Senator Joachim Lohse: "Die Emissionen aus dem verarbeitenden Gewerbe steigen immer noch an – das müssen wir ändern"
26.11.2013Die diesjährige Klimakonferenz am 26.11.2013 im Klimahaus in Bremerhaven behandelt das Thema Energie und Klimaschutz in Unternehmen. Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden nehmen teil.
"Die weltweiten Emissionen steigen kontinuierlich an, gleichzeitig werden die Folgen der Klimaveränderung deutlich sichtbar. In den letzten 14 Tagen zeigten auf den Philippinen, in den USA und auf Sardinien drei ungewöhnlich schwere Stürme ihre zerstörerische Kraft. Es wird immer deutlicher: Die Welt braucht Taten", sagt Umweltsenator Joachim Lohse heute bei der Eröffnung der Konferenz.
Industrie, Gewerbe, Dienstleistung und Handel verbrauchen bundesweit über 40 Prozent der Gesamtenergie und rund 70 Prozent des Stroms. Das Bundesland Bremen hat es sich zur zentralen Aufgabe gemacht, den Ausstoß klimaschädlicher Abgase bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren. Die Bremer Wirtschaft spielt eine zentrale Rolle dabei, dieses Klimaschutzziel zu erreichen. "Der Trend geht erschreckenderweise immer noch in die falsche Richtung. Die CO2-Emissionen aus dem verarbeitenden Gewerbe sind im Bundesland Bremen von 2010 bis 2011 deutlich angestiegen und lagen in 2011 rund 2 Prozent über dem Vergleichswert für das Basisjahr 1990. Das müssen wir ändern und deshalb ist das Thema der diesjährigen Klimakonferenz drängend und hochaktuell", so Lohse weiter. Mit guten Beispielen aus der Praxis und dem Erfahrungsaustausch zwischen Beratenden, Experten und Praktikern soll die Konferenz helfen, den Klimaschutz in Unternehmen voran zu bringen.
Wichtig sind einerseits Unternehmen, die mit Umwelt- und Ressourcenschutz ihr Geld verdienen, also nachhaltige Produkte herstellen und energie- und ressourcenschonende Dienstleistungen anbieten. So berät zum Beispiel die Bremer erecon AG Firmen beim Einsatz Energieeffizienter Informationstechnologie, womit sich regelmäßig Energieeinsparungen von 40 Prozent erzielen lassen. "Green IT ist jener technische Bereich, in dem ökonomische Vernunft und globale Klimaziele Hand in Hand gehen", sagt der Vorstandsvorsitzende Harald Rossol heute zu Beginn der Konferenz.
Ebenso wichtig sind Unternehmen, die - unabhängig von ihrem Wirtschaftsfeld - Umweltengagement in ihrem eigenen Betrieb zeigen, nachhaltig und ressourcenschonend produzieren und ihr Unternehmen umweltgerecht führen. Ein Beispiel zeigt die FRoSTA AG aus Bremerhaven, die Ihre Produkte umfassend auf Klimaverträglichkeit analysiert und optimiert und die CO2 Bilanz offenlegt. "FRoSTA erreichte 2013 das ambitionierte Ziel, die Emissionen der Markenprodukte im Vergleich zum Jahr 2007 um 70% zu reduzieren", sagt Urban Buschmann, Projektleiter bei der FRoSTA AG.
Das Land Bremen unterstützt betriebliches Engagement unter anderem mit der partnerschaft umweltunternehmen und einem breiten Angebot an Förderprogrammen für die verschiedenen unternehmerischen Handlungsfelder. Die gemeinnützige Energie- und Klimaschutzagentur energiekonsens bietet zusätzlich vielfältige Beratungsleistungen an. "Energiekonsens unterstützt Unternehmen, Bauschaffende, Institutionen und Verbraucher dabei, eine aktive Rolle in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz zu spielen", sagt Geschäftsführer Michael Pelzl.