17.07.2001
Als hervorragende Anerkennung für Bremens große Anstrengungen um eine umweltverträgliche Verkehrspolitik hat die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer, die Entscheidung der EU-Kommission bewertet, für weitere umweltfreundliche und innovative Maßnahmen in diesem Bereich annähernd acht Millionen Mark zur Verfügung zu stellen. Christine Wischer: „Dies ist Ansporn und Herausforderung konsequent für weitere Verbesserungen im ÖPNV, in der Radwegeführung, beim Car-Sharing und bei der Förderung umweltverträglicher Antriebssysteme zu arbeiten.. Die Förderung ist weiterhin ein Beweis dafür, dass in Bremen eine Verkehrspolitik gemacht wird, die in vielen Bereichen Vorbildcharakter besitzt. Die Förderung stammt aus der CIVITAS-Initiative der Europäischen Kommission, mit der Pilotprojekte für einen umweltfreundlichen Stadtverkehr gefördert werden. Hierbei soll es um umfassende Konzepte gehen, die mit einem hohen Maß an Synergie in ausgewählten Modellstädten umgesetzt werden sollen.“
Auf die Ausschreibung der Kommission mit einem Volumen von 50 Mio. Euro haben 32 Projektverbünde mit insgesamt 74 Städten reagiert. Acht Projektverbünde wurden von unabhängigen Gutachtern ausgewählt. Hierbei hat der Projektverbund von Bremen und Bristol sowie Kaunas (Litauen) unter den ausgewählten Anträgen die beste Bewertung erhalten. Bis zu 9,5 Mio. Euro sind für diese Städten als EU-Förderung für die anstehenden Detailverhandlungen vorgesehen, davon knapp 4 Mio. Euro (ca. 7,8 Mio. DM) für Bremen.
Als einzige weitere deutsche Stadt hat sich auch Berlin qualifiziert.
Bremer Projektpartner sind die BSAG, der VBN und der ZVBN (Zweckverband Verkehrsgemeinschaft Bremen-Niedersachsen), Cambio Car-Sharing und StadtAuto Bremen, GVZ-City Logistik, swb enordia und die Universität Bremen für die wissenschaftliche Begleitung.
Bestandteile der Bremer Antrags sind im einzelnen:
Die Zusammenarbeit der verschiedenen Verkehrsträger im Rahmen der VBN unterstützt den in der CIVITAS Initiative der EU geforderten umfassenden Ansatz. Die Internet-basierte verkehrsträgerübergreifende Fahrplanauskunft und der Aufbau des elektronischen Tickets für BSAG und das VBN-Land sind weitere Bestandteile im Bremer CIVITAS-Beitrag.
Die Kooperation von BSAG und Car-Sharing wurde von der Europäischen Kommission als ein besonders wichtiger Ansatz angesehen, um die Abhängigkeit vom Auto (-besitz) zu vermindern. Die ‚Bremer Karte plus AutoCard‘ als Kombination von ÖPNV und Car-Sharing gilt als ein Pilotprojekt, das weiter ausgebaut werden sollte.
Der Bremer CIVITAS Antrag wurde vom Landkreis Diepholz, den Gemeinden Stuhr und Weyhe sowie dem Kommunalverbund Bremen-Niedersachsen unterstützt.
Der weitere Fahrplan sieht vor, dass die detaillierte Vertragsausarbeitung mit der Europäischen Kommission bis zum 15. Oktober abgeschlossen sein soll. Die offizielle Vertragsunterzeichnung soll nach der formalen Zustimmung der EU Gremien im Dezember erfolgen. Projektbeginn soll der 01.02.2002 sein – mit einer Laufzeit von vier Jahren.
Der zuständige Direktor bei der Generaldirektion für Verkehr und Energie – Günther Hanreich – hat am 16.7. in Brüssel darauf hingewiesen, dass CIVITAS eine „politische Initiative der EU-Kommission mit hohem Stellenwert ist – kein einfaches Förderprogramm“. Hiermit soll für andere Städte vorbildhaft umgesetzt werden, wie umweltschonender Stadtverkehr erfolgen kann.