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Senatskanzlei

Pressemitteilung mit Foto Hohe Auszeichnung für die Bremer Unternehmer Friedrich und Peter Lürßen

07.11.2006

Bürgermeister Böhrnsen hat heute (07.11.2006) den Unternehmern Friedrich und Peter Lürßen, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse überreicht. Den beiden Unternehmern aus Bremen Nord hatte Bundespräsident Horst Köhler diese hohe Auszeichnung unlängst zuerkannt. Die Verleihung fand in einer Feierstunde im Kaminsaal des Bremer Rathauses statt, an der auch Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum, Bildungssenator Willi Lemke sowie Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek teilnahmen. Als besonderen Gast begrüßte Bürgermeister Böhrnsen den Vertreter der indonesischen Regierung in Deutschland, Botschafter Makmur Widodo, der an der Ehrung teilnahm, nicht nur weil Peter Lürßen Bremer Honorarkonsul für Indonesien ist, sondern auch weil Lürßen sich in dem Land in Südostasien stark engagiert. Zum Beispiel geht auf seine Initiative die Gründung einer Berufsschule nach deutschem Vorbild zurück, in der heute 1000 Schüler ausgebildet werden. Dieses Engagement fand sogar internationale Anerkennung.


Bürgermeister Jens Böhrnsen nach der Ehrung durch für Friedrich (li.) und Peter Lürßen (re.) im Kaminsaal des Rathauses

Bürgermeister Böhrnsen ehrte die beiden Bremer als zwei Unternehmerpersönlichkeiten, die sich auf einem schwierigen wirtschaftlichen Gebiet durch ihren großen und unermüdlichen Einsatz, der weit über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinaus geht, national und international große Anerkennung erworben haben. „Sie verstanden die Geschäftsführung in ihrem Schiffbaubetrieb nicht als bloßen Vermögenstransfer innerhalb ihrer Familien, sondern auch als besondere persönliche Verantwortung gegenüber der Region und den Beschäftigten ihres Unternehmens“, so Bürgermeister Böhrnsen während der Verleihung.

Friedrich und Peter Lürßen bauten die 1875 gegründete Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. während ihrer Geschäftsführung durch Integrierung von Werften anderer Schiffbaustandorte zur LÜRSSEN GRUPPE Bremen aus, deren geschäftsführende Gesellschafter sie heute sind. Die Unternehmer sicherten trotz der ansonsten großen Probleme auf dem Werftensektor im Laufe der Jahre zahlreiche Schiffbau-Arbeitsplätze zum Beispiel durch Übernahme von Teilen des in Insolvenz geratenen Bremer Vulkan in Bremen-Vegesack und anderer Firmen aus der Region. So schafften sie es, die LÜRSSEN GRUPPE zur heute fünftgrößten Werftengruppe in Deutschland zu entwickeln. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 1.070 Mitarbeiter. Zudem werden in dem Unternehmen ständig 70 junge Menschen ausgebildet.

Über das unternehmerische Engagement hinaus setzte sich Friedrich Lürßen ehrenamtlich für den Ausbau der deutschen Wirtschaftsbeziehungen zu den Staaten des mittleren und fernen Osten und insbesondere zu Indonesien ein.

Daneben engagierte sich Friedrich Lürßen auch für die Entwicklung eines Berufsausbildungssystems in Indonesien und „exportierte“ das deutsche duale Ausbildungssystem in Kooperation von Berufsschule uns Ausbildungsbetrieb dorthin, wo es seitdem sehr erfolgreich angewendet wird. Dazu Friedrich Lürßen: „Wir dürfen mit Entwicklungsländern nicht nur Geschäfte im eigenen Interesse machen. Wir müssen Menschen in diesen Staaten verantwortungsvoll dabei unterstützen, dass sie unter Einsatz persönlicher Selbsthilfe weiterkommen, damit sich dort die Lebensbedingungen weiter verbessern und neue Existenzgrundlagen für die Familien geschaffen werden.“

Daneben setzt sich Friedrich Lürßen für die Förderung des Sports und insbesondere des Spitzensports in Deutschland ein und engagiert sich in der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Er verfolgt den Grundsatz: Nur wenn man persönlich Mittel bereitstellt, damit hoffnungsfrohe Sportlerinnen und Sportler es sich leisten können, sich fit zu machen für die Herausforderungen des Spitzensports, dann können wir Spitzenleistungen erwarten und dürfen uns alle daran erfreuen, wenn junge Menschen bei Olympiaden oder anderen friedlichen Wettkämpfen für unser Land herausragende Plätze einnehmen.

Ebenso wie sein Vettern investiert Peter Lürßen in den Nachwuchs. Auf seine Initiative hin erfolgte die Errichtung eines international anerkannten Ausbildungsbetriebes, welcher die Besatzungen und das Wartungspersonal für Schiffe und Yachten, die unter fremder Flagge fahren, speziell schult. Das renommierte Londoner City and Guilds Institute ernannte diese Schule zur autorisierten Ausbildungsstätte mit Zertifikatsberechtigung für erfolgreiche Absolventen.

Der 56-jährige Peter Lürßen ist neben seinem ehrenamtlichen Engagement als Vizepräsident der Handelskammer Bremen auch im Schiffsbauverband tätig und gehört dem Beirat der Deutschen Bank (Frankfurt), dem Förderkreis der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen an und ist Mitglied des Hauses Seefahrt in Bremen.

Darüber hinaus unterstützen beide Unternehmer als Mäzene die International University Bremen (IUB) seit deren Gründung vor sieben Jahren. So übernahm Peter Lürßen erst kürzlich erneut die Finanzierung einer Stiftungsprofessur „International Law“ an der IUB. Er ist der Überzeugung, dass Hochschul-Spitzenleistungen private Förderungen verdienen. „Man darf die Finanzierung nicht allein dem Staat überlassen. In diesem Fall tragen diese Spitzenleistungen auch zur Festigung des internationalen Ansehens der Bundesrepublik Deutschland bei“, so Peter Lürßen abschließend.