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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Dem Namen eine Geschichte geben - Nach Frauen benannte Straßen erhalten Legende

24.06.2004

Die Benennung von Straßen nach Personen soll nicht nur der Orientierung dienen, sondern auch die betreffende Person ehren. Bislang ist es in Bremen aber oft so, dass selbst Anwohner nicht wissen, welche Person sich hinter dem Namen ihrer Straße verbirgt, so dass ein Zweck der Benennung verfehlt wird.

Dieses Versäumnis wird jetzt schrittweise behoben, indem die Schilder an allen Straßen, die nach Personen benannt sind, durch eine Legende ergänzt werden, mit der über Lebensdaten, Funktion und Bedeutung der Namen gebenden Persönlichkeit informiert wird.

Begonnen wird die Aktion, indem jetzt Schilder an allen Straßen, die nach einer Frau benannt sind, durch eine Legende ergänzt werden. Insgesamt sollen Schilder an 57 Straßen mit entsprechenden Legenden versehen werden, die der Erinnerung namhafter Frauen dienen.

Dies geht zurück auf eine Initiative des Vereins Bremer Frauenmuseum e.V. Unterstützt wurde die Aktion durch das Staatsarchiv, das die geschichtlichen Hintergründe geprüft und ergänzt sowie redaktionell bei der Fassung von kurzen und prägnanten Texten geholfen hat. Die organisatorischen Aufgaben hat das Amt für Straßen und Verkehr übernommen, und zwar die Ermittlung der Standorte, die Hersteller- und Materialauswahl, das Design, Bestellung und Abwicklung sowie die Schildermontage.

Die erklärenden Hinweise zu den nach Frauen benannten Straßen sind eine Gemeinschaftsaktion des Initiativkreises Stadtgeschichte in Bremen, des Vereins Bremer Frauenmuseum e.V. und des Senators für Bau, Umwelt und Verkehr.

Der Initiativkreis Stadtgeschichte in Bremen (IKS) hat sich gebildet, um die Geschichte unserer Stadt für deren Bürger und für Besucher zu erklären und bewusst zu machen. Ihm gehören unter anderen an die Leiter des Staatsarchivs (Vorsitz), des Fockemuseums, des Landesamtes für Denkmalpflege und der Bremer Tourismus Zentrale, der Konrektor und der Kanzler der Universität Bremen, der Vorstand der Stiftung Wohnliche Stadt sowie leitende Fachbedienstete des Bau-, Umwelt-, Kultur- und Wirtschaftsressorts. Die Stiftung Wohnliche Stadt hat dem IKS einen Fonds von 100.000 Euro für seine Arbeit zur Verfügung gestellt. Die erste abgeschlossene Maßnahme war die Anbringung von Schildern an der Schlachte zu deren Geschichte. Aktuell sind jetzt die erklärenden Hinweise an Straßenschildern als Anfang zu einer flächendeckenden Maßnahme für alle nach Personen benannten Straßen und die Vorbereitung von Hinweisschildern an rund 50 herausragenden Gebäuden, die Geschichte und Bedeutung erläutern sollen.

In Bremen gibt es rund 600 Straßen, von denen etwa 10 Prozent nach einer Frau benannt sind. Viele dieser Straßen finden sich in neuen Wohngebieten. Dies macht deutlich, dass in jüngerer Zeit verstärkt darauf geachtet wurde, Frauen bei der Namengebung zu berücksichtigen.

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff, bedankte sich bei dem Verein Bremer Frauenmuseum und den anderen Beteiligten für das Engagement, mit dem das Projekt vorangetrieben worden ist. „Ich wünsche mir, dass künftig bei der Namengebung von Straßen noch mehr darauf geachtet wird, Frauen zu berücksichtigen. Auf diesem Gebiet gibt es nach wie vor einen großen Nachholbedarf. So ist es zum Beispiel ein richtiges Versäumnis, dass in Bremen immer noch keine Straße nach Paula-Becker-Modersohn benannt ist.“