Die Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie hat heute (30.04.2015) ein deutliches Signal für eine weitere Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs im Land Bremen gesetzt. Mit dem "SPNV-Plan 2015 des Landes Bremen" sind die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bremen und der Region in den kommenden Jahren schrittweise weiter auszubauen. Die weiteren Schritte sind jetzt mit dem Land Niedersachsen abzustimmen.
Seitdem das Land Bremen im Jahr 1996 die Verantwortung für den SPNV in Bremen und Bremerhaven vom Bund übernommen hat, ist die Zahl Nahverkehrszüge deutlich gesteigert worden, alleine in den vergangenen zehn Jahren um rund 20 Prozent. Noch höher liegt die Zahl neuer Zugverbindungen an den Wochenenden. Durch einen Wettbewerb mehrerer Anbieter konnten diese Leistungen vom Land wirtschaftlich eingekauft werden. Dabei wurde auch die Qualität für die Kunden auf allen Linien deutlich verbessert. Heute werden im Land Bremen keine Fahrzeuge mehr eingesetzt, die vor dem Jahr 2000 gebaut wurden. Auch bei den Stationen hat sich eine Menge getan: Von 23 Bahnhöfen im Land sind bereits 18 vollständig modernisiert und barrierefrei umgebaut worden. Diese Qualitätsoffensive ist von Fahrgästen honoriert worden. Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren um rund 35 Prozent gestiegen, deutlich stärker, als die Menge der hinzubestellten Zugleistungen. Dass der SPNV nicht nur für Pendler ein attraktives Angebot ist, zeigt die Entwicklung an Sonntagen: Hier stieg die Nachfrage in 10 Jahren um beinahe 50 Prozent!
Senator Joachim Lohse fasst zusammen: "Die vergangenen zehn Jahre haben gezeigt: Mit einem modernen, hochwertigen, dicht getakteten SPNV-Angebot können wir die Menschen in Bremen und im Umland überzeugen, das Auto stehen zu lassen und auf eine schnelle, bequeme und kostengünstige Alternative zu wechseln. Ein guter Weg für einen konkreten, aktiven Klimaschutz. Diesen Weg wollen wir in den kommenden Jahren konsequent weiter gehen."
Im "SPNV-Plan 2015" wird an diese erfolgreiche Entwicklung angeknüpft. Als Grundangebot ist im Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen zukünftig ein 30-Minuten-Takt vorgesehen, auf der innerbremischen Linie RS1 von Bremen-Nord über den Bremer Hauptbahnhof bis nach Achim perspektivisch sogar ein 15-Minuten-Takt. Aufgrund der hohen Belastung im SPNV und im Schienengüterverkehr sind jedoch noch weiterführende Untersuchungen zum Ausbau der Schieneninfrastruktur erforderlich. Auch muss mit dem benachbarten Land Niedersachsen noch eine entsprechende Abstimmung herbeigeführt werden. Das bereits ausgesprochen gut nachgefragte Netz der überregionalen RegionalExpress-Züge soll auf dem hohen Angebotsstandard gehalten und im Nachtverkehr punktuell weiterentwickelt werden. Neben der Verdichtung der Takte liegt ein zweiter Schwerpunkt des neuen Planwerks auf der besseren Erschließung des Stadtgebietes. Es ist vorgesehen, bis zu acht Haltepunkte in Bremen entlang der bestehenden Strecken neu zu errichten. Alleine dadurch sollen fast 8.000 neue Fahrgäste dauerhaft für den SPNV gewonnen werden. Zu nennen ist beispielsweise ein neuer Bahnhof im Bereich des Technologieparks an der Universität.
Voraussetzung für diese Angebotsoffensive ist ein ausreichend leistungsfähiges Schienennetz im "Eisenbahnknoten Bremen", insbesondere auf der Relation Bremen - Bremerhaven. Hier laufen im Zusammenhang mit dem neuen Bundesverkehrswegeplan gemeinsam mit der DB AG bereits vielfältige Untersuchungen. Ebenso muss die Finanzierung des SPNV auch in der Zukunft gesichert sein und den neuen Herausforderungen gerecht werden. Den Blick auf die Bundespolitik gerichtet, konkretisiert Senator Lohse: "Bei der Finanzierung des SPNV ist der Bund in der Pflicht. Er muss für eine langfristige, verlässliche Finanzierung durch die Regionalisierungsmittel sorgen. Bremen bereitet dies im Bundesrat bereits vor."