16.09.2003
Anlässlich des 50. Jubiläums des Martinshofes sind am Donnerstag, den 18.09.2003 mehr als 300 Beschäftigte aus den Betriebsstätten der Werkstätten für behinderte Menschen, aber auch etwa 50 Ehrengäste aus Behörden, Auftragsfirmen, sozialen Einrichtungen und der Politik zu Gast im Rathaus.
Die Veranstaltung wird um 11 Uhr von Bürgermeister Dr. Henning Scherf mit einem Grußwort eröffnet. Er ist seit langen Jahren ein Kenner und Freund des Martinshofes, zum einen weil er in der Nachbarschaft zum Buntentor aufgewachsen ist und zum anderen weil er als Sozialsenator über lange Jahre für die Werkstatt Bremen zuständig war.
Einen musikalischen Rahmen bieten die Musikgruppe „SlapScat“ und einige andere künstlerische Darbietungen.
Ein weiterer besonderer Gast ist Conrad Naber. Der Ingenieur und Bremer Unternehmer erzählt über Begegnungen mit dem Martinshof aus den Anfängen seiner Firmengeschichte. Verdankt der Martinshof ihm zu Beginn der 50er-Jahre den ersten Brennofen für die Trocknung der Gestelle von Kinderliegen und später die Öfen für die Keramik, so verdankte seine Firma für Wärmetechnik und Industrieofenbau damals dem Martinshof den Tipp zur Infrarot-Trocknung.
Dieses ist sicher nur ein Beispiel für die Integration des bremischen Martinshofes an zahlreichen Orten in der Stadt und in der Begegnung mit vielen Menschen. Das Geheimnis des Martinshofes ist vermutlich, dass er einfach überall präsent ist, mit 1.570 Menschen an derzeit 27 Standorten in Bremen.
Einige Beschäftigte des Martinshofes, Menschen die bereits mehr als 40 Jahre im Martinshof arbeiten, werden in einem Interview von Bürgermeister Dr. Henning Scherf aus ihren Anfangstagen berichten können.
Viele Menschen in Bremen haben in den 50-er Jahren in den bremischen Kindergärten auf den ersten Martinshof-Liegen ihren Mittagschlaf ableisten müssen oder auf dem Martinshof-Schaukelpferd gespielt, den ersten Martinshof-Kinderbesen geschwungen oder mit Anmachholz vom Martinshof den Ofen geheizt. Fast 50 Jahre später wird immer noch die Martinshof-Friedhofsbürste gegen Algenbewuchs auf Grabsteinen benutzt, fährt die Polizei in vom Martinshof gereinigten Kraftfahrzeugen, und Ailton und Baumann vom SV Werder Bremen trainieren auf dem vom Martinshof gepflegten Trainingsrasen. Die Zuverlässigkeit der Werkstatt wird selbstverständlich auch vom Bremer DaimlerChrysler Werk und zahlreichen anderen Auftragsfirmen geschätzt.
Besonderheit im Jubiläumsjahr ist die Gründung der bereits elften Außenarbeitsgruppe des Martinshofes, jetzt bei Werder Bremen. Damit arbeiten fast 200 Beschäftigte des Martinshofes integrativ bei bremischen Firmen.
Der Martinshof will sich auch nach Niedersachsen in den Landkreis Osterholz erweitern. Zu diesem Zweck ist eine „Werkstatt Nord gGmbH“ als kleines Tochterunternehmen in Vorbereitung.
Am Sonntag, dem 21. September 2003 von 11.00 bis 18.00 Uhr, lädt der Martinshof auf das Betriebsgelände in der Neustadt, Buntentorsteinweg 94, zum großen Tag der „Offenen Tür“ ein.