Zehnter Tag der Ausbildungstour
13.04.2015Größer könnten die Unterschiede kaum sein. Bei seinem heutigen (13. April 2015) Besuch von Ausbildungsbetrieben in Bremerhaven besuchte Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, zunächst einen der größten Arbeitgeber Bremerhavens, die FRoSTA AG, und danach den Kiosk 'Tabak und mehr' in der Hafenstrasse, die eine Auszubildende über den Verein 'Ausbildungspool Bremerhaven' im Betrieb hat, da es ihnen alleine nicht möglich wäre auszubilden.
Die FRoSTA AG hat insgesamt 1.559 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bildet neben Industriekaufleuten und Mechatronikern Fachkräfte für Lagerlogistik und Lebensmitteltechnik aus. Bei einem Rundgang durch die Produktionsstätte am Lunedeich machte sich der Senator einen Eindruck von der Vielfältigkeit der bei FRoSTA anfallenden Aufgaben. Das Unternehmen produziert eine große Bandbreite an tiefgekühlten Lebensmitteln. Zurzeit werden 21 junge Menschen im Betrieb ausgebildet. "Wir haben ein mehrstufiges Auswahlverfahren", erklärt Dr. Stephan Hinrichs, Mitglied des Vorstands der FRoSTA AG und zuständig für Finanzen und Verwaltung. "Ihr Wissen, ihre Motivation und vor allem ihre Persönlichkeit müssen uns überzeugen."
Im Gegensatz dazu, wäre der Kiosk in der Hafenstrasse alleine gar nicht berechtigt auszubilden, denn dem Inhaber fehlt die Zeit die notwendige Prüfung als Ausbilder abzulegen. Doch über den Verein ‚Ausbildungspool Bremerhaven‘ hat er seit zwei Jahren Magda Chelmowski in seinem Laden, die zur Kauffrau im Einzelhandel ausgebildet wird. Die Gewährleistung, dass die Qualität der Ausbildung stimmt und die richtigen Inhalte vermittelt werden, übernimmt dabei der Ausbildungspool, bei dem Magda Chelmowski auch angestellt ist. "Wir wollen Firmen motivieren, jungen Menschen die Chance auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu geben", erklärt Hiltraud Bendig, Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze in der Region Bremerhaven. Auf über 250 erfolgreich abgeschlossene Ausbildungen kann Bendig seit Bestehen des Ausbildungspools zurückblicken. Wer den Beruf des Kaufmanns oder der Kauffrau für Büromanagement oder Einzelhandel erlernen will oder Fachkraft für Lagerlogistik werden möchte, kann sich direkt beim Ausbildungspool bewerben. In enger Zusammenarbeit werden sowohl die Betriebe als auch die Auszubildenden während der der ganzen Zeit begleitet. Neben dem Unterricht in der Berufsschule bietet der Ausbildungspool zusätzliche Workshops oder wenn notwendig Förderunterricht an. Die Gehälter der Auszubildenden werden jedoch zu einhundert Prozent von den Betrieben übernommen. "Das unterschiedliche Engagement zu sehen, ist sehr beeindruckend", kommentiert Günthner seine Besuche. "Sowohl die Möglichkeiten eines großen Unternehmens, bei dem Auszubildende mehrere Abteilungen kennenlernen können, als auch den persönlichen Einsatz, den Frau Bendig mit ihren Kolleginnen und Kollegen so erfolgreich leisten."
Gefördert wird diese Initiative aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, der einen Schwerpunkt auf Schaffung von Arbeitsplätzen setzt. Zurzeit sind über den Ausbildungspool 34 junge Menschen in einer Ausbildung. Freie Plätze für das nächste Ausbildungsjahr stehen noch zur Verfügung. "Dies ist ein gelungenes Beispiel für den Einsatz europäischer Mittel auf lokaler Ebene, um jungen Menschen eine Perspektive zu geben.
Mehr Informationen zum Ausbildungspool stehen im Internet unter: www.ausbildungspool-bremerhaven.de
Fotos: Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen