07.08.2002
„Mehr tun für die Stadtteile“
Einen umfangreichen Bericht über die Lage in den Bremer Stadtteilzentren hat heute (Mi., 7.8.2002) die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer vorgelegt. „Mit diesem Bericht möchte ich die Blicke auf die Bremer Stadtteilzentren, ihre Probleme und Perspektiven lenken. Noch existieren in Bremen viele solcher Zentren mit jeweils spezifischen urbanen Potentialen. Es lohnt sich, diese Qualitäten herauszustellen. Aber auch über die Probleme muss gesprochen werden, um daraus angemessene Entwicklungsstrategien abzuleiten.“
Als Konsequenz hat die Senatorin mit dem Programm „Initiative Pro Stadtteil“ die Planungen für die Bremer Stadtteile verstärkt. Die auch von der Baudeputation einhellig unterstützte Initiative zielt darauf ab, die allgemeinen Vorgaben des Stadtentwicklungskonzeptes auf der Ebene der Stadtteile zu präzisieren. Längst ist deutlich geworden, dass sich der aktuelle Strukturwandel nicht nur in einer Veränderung großer Gewerbegebiete oder der Innenstadt niederschlägt, sondern in wachsendem Maße auch die Stadtteile und deren Zentren betrifft: Brachfallende oder untergenutzte Flächen, Leerstände oder abwandernde Betriebe sind Signale eines schleichenden Prozesses der Destabilisierung und wirtschaftlichen Umwälzung.
Senatorin Christine Wischer: „Wir wollen künftig noch mehr für die Stadtteile tun und die Politik noch stärker an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort ausrichten. Die Stadtteilkonzepte sollen für Stadtteilentwicklung in den nächsten 10 Jahre jetzt die Voraussetzungen schaffen.“ Die Stadtteilkonzepte sollen auch zum Orientierungsrahmen für andere Planungsstellen, Investoren und die örtliche Bevölkerung werden. Bei der Erarbeitung der Konzepte wird die Senatorin für Bau und Umwelt vom Bremer Institut für Arbeit und Wirtschaft (IAW) unterstützt.
Der in den Stadtteilen Woltmershausen, Neustadt, Horn-Lehe und Osterholz bereits begonnene Planungsprozess sieht vor, von Anfang an die Beiräte und wichtigen Stadtteileinrichtungen im Rahmen an der Planungsarbeit zu beteiligen. Dazu wird jeweils eine Projektgruppe eingesetzt. Die bisherige Arbeit zeigt ein großes Interesse der Stadtteile an ihrer künftigen Entwicklung, z. B. im Wohnungsbau, der Gewerbe-, Verkehrs-, Freiraum- und Infrastrukturplanung – insbesondere auch bei der zukünftigen Zentren- und Einzelhandelsplanung.
In diese Arbeiten fließen auch die Ergebnisse des heute vorgelegten Lageberichts über die Bremer Stadtteilzentren ein. Bereits im Stadtentwicklungskonzept wurde auf die besondere Bedeutung der Stadtteilzentren für eine räumlich und sozial ausgewogene Entwicklung der Stadt Bremen hingewiesen. Die Stadtteilzentren als urbane Orte für die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt bedürfen der Aufmerksamkeit und planerischen Unterstützung. Neben den vielen Einzelprojekten, die in den letzten Jahren in den Stadtteilen geplant und durchgeführt wurden, sollte das Zentrenkonzept der Stadt Bremen weiter konkretisiert und vertieft werden. Deshalb wurde zusammen mit anderen Senatsressorts, der Handelskammer, dem gutachterlichen Berater Dr. Lademann & Partner (Hamburg) und Dr. Söffler vom Institut für Arbeit und Wirtschaft ein Lagebericht erstellt und Entwicklungsperspektiven herausgearbeitet.
Dieser mit der Baudeputation, der Wirtschaftsdeputation und den einzelnen Beiräten ausführlich diskutierte Bericht über die Bremer Stadtteilzentren beschreibt die gegenwärtige Situation in den einzelnen Stadtteilen und ihrer Zentren, die Nutzungsvielfalt mit Einzelhandel, Dienstleistungen und kulturellen Einrichtungen, die Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität der jeweiligen Zentren und entwirft Entwicklungsperspektiven zur Attraktivitätssteigerung und Modernisierung der Stadtteilzentren. Bei aktuellen Fragen, etwa der Einzelhandelsentwicklung, wird bereits auf diesen Bericht Bezug genommen.
Senatorin Wischer: „In den Revitalisierungsprojekten sehe ich einen wesentlichen Schwerpunkt künftiger Stadtentwicklungspolitik. Dabei müssen die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt werden. Mit dieser Veröffentlichung soll ein Beitrag zu diesem Dialog geleistet werden.“
Der Bericht kann beim Senator für Bau und Umwelt (Telefon 361-6009) bestellt werden.