Hafengesellschaft bremenports setzt Ausbau der Gleisnetzes fort und bringt ihr Fachwissen bei der Planung eines isländischen Hafens ein
16.12.2013Robert Howe hat für die [LINK79040;bremenports GmbH & Co. KG] eine positive Bilanz des Jahres 2013 gezogen. "Unsere 375 Beschäftigten haben ganze Arbeit geleistet, um den Kunden aus aller Welt eine leistungsfähige, rund um die Uhr nutzbare Hafen-Infrastruktur zu bieten", sagte der Geschäftsführer der stadtbremischen Hafen-Managementgesellschaft am Montag (16.12.2013) in Bremen. Als nächste große Herausforderung bezeichnete Howe den bevorstehenden Bau des Offshore-Terminals Bremerhaven (OTB). Die geplante Hafenanlage im Süden der Seestadt soll Bremerhavens führende Position im Wettbewerb der Offshore-Windkraftindustrie und -logistik stärken. "2014 wird das vom Senat beschlossene Projekt weitere Hürden nehmen", kündigte Howe an.
"Der Planfeststellungsantrag für den OTB, den bremenports beim Umweltsenator eingereicht hat, fußt auf den neuen Wassertiefen nach einer Vertiefung der Weser-Fahrrinne", sagte Howe. "Weil der Planfeststellungsbeschluss für die Anpassung des Flusses derzeit beklagt wird und mit einer baldigen Entscheidung nicht zu rechnen ist, arbeitet bremenports derzeit an einem Planänderungsantrag für den OTB, um die Genehmigung für den Bau der neuen Hafenanlage so schnell wie möglich zu erhalten."
Als weiteres wichtiges aktuelles Projekt nannte Howe den Ausbau der Hafeneisenbahn-Infrastruktur. Er erwartet ein starkes Wachstum der Zugzahlen: "Für Mitte des nächsten Jahrzehnts müssen wir uns in Bremerhaven auf mindestens 770 Güterzügen pro Woche einstellen. Deshalb werden die Bahnbereiche Kaiserhafen und Imsumer Deich an den Bedarf angepasst." Der Imsumer Deich, ein "Hafenbahnhof" am Rande des Container-Terminals bildet das Kernstück der Investitionen. Er wird für insgesamt 24 Millionen Euro bis 2016 um eine Achter-Harfe (plus Elektrifizierung) erweitert.
In Bremen-Stadt haben im September 2013 die Arbeiten zur Schaffung von Liegeplätzen für die neueste Generation großer Binnenschiffe begonnen. Gleichzeitig wird die maritime Infrastruktur des Industriehafens verbessert – von der Erneuerung von Ufereinfassungen bis zur Schaffung größerer Wassertiefen für Seeschiffe. Howe: "Wenn die Unterweseranpassung umgesetzt ist, kann der Industriehafen von Schiffen mit einem maximalen Abladetiefgang von 11 Metern angelaufen werden. Deshalb steht die Vertiefung von Teilbereichen kurz bevor."
Seit einigen Jahren vermarktet bremenports sein nautisches und ingenieurtechnisches Know-how im In- und Ausland. Das sogenannte Drittgeschäft umfasst vielfältige Dienstleistungen (Beratung und technische Unterstützung). Der jährliche Erlös: rund 3,3 Mio. Euro.
Island sucht Zusammenarbeit bei Hafenprojekt
Große Aufmerksamkeit hat in der Fachwelt das Projekt Finnafjord ausgelöst. Dabei geht es um den Bau eines neuen Hafens im Nordosten von Island. „Bei der Planung will man eng mit uns zusammenarbeiten“, sagte Howe. Inzwischen haben die bremenports-Experten erste Planungsschritte mit den isländischen Partnern abgestimmt. „Für uns ist das eine große Chance, nicht nur unsere hafenbautechnische Planungserfahrung einzubringen, sondern auch unsere ökologische Expertise“, sagte der bremenports-Geschäftsführer.
Ihre ökologische Kompetenz hat die Hafengesellschaft in den vergangenen Jahren unter anderem auf der Luneplate bewiesen. Dort wurden 2013 die Arbeiten an einem der größten zusammenhängenden Ausgleichsgebiete für den Hafenbau beendet. Insgesamt stehen im Süden der Stadt jetzt etwa 1000 Hektar für den Umwelt- und Naturschutz zur Verfügung. Dort werden unter anderem die Eingriffe ausgeglichen, die mit dem Ausbau des Bremerhavener Container-Terminals verbunden waren. Die künstlich geschaffene Ökolandschaft wird demnächst zum größten Naturschutzgebiet des Landes Bremen erklärt.
Neues Sturmflutsperrwerk in Bremerhaven nicht auf die lange Bank schieben
Eine weitere wichtige Aufgabe von bremenports ist der Hochwasserschutz in Bremerhaven. Der Orkan "Xaver" hat am 6. Dezember für eine Sturmflut gesorgt, die mit 3,15 Meter über mittlerem Hochwasser zu den schwersten der vergangenen 100 Jahre gehörte. Wie gut der Zustand der Deiche in der Seestadt sei, hätten die relativ geringen Schäden gezeigt, sagte Howe. Jetzt müsse der Bau des neuen Sturmflutsperrwerks in der Geeste vorangetrieben werden. Howe: "Nachdem im Rahmen einer Bürgerbeteiligung ein geeigneter Standort gefunden wurde, brauchen wir jetzt grünes Licht aus Niedersachsen."Das Nachbarland muss sich an den Kosten beteiligen, weil das Sperrwerk auch das Hinterland von Bremerhaven schützt.
Zum Schluss ging Howe auf das geplante Engagement der Firma Bomin Linde LNG ein, die in Bremerhaven eine Flüssiggas-Tankstelle errichten wird. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2015 vorgesehen. "Dies ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Hafenbetrieb", sagte Howe. Dazu diene auch die Modernisierung der Arbeitsflotte von bremenports. Als erster Neubau soll ab 2015 eine Schute eingesetzt werden, die ebenfalls mit einem LNG-Antrieb ausgestattet sein wird.
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