Donnerstag, 23. April 2015, 11 Uhr: Pressekonferenz zur Ausstellung "Christian Helwing: Marcks und das Museum"
20.04.2015Es liegen Welten zwischen Gerhard Marcks (1889-1981) und Christian Helwing (geb. 1969). Der eine steht für klassische, figürliche Bildhauerei, der andere für raumbezogene Konzeptkunst.
Helwing, der an der Hochschule für Künste Bremen studierte, Meisterschüler von Yuji Takeoka war und heute in Riga lebt, befasst sich in seiner Kunst mit der Interaktion zwischen Objekt, Architektur und der Rolle des sich bewegenden Betrachters im Raum. Umfassende Raumskulpturen werden in seiner Ausstellung im Gerhard-Marcks-Haus die einzelnen Räume besetzen, gliedern und strukturieren. Die Werke von Gerhard Marcks wie zum Beispiel zwei Dutzende Porträtbüsten oder lebensgroße Terrakottafiguren werden Teil der eigenen Arbeit Helwings. Seine minimalistisch anmutenden plastischen Einbauten sind in der Lage, unverwechselbare wie prägnante Raumsituationen entstehen zu lassen.
Christian Helwings Werke bewegen sich zwischen Bildhauerei und Architektur. Seine Ausstellung ist das sichtbare und körperlich erfahrbare Ergebnis einer Recherche, die er über zwei Jahre im Museum machte. In dieser Zeit setzte sich der Künstler intensiv mit den architektur-, aber auch den sozialhistorischen Bedingungen des Museums auseinander sowie mit dem bildhauerischen Werk von Gerhard Marcks.
Helwing beschränkt seine Eingriffe nicht auf den klassischen Ausstellungsraum, auch Funktionsbereiche wie Empfang und Kasse sowie der Portikus des Gebäudes sind mit einbezogen.
Die architektonischen Setzungen des Künstlers korrespondieren auf besondere Art und Weise mit etwa 25 Skulpturen und Plastiken aus dem Werk von Gerhard Marcks. Die letzte Ausstellung vor dem Umbau des Museums setzt eine bewusste Zäsur, blickt auf die kunst- und architekturhistorischen Besonderheiten zurück, wie sie ebenso auf das zukünftige Potenzial von Gerhard Marcks verweist.
Ergänzend zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog.
Die Ausstellung wurde unterstützt von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, der Firmengruppe Enno Roggemann und dem Freundeskreis des Gerhard-Marcks-Hauses e. V.
Auf der Pressekonferenz sind anwesend:
Die Eröffnung der Ausstellung für das Publikum findet am Sonntag, dem 26. April 2015, um 11.30 Uhr statt. Die Ausstellung wird bis zum 2. August 2015 zu sehen sein.
Fotos: Gerhard-Marks-Haus