01.02.2008
„Eigentlich nur zuhören“ wollte Bürgermeister Jens Böhrnsen, als er am Donnerstag (31.01.2008) zusammen mit seinem Beauftragten für Religionsfragen, Dr. Helmut Hafner, eine Abordnung der Islamischen Föderation Bremen mit Präsident Zeki Basaran an der Spitze im Rathaus empfing. So erfuhr der Bürgermeister einiges über die Bemühungen der Föderation, sich aktiv in den Integrationsprozess einzubringen.
Die Förderation besteht aus 17 Moscheevereinen von etwa 40 islamischen Gemeinden in Bremen. Daneben gibt es eine Frauen- und Jugendabteilung mit einer Fülle von Aktivitäten. In Kinderclubs sollen die Kleinsten fit gemacht werden für den Besuch der Kindergärten im Stadtteil. Zeki Basaran: „Wir arbeiten sehr stark präventiv, auch zum Thema Jugendgewalt. Dabei haben wir eine gute Zusammenarbeit mit der Polizei und den Ortsämtern.“ Jens Böhrnsen dankte den Vertretern der Föderation für ihr Engagement. Er betonte, wie wichtig es sei, ganz konkret vor Ort an der Integration zu arbeiten. In den Stadtteilen gebe es sehr gute Erfahrungen, aber auch oft schwierige Situationen. So seien viele Jugendliche der „dritten Generation“ oft schon resigniert, wenn die schulischen Leistungen unzureichend sind und auch die Lehrstellensuche so schwierig ist „Es gibt leider viele, die sich zurückziehen und es gibt viele, die sich zurückgesetzt fühlen. Wir müssen“, so der Bürgermeister, „die Bildungsanstrengungen verstärken und gemeinsam alles tun, gerade den Jugendlichen gute Lebenschancen zu schaffen. Böhrnsen ist voll Zuversicht, dass die Einheimischen und die Zugewanderten den Prozess der Verständigung weiter voranbringen.
„Aber wir brauchen auch die Unterstützung vor allem der türkischen Eltern“, so der Bürgermeister. „Sie müssen sich noch stärker einbringen in die Elternarbeit in Schulen und Kitas.“ Und er bat den Vorstand der Föderation, zusammen mit den Imamen hier mitzuhelfen. Jens Böhrnsen wies darauf hin, dass in Bremen 85 Prozent der Kinder türkischer Familien Kitas besuchen. „Das ist ein in Deutschland unerreichter Stand.“
[Foto: Andreas Weippert, Senatspressestelle]