05.12.2008
Die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen ist für viele Frauen selbstverständlich. Über die Chancen und Risiken der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, mit Hilfe des so genannten PAP-Abstriches, werden Frauen häufig jedoch nicht informiert. Das „Nationale Netzwerk Frauen und Gesundheit“ hat eine Broschüre herausgegeben, die detailliert erklärt, wie Gebärmutterhalskrebs entsteht, wie er entdeckt und behandelt werden kann. In der Regel finden Ärzte Zellveränderungen und Krebsvorstufen, die um ein vielfaches häufiger auftreten als der Krebs selbst – sie können sich zum Teil auch wieder von selbst zurückbilden. „Wir informieren über die verschiedenen Wege mit einem auffälligen Befund umzugehen. Wir möchten Frauen in die Lage versetzen, in Ruhe eine informierte Entscheidung zu treffen“, sagt Dr. Ute Sonntag, Koordinatorin des Netzwerks.
„HPV-Impfung … was bringt das?“
„Soll ich meine Tochter gegen Humane Papillom Viren (HPV) impfen lassen? Welche Nebenwirkungen kann es geben? Wie lange hält der Impfschutz?“ Dies fragen sich derzeit viele Eltern. HP-Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen und können zu Zellveränderungen am Muttermund führen und in seltenen Fällen zu Gebärmutterhalskrebs. „Die HPV-Impfung wird derzeit stark beworben, die sachliche Aufklärung bleibt mitunter auf der Strecke. Wir wollen Mütter und Väter wie Töchter umfassend informieren, damit sie sich guten Wissens für oder gegen die Impfung entscheiden können“, so die Bremer Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe, Mitglied im Nationalen Netzwerk Frauen und Gesundheit.
Damit auch junge Frauen sich informieren können, hat das Netzwerk zusätzlich zur Broschüre das Faltblatt „HPV-Impfung – was bringt das?“ herausgegeben. Es nimmt Fragen und Ängste auf und beantwortet diese fundiert und in jugendgerechter Sprache.
Für die Broschüre und das Faltblatt hat Professor Dr. Ingrid Mühlhauser, Ärztin und Gesundheitswissenschaftlerin an der Universität Hamburg, vorhandene wissenschaftliche Daten und internationale Studien zusammengetragen und bewertet. Geschrieben wurden beide Publikationen von der Bremer Wissenschaftsjournalistin Dr. Eva Schindele. Die Beratung übernahmen die Gynäkologinnen Margret Heider und Dr. Edith Bauer. Finanziert wurden die wissenschaftsbasierten Entscheidungshilfen von der Techniker Krankenkasse und der Barmer Ersatzkasse.
Für weitere Informationen stehen Ihnen folgende Expertinnen zur Verfügung:
Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser, E-Mail: Ingrid_Muehlhauser@uni-hamburg.de
Margret Heider, Telefon 0421/699 63 90, E-Mail: margret.heider@nord-com.net
Dr. Claudia Schumann, E-Mail: ClaudiaSchumann@t-online.de
Hinweis für Leserinnen und Leser: Bezugsadressen für Broschüre und Faltblatt
„Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und HPV-Impfung – Informationen und Erfahrungen – Eine Entscheidungshilfe“ (Herausgeber: Nationales Netzwerk Frauen und Gesundheit, 54 Seiten) können Sie als kostenlose Einzelexemplare bestellen bei:
Nationales Netzwerk für Frauen und Gesundheit, c/o Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V., Fenskeweg 2, 30165 Hannover, versehen mit einem frankierten DIN A-5-Rückumschlag (0,77 Euro), eigener Anschrift und dem Hinweis „Büchersendung“.
Kostenlose Exemplare können angefordert werden bei den Geschäftsstellen der Barmer Ersatzkasse und den Geschäftsstellen der Techniker Krankenkasse.
Die Broschüre steht auch als PDF-Datei im Internet zur Verfügung:
www.nationales-netzwerk-frauengesundheit.de
Das „Nationale Netzwerk Frauen und Gesundheit“ ist ein Zusammenschluss von Vertreterinnen aus 18 Verbänden und Vereinigungen, die bundes- oder landesweit zu den Themen Frauen, Mädchen und Gesundheit, Gesundheitsförderung arbeiten. Mitglieder sind: AG Frauen und Gesundheit in der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) - AG Frauen in der psychosozialen Versorgung der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V. (DGVT) – Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. (AKF) – Arbeitskreis Frauen- und Geschlechterperspektiven in Public Health – Bundesverband der Frauengesundheitszentren in Deutschland e.V. – Deutsche Gesellschaft für psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe e.V. (DGPFG) – Deutscher Ärztinnenbund e.V. – Forum Frauengesundheit Bremen – Netzwerk Frauen/Mädchen und Gesundheit Niedersachsen – Bundesfachverband Essstörungen – Reprokult: Frauen Forum Fortpflanzungsmedizin – Bund Deutscher Hebammen