13.02.2008
Im Rahmen der Veranstaltungen zum „27. Januar - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ findet am Freitag, dem 15. Februar 2008, um 20.00 Uhr im Kulturzentrum paradox (Bernhardstraße 12 in Bremen) ein Vortrag in der Reihe „Antifaschistische Perspektiven des Erinnerns“ der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen statt.
Sandra Wachtel, Historikerin aus Wien. spricht über das Thema: „Österreich und der Umgang mit der NS-Vergangenheit“.
Hierzu sind interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Lange Jahre blieben die Themen Vergangenheit und Nationalsozialismus in Österreich nahezu tabu. Es herrschte ein einstimmiger Konsens, dass über das „Dritte Reich“ nicht diskutiert und über die Verbrechen dieses Regimes nicht gesprochen werden sollte - hatte man doch als Österreicher damit nichts zu tun. Der Nationalsozialismus wurde „externalisiert, also ausgelagert, und war somit nicht Teil der österreichischen Geschichte. Schließlich waren die nationalsozialistischen Verbrechen von Deutschen ausgeübt worden und nicht von Österreichern. Erst die „Waldheim-Debatte“ in den 1980er Jahren hat der Legende von Österreich als Opfer des Nationalsozialismus ein Ende bereitet. Das Land ohne NS-Geschichte wurde von seiner Geschichte eingeholt. Es wurde heftig diskutiert - abwehrend, aber auch intensiver und politisch folgenreicher als zuvor.
Wie kam es zu der These des „ersten Opfers“ und was waren die Auswirkungen? Was waren die Diskussionen rund um die Wahl von Dr. Kurt Waldheim zum Bundespräsidenten? Und wie steht der Staat Österreich und seine Gesellschaft heute zu seiner NS-Vergangenheit?