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Der Senator für Inneres und Sport

Keine Entspannung in Sicht: Innensenator Mäurer zum Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze

10.10.2014

Mit großer Sorge hat Innensenator Mäurer den heute (10. Oktober 2014) vorgestellten Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg zur Kenntnis genommen.
In der Saison 2013/14 sind bei Fußballspielen der Vereine der 1. und 2. Liga 7.863 Strafverfahren eingeleitet worden. Das sind 20 Prozent mehr als in der Vorsaison. Die Zahl der von Polizisten geleisteten Arbeitsstunden stieg bundesweit auf fast zwei Millionen (1.944.919). Die positive Entwicklung aus 2012/13 hat sich demzufolge nicht stabilisiert. Die aktuellen statistischen Daten bewegen sich damit wieder im Rahmen eines langfristigen Negativtrends. Seit der Saison 2002/03 steigen sowohl Einsatzstunden als auch Strafverfahren mit wenigen Ausnahmen kontinuierlich an.

Auch die Zahl der Verletzten ist von 788 auf 1.281 angestiegen. Die ZIS hatte für die Saison 2013/14 die Erfassung der Daten für verletzte Personen geändert. Die Daten werden jetzt nicht mehr aus den unmittelbaren Verlaufsberichten am Spieltag, sondern zu einem späteren Zeitpunkt erhoben. Aber auch nach den bisherigen Erfassungsmodalitäten sind die Verletztenzahlen in der abgelaufenen Saison gestiegen, und zwar um rund 12 Prozent. Zum Anstieg haben in erster Linie einzelne Spiele beigetragen, bei denen es zu massiven Auseinandersetzungen gekommen war. Ein Drittel des bundesweiten Anstiegs der eingeleiteten Strafverfahren ist auf das Abbrennen von Pyrotechnik zurückzuführen.

Innensenator Mäurer hebt hervor, dass dieser Trend nicht für Bremen gilt. Die gute Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung von Werder Bremen und den beauftragten Sicherheitsunternehmen habe bewirkt, dass Bremen ein bundesweites Vorbild für das Sicherstellen gefährlicher Gegenstände ist. "Ein Viertel aller bundesweit sichergestellten Gegenstände in den letzten drei Saisons wurden in Bremen aus dem Verkehr gezogen", so Mäurer unter Verweis auf die heute veröffentlichten Zahlen.

In der 3. Liga, in der die zweite Mannschaft von Werder Bremen spielt, hat sich die Sicherheitslage in der Saison 2013/14 etwas entspannt. Hier wurden 307 Personen verletzt. Das sind rund 14 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch die Anzahl der Personalstunden der Polizei sank in diesem Bereich um fast 14 Prozent auf 488.622. Der Rückgang ist der ZIS zufolge erklärbar durch den Auf- und Abstieg von Vereinen, die in der Vorsaison Probleme bereitet haben.

Innensenator Mäurer kündigte an, das Thema "Fußball und Gewalt" auch unabhängig von der aktuellen Kostenbeteiligungsdebatte im Rahmen der Innen- als auch der Sportministerkonferenz weiter auf die Agenda zu setzen mit dem Ziel, Vorschläge wie eine Reduzierung des Gastkartenkontingents, Einsatz von Sonderzügen, Verweigerung der Beförderung von alkoholisierten bzw. gewalttätigen Fahrgästen und personalisiertes Ticketing umzusetzen.

"Wir müssen alle Instrumente nutzen, um gewaltbereiten Fußballfans aus den Stadien und deren Umfeld zu bannen. Nur wenn uns dies gelingt, ist es zu verantworten, dass wir weniger Polizeibeamte rund um das Weserstadion und an den anderen Spielstätten zur Sicherung der Spiele einzusetzen", so Mäurer unter Verweis auf den ständigen Dialog zwischen Werder Bremen und der Polizei.

PDF-Download: Jahresbericht der ZIS (pdf, 376.2 KB)