Frauen sind anders krank und anders gesund als Männer: Heute ist das anerkanntes Fachwissen. Das war 1994 noch nicht so, als das bremer forum frauengesundheit auf Initiative der damals gerade ins Amt gekommenen Landesfrauenbeauftragten Ulrike Hauffe gegründet wurde. Mit dem Ziel, den frauenspezifischen Blick in Debatten der Gesundheitsversorgung einzubringen, ist das Bündnis an den Start gegangen und wurde innerhalb kurzer Zeit bundesweit zum Vorbild für die interdisziplinäre Vernetzung kommunaler Gesundheitsaktivitäten.
20 Jahre nach der Gründung beschreibt Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe den Erfolg der gemeinsamen Arbeit so: "Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass gerade die Beteiligung vieler Professionen zu besseren Ergebnissen führt. Denn die Lösungen, die auf diese Weise entstehen, sind verwertungsstärker." Das Forum versteht sich als Politikberatung, trägt aber zugleich die Themen und Lösungsansätze zurück in die Mitgliedsinstitutionen. Ulrike Hauffe: "Das bremer forum frauengesundheit gestaltet unmittelbar auf kommunaler Ebene mit. Darin liegt aus meiner Sicht die große Chance – und auch das große Verdienst der Mitglieder, die diese nutzen."
Heute sind fachübergreifend 44 Bremer Institutionen im bremer forum frauengesundheit vertreten: Fach- und Berufsverbände, Frauen- und Mädcheneinrichtungen, Beratungsstellen, Bildungseinrichtungen, Kliniken, Krankenkassen, Kammern und Behörden. Zudem unterstützen 14 unabhängige Expertinnen das Netzwerk, das fachübergreifend Handlungs- und Entscheidungsanleitungen entwickelt und diskutiert. Zu den Themen, in denen das bremer forum frauengesundheit Akzente setzte, zählen zum Beispiel die Medikalisierung von Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft, die generelle Hormonverschreibung für Frauen in den Wechseljahren, das Mammografie-Screening und der aktuelle Fokus auf Migrantinnengesundheit.
Dr. Hermann Schulte-Sasse, Senator für Gesundheit, schätzt die konstruktive Arbeit des bremer forum frauengesundheit: "Bremen verfügt seit vielen Jahrzehnten über eine lebendige Frauengesundheitsszene, die sich engagiert und zu unterschiedlichen Themen und aktuellen Problemen zu Wort meldet. Das bremer forum frauengesundheit, in das 44 Institutionen und Fachstellen ihre Vertreterinnen entsenden, spielt hier eine wichtige Rolle. Die fachübergreifende Zusammensetzung des Gremiums mit ihren unterschiedlichen Perspektiven hat sich als neue Qualität in der Diskussion komplexer Problemzusammenhänge bewährt."
Weitere Informationen zum bremer forum frauengesundheit, seinen Mitgliedern sowie Meilensteinen der Arbeit finden Sie unter:
www.frauen.bremen.de