27.04.2005
Anwohner, Vereine, Senatsressorts und Werder Bremen einigen sich auf konkrete Ziele und Maßnahmen.
Mit einem umfangreichen einstimmigen Ergebnis ist der Moderationsprozess Pauliner Marsch nach einem intensiven dreivierteljährigen Diskussionsprozess erfolgreich abgeschlossen worden. Er umfasste offiziell elf Moderationssitzungen von drei bis zu sieben Stunden Dauer. Dazu kamen für die meisten Teilnehmer noch selbstmoderierte Sitzungen in Kleingruppen, die durchaus mehrere Abende umfassen konnten. Insgesamt beteiligten sich über 120 Personen aus der Anwohnerschaft, aus den Vereinen, aus der Verwaltung und Politik sowie von Werder Bremen und seinem Umfeld. Der harte Kern, der an nahezu allen Sitzungen teilnahm, lag bei rund 50 Personen.
Die Pauliner Marsch dient als Naherholungsgebiet für ca. 40.000 Bewohner der Stadtteile Ostertor, Steintor, Fesenfeld, Peterswerder, Hulsberg und Hastedt. Sie bietet Kleingärten, Sport- und Grünflächen mit Vereinsanlagen und öffentliche Sportanlagen für einen regelmäßigen Sport- und Trainingsbetrieb. Gleichzeitig ist die Pauliner Marsch Standort des Weser Stadions. Aus den teilweise konkurrierenden Nutzungsansprüchen resultierten eine Reihe von Konflikten, die in der Vergangenheit zu Auseinandersetzungen geführt haben.
Vor diesem Hintergrund hatte der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr in Übereinstimmung mit den Senatoren für Inneres und Sport und Wirtschaft und Häfen einen Moderationsprozess eingeleitet. In einem mehrstufig angelegten offenen Verfahren unter Leitung von Professor Dr. Wolfgang Gessenharter sind jetzt einvernehmlich Leitlinien und Entwicklungsziele für die Pauliner Marsch verabschiedet worden. Parallel hierzu hat der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr mit dem Senator für Inneres und Sport verabredet, welche der Maßnahmen finanziert und damit umgesetzt werden können.
Senator Jens Eckhoff: „Die Zukunft der Pauliner Marsch war über Jahre hinweg ein dauerndes Streitthema. Das Moderationsverfahren hat zu einem Ergebnis geführt, dass ich noch vor einem halben Jahr kaum zu wünschen gewagt habe. Allen Beteiligten gilt hierfür mein herzlicher Dank für das große Engagement und die beispielgebende Einigungsbereitschaft.“
Grundlage für die im einzelnen beschrieben Maßnahmen war eine Verständigung auf gemeinsame Entwicklungsziele, die in dem jetzt verabschiedeten Papier wie folgt beschrieben werden:
Entwicklungsziele:
Den jeweiligen Zielen wurden eine Fülle von Maßnahmen und Projekten zugeordnet, die jetzt die Grundlage für die weitere Entwicklung im Bereich Pauliner Marsch bilden.
Daneben haben sich die Beteiligten auf Projekte verständigt, die jetzt möglichst zeitnah umgesetzt werden sollen.
„Mit der verabredeten finanziellen Absicherung haben wir ein Ergebnis erzielt, das die Ernsthaftigkeit unterstreicht, die im Moderationsverfahren verabredete Maßnahmen auch tatsächlich umzusetzen. Damit bekommt das Verfahren selbst noch einmal eine ausdrückliche Rechtfertigung“, so der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff.
Das Moderationsteam wird bis Ende Mai einen zusammenfassenden Bericht vorlegen, der dann auch von der Öffentlichkeit eingesehen werden kann. Eine eigene wissenschaftliche Publikation behalten sich die drei Moderatoren übrigens vor.
Um der Zusammenarbeit unter den Akteuren der Pauliner Marsch einen festen Rahmen zu geben wird ein sogenanntes Leitbild-Gremium geschaffen. Bürgerinnen und Bürger aus dem Peterswerder, die Sportvereine, Werder Bremen die BWS sowie die Kommunalpolitik wollen so an der Entwicklung der Pauliner Marsch im Rahmen des Leitbildes mitwirken. Auch für Konflikte sollen auf diese Weise schnelle Lösungen gefunden werden.