28.09.1999
45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim 12. Bremer Klavierwettbewerb
Wer will, kann sich ab Donnerstag (30. September) zehn Tage lang in Bremen an Klaviermusik satthören. 45 junge Leute im Alter zwischen 17 und 29 Jahren aus insgesamt 16 Ländern werden nämlich für den 12. Bremer Klavierwettbewerb in der Hansestadt erwartet. Alle zwei Jahre bietet dieser international hoch angesehene Wettbewerb Pianistinnen und Pianisten aus allen europäischen Staaten einschließlich der Türkei und Israels die Möglichkeit, ihre Meisterschaft einem breiten, interessierten Publikum vorzustellen und zugleich eine Auszeichnung mit nach Hause zu nehmen. Es winken insgesamt 30.000 Mark an privat gestifteten Preisgeldern (1. Preis: 15.000, 2. Preis 10.000, 3. Preis: 5000) sowie Förderprämien.
Einige der Teilnehmer sind bis zu drei Tagen unterwegs, um sich hier in Bremen der hochkarätig besetzten Jury zu stellen. Sie kommen u.a. aus der Ukraine, aus Russland und Weißrussland, aus Rumänien oder Polen. Auch die Schweiz, Griechenland, Spanien und England sind vertreten. 16 Meldungen stammen aus deutschen Städten. Sie alle haben etwas im Gepäck, das durchaus ungewöhnlich ist: Sie reisen mit zwei kompletten Klavierabend-Programmen an. Denn wer sich hier der Konkurrenz auf schwarzen und weißen Tasten stellt, muss drei Solo-Durchgänge sowie einen Orchesterdurchgang bestehen können. Dabei kommt das Programm, das die Teilnehmer aufbieten müssen, einem Gang durch die Geschichte der Klaviermusik gleich.
Höchste Anspannung also für die Aktiven - und zugleich ein großes Klavierfestival für all diejenige, die zuhören möchten. Alle drei Durchgänge, die im Sendesaal von Radio Bremen stattfinden, sind öffentlich und kosten keinerlei Eintritt. Lediglich für das Finale mit Orchester am 8. Oktober im Großen Glockensaal ( ab 19.30 Uhr) sowie das Preisträgerkonzert am 9. Oktober mit der Nordwestdeutschen Philharmonie unter der Leitung von Ulf Schirmer ist ein äußerst moderater Eintritt ( 10 Mark bezw 15-30 Mark, Schüler und Studenten die Hälfte) zu bezahlen. Begleitend zum Wettbewerb läuft im Foyer des Sendesaals eine Ausstellung mit Kleinplastiken von Doris Boehme.
Keine Frage - der seit 1987 stattfindende Bremer Klavierwettbewerb ist eine Bereicherung für das vielfältige, weit über die Grenzen des kleinsten Bundeslandes hinausstrahlende Musikleben Bremens. Das Treffen der jungen Pianistinnen und Pianisten geht zudem über den reinen Wettbewerbsgedanken hinaus - denn alle sind gemeinsam im schönen Jugendgästehaus an der Weser untergebracht. Hier stehen Flügel zum Üben bereit, hier bietet sich Gelegenheit zum Kennenlernen, hier werden Erfahrungen ausgetauscht und Zukunftspläne besprochen. So wird menschliche und künstlerische Verständigung über Länder-, Sprach- und Kulturgrenzen hinweg möglich. Ein Grund übrigens, weshalb Bundesaußenminister Joschka Fischer die Schirmherrschaft über diesen Wettbewerb übernommen hat.
Veranstalter sind der Landesmusikrat Bremen, Die Sparkasse Bremen, Radio Bremen sowie die Glocke Veranstaltungs- Gesellschaft.
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