17.08.2006
Bürgermeister Jens Böhrnsen: „Jeder einzelne Cent muss umgedreht werden“
„Einen Blankoscheck für eine weitere Erhöhung der Strompreise kann und wird es in Bremen nicht geben.“ Mit dieser Haltung reagiert Bürgermeister Jens Böhrnsen auf die Ankündigung der swb Anfang nächsten Jahres erneut die Energiepreise anzuheben. „Ich erwarte und gehe davon aus, dass der Kollege Ronald Mike Neumeyer im Rahmen seiner Aufsichtspflichten alle Instrumente ausschöpfen wird, um die angekündigte Erhöhung strengstens und kritisch zu hinterfragen und keinen einzigen Cent zusätzlich ohne überzeugende und bis ins letzte Detail transparente Begründung zu genehmigen. Angesichts des ohnehin hohen Preisniveaus in Bremen erwarten die Verbraucher zu Recht von uns, dass wir alles daran setzen, die Preise zumindest stabil zu halten.“ Böhrnsen weiter: „Bei explodierenden Gewinnen der deutschen Energieversorger und deutlichen Kursgewinnen am Aktienmarkt ist den Bürgerinnen und Bürgern schwerlich zu vermitteln, dass sie erneut unter pauschalem Hinweis auf steigende Einkaufspreise zur Kasse gebeten werden sollen. Mein Ziel und unsere Aufgabe muss es deshalb sein, eine neue Preissteigerungsrunde zu verhindern. Die Beispiele Hessen und Schleswig-Holstein belegen, dass es politisch alle Mühe wert ist, den Energieversorgern Preissteigerungen so schwer wie möglich zu machen.“
Böhrnsen forderte auch die Bremer swb dringend auf, über Alternativen zu einer Preissteigerung nachzudenken. Böhrnsen: „Es wirft schon Fragen auf, wenn quasi auf Verdacht schon jetzt eine erneute Preisrunde angekündigt wird, ohne dass man bei der swb derzeit offenbar weiß, wie viel, wofür und warum genau. Im weiteren Verfahren muss jeder Cent mehrfach umgedreht werden.“ Böhrnsen verwies darauf, dass die Bremer Haushalte im bundesdeutschen Vergleich schon heute deutlich überdurchschnittliche Preise für ihren Strom bezahlen müssen. Mit gut 600 Euro liege der Durchschnittspreis in Bremen um 65 Euro über dem Niveau des Umlands und auch deutlich höher als in Vergleichsstädten wie Duisburg, Hannover, Dortmund oder Düsseldorf.