Deputation für Kultur beschließt Neuausrichtung der Projektmittelvergabe
29.10.2013"Die freie Kulturszene in Bremen weiter zu stärken und innovative Impulse zu ermöglichen, von denen die ganze Stadt profitieren kann – das ist unser Ziel, und daher haben wir heute der Kulturdeputation eine Neuausrichtung der Projektmittelvergabe vorgeschlagen", mit diesen Worten kommentierte Carmen Emigholz, Staatsrätin beim Senator für Kultur, die am heutigen Dienstag, 29. Oktober 2013, von der Deputation für Kultur verabschiedete Vorlage zur freien Kulturszene.
"Wir konnten in den vergangenen Jahren durch eine verlässliche Förderung Planungssicherheit für viele Kulturakteure herstellen. Nun gilt es, neue Schwerpunkte im Sinne einer lebendigen und sich stets weiterentwickelnden bremischen Kulturlandschaft zu setzen", so Staatsrätin Emigholz weiter. So soll bei der Projektmittelvergabe ab 2014 der Schwerpunkt auf die freien, nicht an eine Einrichtung gebundenen Akteure gelegt werden.
Staatsrätin Emigholz: "Gerade die kreativen Milieus mit ihrem freien Spiel künstlerischer Kräfte tragen viel zur Attraktivität einer Stadt bei. Von hier aus werden Anstöße für Innovationen in Bereichen wie Wissenschaft, Bildung oder Wirtschaft gegeben. Nachdem es gelungen ist, Angebote wie La Strada oder die Breminale weiter zu entwickeln und zu verstetigen, legen wir jetzt das Augenmerk auf die Unterstützung der freien Künstlerinnen und Künstler." Um die Vernetzung zwischen Akteuren der freien Kulturszene mit den traditionellen und historisch gewachsenen Einrichtungen zu verstärken, soll bei der Projektmittelvergabe auf Kooperationsprojekte ein besonderes Augenmerk gelegt werden – vor allem, wenn diese Aktivitäten die Beteiligung freier, nicht-institutionsgebundener Künstlerinnen und Künstler einschließt.
Darüber hinaus soll es erstmals einen teilweisen Inflationsausgleich für institutionell geförderte Einrichtungen der freien Kulturszene geben. Staatsrätin Emigholz: "Das verlässliche Fortschreiben der Förderung auf einem bestimmten Niveau hatte für beide Seiten Planungssicherheit zur Folge und ist vor dem Hintergrund der bremischen Haushaltslage unerlässlich. Allerdings mussten steigende Kosten selbst von den Einrichtungen erwirtschaftet werden. Hier wollen wir ein Stück weit helfen." Ein Verfahren wird vom Kulturressort rechtzeitig zur Projektmittelvergabe vorgelegt.
Seit 2007 ist es gelungen, auch unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine verlässliche Kulturförderung zu gewährleisten – auch für die freie Kulturszene. Für den Senator für Kultur ist dieser Bereich neben den traditionellen und historisch gewachsenen Einrichtungen eine tragende Säule des bremischen Kulturlebens. "Das Prinzip der verlässlichen Förderung hat auch in Zeiten knapper Kassen Gestaltungsspielräume eröffnet", betont Staatsrätin Emigholz.
Dieser strategischen Leitlinie folgend, wurden in den vergangenen Jahren viele Einrichtungen und Initiativen aus der Projektförderung herausgelöst und mit festen Titeln in den Haushalt überführt; zum Teil erfolgte die Absicherung über feste Kontrakte wie im Fall der Schwankhalle. Die Projektmittelvergabe konzentriert sich auf die freie Kulturszene. Fachlich-inhaltlich bewährte und mit hohem Publikumsinteresse versehene Formate wie der Kunstfrühling, die Breminale, La Strada oder Zirkus Quantenschaum erhielten mit einer möglichst frühzeitigen Entscheidung Planungssicherheit. Emigholz: "Wir haben damit einen Schwerpunkt bei Projekten gelegt, die einen möglichst freien und kostenlosen Zugang ermöglichen und gleichzeitig über eine hohe künstlerische Qualität verfügen."
Darüber hinaus habe die Umwandlung der st art Jugend Kunst Stiftung des Senats in eine Verbrauchsstiftung dazu geführt, dass dem wichtigen Segment der kulturellen Vermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen deutlich höhere Summen zur Verfügung gestellt werden könne als bisher. "Mit der heute von der Deputation beschlossenen Weiterentwicklung der Förderung der freien Kulturszene bieten wir weiterhin verlässliche Förderungen und setzen gleichzeitig neue Impulse für den Kulturstandort Bremen", so Staatsrätin Emigholz abschließend.
Die öffentliche Bekanntmachung über die Antragsmöglichkeiten 2014 erfolgt in Kürze, auch über die Homepage.