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Senatskanzlei

Kurt Hübner erhält die Bremischen Medaille für Kunst und Wissenschaft

06.06.2006

Auszeichnung wird zum 90.Geburtstag im Oktober übergeben

Kurt Hübner, ehemaliger Intendant am Bremer Theater und einer der profiliertesten Köpfe der bundesdeutschen Theaterlandschaft, wird mit der Bremischen Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. Das hat der Bremer Senat in seiner heutigen Sitzung (6.6.2006) beschlossen. Die Auszeichnung „in Würdigung seiner kulturellen Verdienste um das Bremer Theater und die bundesdeutsche Theaterkultur“ soll Hübner anlässlich seines 90. Geburtstags im Oktober im Bremer Rathaus übergeben werden.

Der Schauspieler und Theaterregisseur kam 1962 nach Bremen, um am Theater am Goetheplatz die Intendanz zu übernehmen. Sein elfjähriges Wirken in Bremen gilt als eine der fruchtbarsten in der Theatergeschichte der Bundesrepublik mit Einflüssen über die Grenzen Deutschlands hinaus. Hübner verstand es wie kein anderer, junge Talente zu entdecken und nach Bremen zu holen. Die späteren großen Namen des deutschen Theaters wie die Regisseure Peter Zadek, Peter Stein, Rainer Werner Fassbinder, Hans Neuenfels oder die Schauspieler Bruno Ganz, Edith Clever, Jutta Lampe, Vadim Glowna oder Margit Carstensen gehörten zum Ensemble in Bremen und prägten unter der Führung von Kurt Hübner den so genannten Bremer Stil. Auch bedeutsame Bühnen- und Kostümbildner wie Wilfried Minks oder Jürgen Rose begannen ihre Laufbahn in Bremen.

Kurt Hübners Name stand für ein höchst kreatives, politisch provokantes Theater, das damals in all seinen Facetten - vom Bühnenbild über die Kostüme bis hin zur Gestaltung des Programmheftes - seinesgleichen suchte und immer wieder bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Hübners fulminante, spektakuläre Inszenierungen umfassten alle Sparten des „Bremer Teaters“(es schrieb sich damals ohne „h“) - das Schauspiel, die Opern und das Ballett, das sich unter Johann Kresnik zum moderne Tanztheater entwickelte. 1973 wechselte Kurt Hübner zur Freien Volksbühne nach Berlin und sorgte auch hier für weithin beachtete Inszenierungen. „Kein Mensch hat in den vergangenen 30 Jahren mehr für das deutschsprachige Theater getan als Kurt Hübner“, sagte Peter Zadek anlässlich der Verleihung des Fritz-Kortner-Preises an Hübner im Jahre 1991.

Kurt Hübners herausragendes kulturelles Wirken wurde u.a. im Jahr 2000 von der Stadt Bochum durch die Verleihung des Peter-Weiss-Preises gewürdigt. 2005 wurde ihm der ITI-Preis des Internationales Theater Instituts verliehen.