Klinikverbund bekommt vierten Geschäftsführer / Direktorien leiten künftig die Standorte / Servicebereiche werden neu strukturiert
27.05.2014Um Entscheidungsprozesse innerhalb des Klinikverbunds zu beschleunigen und damit langfristig die Wirtschaftlichkeit zu stärken, hat der Bremer Senat Mitte Februar einer Verschmelzung der vier kommunalen Klinika auf die Gesundheit Nord gGmbH zugestimmt. Diese Verschmelzung zu einer Einheitsgesellschaft wird noch in diesem Jahr erfolgen, so dass bereits jetzt notwendige Änderungen in der Struktur des Klinikverbundes auf den Weg gebracht werden müssen. In seiner gestrigen Sondersitzung (Montag, 26. Mai 2014) hat der Aufsichtsrat der Gesundheit Nord daher umfassende Veränderungen beschlossen, die die Geschäftsführung, die Leitung der Krankenhäuser sowie die Verwaltungsbereiche betreffen.
Die neue Gesundheit Nord gGmbH wird zukünftig durch einen vierten Geschäftsführer, der für die Bereiche Personal und Recht verantwortlich sein wird, vertreten.
"Untersuchungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass insbesondere im Personalbereich gewichtige Herausforderungen vor der Gesellschaft liegen, die einer fokussierten Bearbeitung bedürfen.", so der Aufsichtsratsvorsitzende Gesundheitssenator Dr. Hermann Schulte-Sasse.
Wer den Posten übernehmen wird, steht derzeit noch nicht fest.
Aus dem Geschäftsführungsbereich ‚Betriebskonzept und Bau für den Teilersatzneubau‘, der von Dr. Robert Pfeiffer besetzt ist, wird künftig der dauerhafte Geschäftsführungsbereich ‘Infrastruktur, Bau und Technologien‘. Ursprünglich war geplant, diesen Geschäftsführungsbereich mit Fertigstellung des Teilersatzneubaus am Klinikum Bremen-Mitte wieder aufzulösen.
Senator Dr. Schulte-Sasse: "Infrastruktur und Technik gewinnen insgesamt eine immer größere Bedeutung für ein Krankenhaus. Die Verstetigung dieser Stelle trägt den damit einhergehenden Belastungen und Anforderungen Rechnung."
In der vergrößerten Geschäftsführung wird die Medizinische Geschäftsführerin der Gesundheit Nord, Jutta Dernedde, zusätzlich als Sprecherin der Geschäftsführung fungieren. Damit entspricht der Aufbau der Geschäftsführung weitgehend dem vergleichbarer Krankenhausverbünde in Deutschland.
Die Schaffung einer Einheitsgesellschaft hat außerdem zur Folge, dass die einzelnen Klinika keine eigenen Geschäftsführungen mehr haben werden. Die Leitung der vier Klinikstandorte übernimmt jeweils ein Krankenhausdirektorium. Die Entscheidung über die genaue Zusammensetzung der Direktorien fällt in den kommenden Wochen. Zu ihren Aufgaben gehört vor allem die operative und wirtschaftliche Steuerung des Standorts. Das Krankenhausdirektorium trägt die organisatorische Verantwortung für die Patientenversorgung, arbeitet an der Erstellung des Wirtschaftsplans der GeNo mit und nimmt alle Funktionen des Arbeitgebers in personellen und sozialen Angelegenheiten für den Standort wahr, während strategische Entscheidungen künftig von der Geschäftsführung der Gesundheit Nord getroffen werden.
Auch die Verwaltung der Gesundheit Nord wird innerhalb der nächsten Jahre neu strukturiert. Zu den beschlossenen Umstrukturierungen zählen beispielsweise die Zusammenlegung des Finanzwesens mit dem Controlling, die Integration der Wirtschaftsbetriebe in andere Geschäftsbereiche sowie die Erweiterung der Informations- und Kommunikationstechnologien um den Bereich der Medizintechnik. Insgesamt werden sich künftig elf Geschäftsbereiche um die Veraltungsaufgaben kümmern.
Die medizinischen Fachabteilungen werden künftig aktiv in die Entscheidungen der Gesundheit Nord eingebunden. Abteilungen gleicher und verwandter Fachrichtungen – beispielsweise alle kinderheilkundlichen, alle chirurgischen oder alle internistischen Abteilungen – werden jeweils standortübergreifend zu Medizinischen Sektionen zusammengefasst. In diesen Sektionen werden die ärztlichen und pflegerischen Spezialisten der jeweiligen Fachgebiete regelmäßig zusammenkommen. Sie sollen unter anderem das medizinische Angebot des Klinikverbunds strategisch weiterentwickeln, übergreifende Qualitätsstandards einführen und dafür sorgen, dass medizinische Innovationen Eingang in den klinischen Alltag finden. Sie wirken damit als Innovatoren für Medizin und Pflege und garantieren den Wissenstransfer ihres Faches im Klinikverbund und berichten direkt der Medizinischen Geschäftsführerin.