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Senatskanzlei

3000 Bände Spannung pur - im ersten deutschen Krimiarchiv

09.08.1999

In Bremen gibt es bald eine "literarische Asservatenkammer"


"Leider vergriffen". Wer Krimis liebt und auf der Jagd ist nach legendären Autoren oder noch ungelesenem Stoff, streicht oft enttäuscht die Segel. Kriminalgeschichten sind schnelllebige Ware. Was weg ist, ist weg. Hier helfen oft nur Geheimtips weiter - oder demnöchst das erste bundesdeutsche Krimiarchiv in Bremen. Die Idee zu einer solch exklusiven Einrichtung stammt von Jürgen Alberts, selbst Verfasser spannender Literatur, und Bibliothekar Peter Hombeck von der Bremer Stadtbibliothek. Inzwischen haben die beiden rund 2500 Bände zusammengetragen. Rund 600 stammen davon aus Alberts Privatbibliothek. Wohl gemerkt - es handelt sich bei dem Archiv ausschließlich um die Werke deutscher Autoren.


Allerdings - ausleihen und mit nach Hause nehmen wird man die Romane nicht können. Die "literarische Asservatenkammer" wird eine reine Präsenzbibliothek. Wer sich über Kriminalliteratur informieren will, vielleicht Material für eine Magisterarbeit oder einen Aufsatz sucht, wer etwas nachschlagen will - der wird hier am richtigen Platz sein. Doch aufgepaßt: Jürgen Alberts will dafür sorgen, dass ein bequemes Sofa aufgestellt wird. Und dort, versichert der Schriftsteller, wird man nach Lust und Laune schmökern können. Denn wer hier seinen Lieblingstitel endlich gefunden hat, will natürlich nur eines: lesen, lesen,lesen...


Ein solches Archiv, wie es in Bremen derzeit entsteht, gibt es bisher nirgendwo. Unterstützt wird das Vorhaben nach Kräften vom "Syndikat". Diese Vereinigung von rund 200 deutschsprachigen Krimiautoren will die Einrichtung an der Weser mit Romanen versorgen - überwiegend sogar mit

handsignierten Ausgaben. Darüber hinaus stellen Verlage Belegexemplare zur Verfügung. Der größte Fischzug gelang kürzlich mit dem Kauf von 1500 deutschen Titeln, die aus der größten deutschen privaten Krimisammlung stammen. "Hinzu kommen jährlich knapp 200 Neuerscheinungen", so Peter Hombeck.


Wenn die Asservatenkammer Anfang nächsten Jahres zunächst im Hause der schulbibliothekarischen Arbeitsstelle Vor dem Steintor 37 eröffnet wird, werden wohl rund 3000 Bände zusammengekommen sein. Nach dem Umzug der Stadtbibliothek ins alte Polizeihaus Am Wall soll das Archiv dann dort sein endgültiges Domizil finden.


Weitere Informationen erteilt Peter Hombeck, Tel: 0421/3614708