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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Schönebecker Aue barrierefrei für Wanderfische

12.07.2006

Eröffnung des Fischpasses am Schönebecker Schloss

Am Freitag (14. Juli 2006) eröffnet der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Ronald-Mike Neumeyer, den neuen Fischpass zur Umgehung des Schönebecker Schlosswehrs in Bremen-Nord. Damit ist auf bremischem Gebiet die letzte Barriere in der Schönebecker Aue beseitigt und ihre ökologische Durchgängigkeit bis nach Niedersachsen hergestellt.

Das vorhandene 2,5 m hohe Wehr unterhalb des Schlosses wirkte bislang als unüberwindbares Hindernis für aufwärts wandernde Bachbewohner. Mit der Fertigstellung des 110 m langen neuen Bachlaufs können sie nun den Oberlauf der Schönebecker Aue besiedeln.

Dieser große Erfolg für den Naturschutz in Bremen soll mit der feierlichen Eröffnung des Fischpasses durch den Senator und einem themenbezogenen Rahmenprogramm gewürdigt werden.

Bei fließendem Wasser im neuen Bachlauf findet eine Führung mit Informationen zum Bau der Maßnahme statt. Anschließend, an der Brücke Im Dorfe, wird eine Elektrobefischung in der Schönebecker Aue durchgeführt und ihre Funktionsweise erläutert. Begleitet werden die verschiedenen Aktivitäten von der Maskengruppe „Trottellumme“, die sich als Fische getarnt unter die Gäste mischen wird. Bei einer vegetationskundlichen Wanderung durch das Auetal steht die Pflanzenwelt im Mittelpunkt. Verschiedene Kurz-Vorträge zum Lebensraum Geestbach, zur Gewässerrenaturierung in Bremen und Niedersachsen sowie zur Fischwelt der Geestbäche schließen das Rahmenprogramm am Ende des Nachmittags ab.

Die Realisierung der seit über 15 Jahren geplanten und im Landschaftsplan 1997 verankerten Maßnahme am Schönebecker Schloss scheiterte in der Vergangenheit an mangelnden Finanzmitteln und den nicht zur Verfügung stehenden privaten Grundstücken. Nur der engagierten Arbeit, der vorhandenen Kompromissbereitschaft und Ausdauer zahlreicher Personen aus Verwaltung (Wasser- und Naturschutzbehörde, haneg, Bauamt Bremen-Nord, GBI), Politik (Ortsamt, Beirat, Umweltdeputation), Initiativen (Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz, Verein Ökologiestation), Verbänden (Deichverband) und Privatpersonen ist es zu verdanken, dass diese Maßnahme nach so langer Zeit endlich umgesetzt werden konnte.

Der Bau des Fischpasses ist Teil eines EU-Projektes zur Anlage von Gewässerrandstreifen und zum naturnahen Gewässerausbau der ländlich geprägten Abschnitte an der Schönebecker Aue, der Beckedorfer Beeke und der Ihle, welches die Wasserbehörde beim Senator für Bau, Umwelt und Verkehr 2001 ins Leben gerufen hat. Auf der Grundlage des „Plans des Landes Bremen zur Entwicklung des ländlichen Raumes“ konnte eine Ko-Finanzierung der EU (40 %) und des Bundes (36 %) erreicht werden. Das Land Bremen trägt 24 % der Kosten.

Die mit dem Gesamtprojekt verbundene Koordination, Planung und Umsetzung verschiedener Einzelmaßnahmen hat das Bau- und Umweltressort an die stadteigene Hanseatische Naturentwicklung GmbH (haneg) übertragen. Diese setzte seither in Zusammenarbeit mit verschiedenen Büros und Baufirmen Maßnahmen an der Beckedorfer Beeke und Schönebecker Aue um. Mit dem Bau des Fischpasses endet das EU-Projekt in diesem Jahr.