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Senatskanzlei

Roland ist nicht mehr allein

18.09.2003

Henning Scherf begrüßte den kleinen Bruder aus der Neustadt – Ungewohnter Blick an der Ostfassade des Rathauses: Zwei Herolde sind wieder zurück

Das gönnen wir ihm von Herzen: Bremens steinerne Roland, Stolz der Stadt und unübersehbares Symbol der Freiheit, hat endlich Gesellschaft. Seit heute steht dem 10 Meter großen Ritter ein kleiner Bruder gegenüber. Der Bürgermeister persönlich hat Klein-Roland aus der Neustadt frohen Mutes enthüllt.


Henning Scherf enthüllt den Kleinen Roland aus der Neustadt

„Das ist eine schöne Verbindung zwischen Neustadt und Altstadt“, findet Henning Scherf. Bis zum Beginn der Freimarktes werden die beiden Statuen zusammen bleiben. Der kleine Roland, der in der Neustadt auf dem Schweinemarkt steht, wurde 1747 von einer Bürgerkompanie gestiftet. Die Figur, die jetzt auf dem Marktplatz zu sehen ist, ist nicht das Original, sondern eine Kopie, gefertigt von dem Künstler Thomas Schmalz.

Mit dieser ebenso ungewöhnlichen wie sympathischen Aktion feiert das Projekt „Kunst im öffentlichen Raum“ sein 30jähriges Jubiläum. Es ist nicht die einzige „Verrück-Aktion“ in der Stadt. Noch andere öffentliche Kunstwerke wurden bereits und werden noch an neue Standorte gebracht. Bremen ist übrigens die einzige Stadt, in der sich die öffentlichen Kunstwerke bewegen dürfen.

Den Platz gewechselt haben auch zwei Herolde, hoch zu Ross und wehrhaft gepanzert. Sie stehen jetzt an der Ostseite des Rathauses – eben dort, wo sie ursprünglich aufgestellt waren.


Ungewohnter Anblick:
Zwei Herolde vor der Ostfront des Rathauses


1901 kamen die beiden Skulpturen des Bildhauers Rudolf Maison in die Hansestadt. Sie hatten zuvor vor dem Berliner Reichstag gestanden. H.J. Harjes, ein offenbar gut betuchter Pariser Bankier , fand Gefallen an den beiden Standbildern, kaufte sie und schenkte sie in alter Anhänglichkeit seiner Geburtsstadt Bremen. 1939 wurden sie zum Schutz in einen Bunker gebracht und später im Park der Egestorff-Stiftung aufgestellt. Von dort sind sie nun zurück und werden in den nächsten Wochen am Rathaus verbleiben. Was weiter mit ihnen geschieht, hängt davon ab, wie die Bremerinnen und Bremer diesen neuen Anblick aufnehmen...