Sie werden zur Elektronikerin für Betriebstechnik und zur Fachinformatikerin ausgebildet und stellen damit noch eine Minderheit dar. An seinem 14. Tag der Ausbildungstour, die Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, seit Jahresbeginn unternimmt, stand das Thema ‚Mädchen in Männerberufen' im Fokus der Unternehmensbesuche. Erste Station an diesem Tag war der Logistikdienstleister J. Müller Weser GmbH & Co. KG, der in der Überseestadt im Schwerpunkt für die Lebensmittelindustrie tätig ist. "Ob Lagerung, Bearbeitung oder Veredelung, wir sind ein fester Partner der Nahrungsmittelbranche", stellt Geschäftsführer Jürgen Huntgeburth sein Unternehmen vor.
Frauen für den Beruf der Elektronikerin für Betriebstechnik zu begeistern ist nicht leicht. Über das Programm ‚girls4technic' kam Leticia Brako zu J. Müller und ist bereits im zweiten Lehrjahr. Das Förderprogramm ‚girls4technic' lief zwei Jahre lang und vermittelte 28 Frauen in Männerberufe. "Die aus dem Programm gewonnenen Erfahrungen fließen nun in die Tätigkeit des Ausbildungsbüros mit ein", erklärt Martin Günthner.
Das Unternehmen HEC, zweite Station an diesem Tag, war vor zwei Jahren sofort bereit, einen zusätzlichen Ausbildungsplatz zu schaffen, als sie auf das Programm angesprochen wurden. "Denn auch die HEC ist wie die meisten IT-Unternehmen ein männerdominiertes Unternehmen, was wir auch in Bezug auf demografische Veränderungen und Fachkräftemangel mit vielen Ideen und genauso viel Engagement immer weiter aufbrechen möchten", erklärt Dr. Thorsten Haase, Geschäftsführer des IT-Unternehmens, das zur Neusta-Gruppe gehört. Mit Jessica Lauterbach kam im September 2013 die erste Auszubildende zur Fachinformatikerin in den Betrieb.
Bundesweit gibt es Initiativen, um Frauen für naturwissenschaftliche und technische Berufe zu gewinnen. "Sowohl die Sicherung des Fachkräftebedarfs und das Vorbeugen eines möglichen Fachkräftemangels als auch die Erhöhung des Frauenanteils sind zentrale Aufgaben der Arbeits- und Bildungspolitik mit Blick auf die sogenannten MINT – Berufe", untermauert Senator Günthner die Bemühungen. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. "Die enge Verzahnung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ist notwendig, um jungen Frauen bei Interesse für diese Berufswahl Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Mit dem Ausbildungsbüro und der Jugendberufsagentur sehe ich Bremen und Bremerhaven auf einem guten Weg", zieht Senator Günthner das Fazit dieses Tages.
Foto: Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen