29.01.2001
Auf Einladung der Landwirtschaftskammer Bremen trafen sich der vergangenen Woche fast 200 Landwirte im Borgfelder Landhaus mit dem auch für Landwirtschaft zuständigen Senator Josef Hattig, um über das Thema BSE zu diskutieren.
„Eine in der Sache engagierte Diskussion. Ziel der Veranstaltung war es, vor allem von den Landwirten selbst deren Probleme aufzunehmen und Einschränkungen zu erfahren“, betonte Senator Hattig. Außer dem Senator waren Herr Dr. Gehlhaar vom Gesundheitssenator, Herr Dr. Haunhorst vom LMTVET, Herr Dr. Dumsdorf von der Nordmilch AG und Frau Czarnecki von der Verbraucherzentrale Bremen vertreten.
Senator Hattig weiter: „Es kann in Anbetracht der für die Landwirtschaft und die Verbraucher schwierigen Situation nicht darum gehen, Schuldzuweisungen auszusprechen, sondern alle Beteiligten müssen versuchen, das verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen. Dies kann nur gemeinsam gelingen. Landwirtschaft und Verbraucherschutz sind eine Einheit und untrennbar miteinander verbunden. Der beste Verbraucherschutz fängt deshalb beim Landwirt an.“
Zur aktuellen Diskussion um die kurzfristige Umstellung der Agrarpolitik äußerte sich der Senator für Wirtschaft und Häfen wie folgt: „Die aktuellen BSE-Fälle geben keinen Anlass, die deutsche Agrarpolitik gänzlich umzugestalten, da zwischen Produktionsform und BSE-Befall kein nachgewiesener Zusammenhang besteht. Es gibt keinen guten ökologischen Landbau und schlecht konventionelle Landwirtschaft. sondern beide haben ihre Nachfrager und ihre Berechtigung.
Zum Verbraucherschutz sagte der Senator für Wirtschaft und Häfen: „Er ist unser vorrangiges Ziel. Intensive Forschung, verstärkte Kontrollen mit hinreichenden Strafrahmen sind u.a. notwendige Maßnahmen“.
Zur Situation auf den Höfen wies der Senator darauf hin, dass die bäuerlichen Familienbetriebe als das letzte Glied in der Kette unmittelbar und existenzgefährdend betroffen sind. „Die Landwirtschaftlichen Familienbetriebe“, so der Senator weiter, „sind Gewähr für einen optimalen Verbraucherschutz. Zum einen, weil oft direkte Verbindungen zum Konsumenten bestehen - da nicht hinter hinter verschlossenen Scheunentoren produziert wird - und zum anderen, da es sich kein Landwirt als Unternehmer leisten kann, seine eigene Existenz zu ruinieren“.