkräften geht es auch im vierten von der Metropolregion Nordwest geförderten Projekt. Wie viele andere Wirtschaftsbereiche sieht sich auch die medizinische Versorgung, insbesondere in ländlichen Regionen, dem Fachkräftemangel ausgesetzt. Mit dem Renteneintritt vieler Mediziner gehen vielerorts Praxisschließungen einher. Im geförderten Projekt „Landärztin/Landarzt gesucht“ sollen die Kommunen der Region vom Verein Gesundheitswirtschaft Nordwest durch ein neu zu entwickelndes Baukastensystem, mit dem jede Kommune eine auf sie zugeschnittene Marketingkampagne konzipieren kann, unterstützt werden. Nicht zuletzt nimmt diese Unterstützung bei der örtlichen Nahversorgung direkten Einfluss auf die Standortattraktivität des ländlichen Raums.
Ideenwettbewerb 2020: regional, kooperativ, digital sucht…
Nach dem sehr erfolgreichen ersten Ideenwettbewerb hat sich der Vorstand der Metropolregion Nordwest für die Fortführung des Formats ausgesprochen. Anfang Februar startet die Ausschreibung des neuen Ideenwettbewerbs zum Thema Digitalisierung. Zu diesem Förderschwerpunkt sucht die Metropolregion Nordwest ab dem 11. Februar 2019 innovative und kooperative Projekte, mit denen die Region die vielfältigen Chancen nutzen kann, die der digitale Wandel für Wirtschaft, Wissenschaft, Staat und Gesellschaft eröffnet. Die im Ideenwettbewerb ausgewählten Projekte können sich für eine Förderung aus dem Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen bewerben, der mit jährlich 520.000 € ausgestattet ist. Für die Erstellung eines Vollantrags erhalten die Preisträger des Ideenwettbewerbs jeweils 4.000 Euro. Bewerbungsfrist für den Ideenwettbewerb ist der 24. April 2019.
Weitere Informationen ab 11.02.2019 unter: http://www.metropolregion-nordwest.de/ideenwettbewerb.
Weitere Zitate zur Verwendung durch die Presse:
Ministerin Birgit Honé, Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, Mitglied im Vorstand der Metropolregion Nordwest:
„Eines der Kernziele des Projekts ,Be oK` ist es, Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu unterstützen, ihre eigenen Stärken und Talente zu erkennen. Die jungen Menschen sollen selbstbewusst und unbeeinflusst von Rollenklischees und Schubladendenken ihre Stärken transportieren können. Gleichzeitig wird ihnen die Möglichkeit geboten, sich praxisnah mit der Berufswelt auseinanderzusetzen. So sollte eine zukunftsgewandte und starke Region mit ihren jungen Menschen umgehen. Und exakt das macht die Metropolregion Nordwest.“
Dr. Ralph Baumheier, Senatskanzlei der Freien Hansestadt Bremen:
„Die sogenannten „Digital Natives“ verfügen über viele Qualifikationen, die sie selbst oft gar nicht als besondere Stärke, sondern als Selbstverständlichkeit wahrnehmen. Doch genau diese digitalen Fähigkeiten können den Grundstein bilden für einen erfolgreichen Einstieg in die Berufsausbildung, denn die Digitalisierung durchdringt immer mehr Berufe. Das Projekt „Digital Impact Lab“ setzt hier an. So ist es beispielsweise für viele Jugendliche und junge Erwachsene nur ein kleiner Schritt vom Gaming hin zur Entwicklung von digitalen 3D-Stadtmodellen oder zum Umgang mit einer elektronischen Steuerung in einem Hochregallager. Die digitalen Kreativ-, Denk- und Aktionsräume im Lab-Netzwerk werden dazu beitragen, die Basis für eine verbesserte Fachkräfteentwicklung und ein gezieltes Vermitteln von zukunftsentscheidenden digitalen Kompetenzen und Digitalisierungswissen zu legen.“
Harald Emigholz, Vizepräses der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, 2. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest:
„Die Möglichkeit Auszubildende und Mitarbeitende über die eigentliche Ausbildung hinaus zu schulen oder in firmenspezifischen Arbeitsbereichen fortzubilden, wie dies in der Aus- und Fortbildungswerkstatt Metropolregion Nordwest angeboten werden soll, ist insbesondere für KMU extrem wertvoll. Der Fachkräftemarkt ist nahezu leer, so dass Betriebe sich ihre künftigen Fachkräfte selbst ausbilden müssen. Das fokussierte Eingehen auf die individuellen Bedarfe reduziert die bislang sehr hohen Abbrecherquoten in der dualen Ausbildung, erhöht die Leistung der Mitarbeiter, federt den steigenden Fachkräftebedarf ab und festigt die Bindung an Unternehmen und Region.“
Dr. Thomas Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen IHK, Mitglied im Vorstand der Metropolregion Nordwest und Vorsitzender des Fördervereins Wirtschaft pro Metropolregion e. V.:
„Unsere Metropolregion - unsere Wirtschaft - darf bei dem rasanten technologischen Wandel durch die Digitalisierung nicht den Anschluss verlieren. Um von den Besten zu lernen, z.B. von erfolgreichen Hightech-Firmen in der Start-up Nation Israel, organisieren wir für die Betriebe der Metropolregion eine Unternehmerreise nach Tel Aviv, Be'er Scheva und Jerusalem vom 29. Juni bis 3. Juli 2019, um uns von Aufbruchstimmung und Gründergeist inspirieren zu lassen. Diese Aufbruchstimmung möchten wir auch hier in der Metropolregion Nordwest schaffen und erhoffen uns dafür mit unserem Ideenwettbewerb Digitalisierung einen Impuls zu geben.“
Folgende Ansprechpartnerinnen und -partner aus den Projekten stehen Ihnen bei Fragen zur Verfügung:
Projekt „Digital Impact Lab – Ein Lab-Netzwerk für die Metropolregion Nordwest“:
M2C Institut für angewandte Medienforschung
Martin Koplin | Direktor
Telefon: 0177 427 57 29
koplin@m2c-bremen.de
http://www.m2c-bremen.de
Projekt „Gründung einer Aus- und Fortbildungswerkstatt Metropolregion Nordwest“:
Stadt Bassum
Christian Porsch | Bürgermeister
Telefon: 04241 848 0
bgm@stadt.bassum.de
Projekt „Be oK – Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees“:
Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF)
Frau Bettina Wilhelm | Landesbeauftragte
Telefon: 0421 361 3133
bettina.wilhelm@frauen.bremen.de
https://www.frauen.bremen.de
Projekt „Landärztin / Landarzt gesucht“:
Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V.
Sabine Röseler | Geschäftsführerin
Telefon: 0421 336 27 310
s.roeseler@gwnw.de
www.gesundheitswirtschaft-nordwest.de
Über den Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen
Die Länder Bremen und Niedersachsen haben zu gleichen Teilen einen Förderfonds für die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten eingerichtet, der mit jährlich mindestens 520.000 Euro ausgestattet ist. Der Förderfonds ist das zentrale Instrument der Metropolregion Nordwest zur Förderung innovativer regionaler Kooperationsprojekte. Eine Förderung aus dem Förderfonds kann auch für eine Finanzierung des regionalen Eigenanteils in anderen Förderprogrammen, wie bspw. Interreg-Projekten, beantragt werden. Die Kriterien für die Vergabe der Zuwendung sind, ob das Projekt einen Beitrag zur Umsetzung des gültigen Handlungsrahmens, insbesondere zur Profilierung der Metropolregion in den Themenfeldern Demografie, Digitalisierung, Bildung und Fachkräfte, Infrastruktur sowie Wissenschaft und Technologietransfer leistet. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn Projekte besonders innovativ oder modellhaft sind und/oder zum regionalen/überregionalen Ansehen der Metropolregion beitragen. Weitere Kriterien, mit denen Projekte punkten können, sind ein möglichst großer, vorzugsweise länderübergreifender Kooperationsraum. Projekte, die unterschiedliche Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung vernetzen sind ebenso besonders förderwürdig wie Projekte, die Drittmittel und/oder eine finanzielle Beteiligung der Wirtschaft einwerben.
Über die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e. V.
Die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten ist eine von elf deutschen europäischen Metropolregionen. Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft arbeiten eng zusammen, um die Region und ihre Zukunftsfelder gemeinsam weiterzuentwickeln und im internationalen Wettbewerb stark aufzustellen. Mitglieder des Vereins Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten sind: die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Cuxhaven, Diepholz, Friesland, Oldenburg, Osnabrück, Osterholz, Vechta, Verden, Wesermarsch, die kreisfreien Städte Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven sowie die Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven, die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, die Oldenburgische IHK, die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum sowie die beiden Bundesländer Bremen und Niedersachsen.
www.metropolregion-nordwest.de