14.10.1999
Neue Arbeiten aus der Frühzeit des Künstlers erworben
Er gab der Bremer Böttcherstraße ihr unverwechselbares Aussehen: Bernhard Hoetger (1874 - 1959), ein eigenwilliger und äußerst vielseitiger Künstler, dessen Schaffensfreude sich sowohl in der Bildhauerei als auch in der Malerei und der Architektur ausdrückt. Seine phantasievollen, plastischen Konstruktionen in der Böttcherstraße sind längst weltweit bekannt - besuchen doch Jahr für Jahr Millionen von Touristen diese einzigartige Kunstgasse. Eines der markantesten Werke Hoetgers in dieser knapp 100 Meter langen Straße ist das Paula Modersohn-Becker-Haus, in dem ein Teil seiner Werke dauerhaft präsentiert wird und jetzt durch neue Objekte ergänzt worden ist. Der Kunst- und Kulturstiftung der Sparkasse Bremen ist es nämlich gelungen, zusätzlich zu den bereits vorhandenen Exponaten neun neue Objekte zu erwerben. Dabei handelt es sich um acht Bronzen aus Privatbesitz sowie eine farbig glasierte Terrakotta-Figur, die einzige ihrer Art.
Außer dem Selbstporträt von 1936 stammen alle gezeigten Neuerwerbungen aus der Pariser Zeit von 1900 bis 1904. Diese Frühzeit gilt als die wichtigste Schaffensperiode Hoetgers, der zur damaligen Zeit neben Maillol einer der bedeutendsten Bildhauer nach Rodin war. Überraschen ist, dass die Bronzen - entgegen aller Regel - im Tageslicht präsentiert werden. Auf diese Weise soll eine Beziehung hergestellt werden zwischen den Figuren im Innenraum und den Außenskulpturen am Haus. Ohne Zweifel vervollständigen die Neuerwerbungen die bestehende Sammlung auf hervorragende Weise und geben somit einen umfassenden Einblick in alle Werkphasen dieses einzigartigen Künstlers.
Das Paula Modersohn-Becker Haus in der Böttcherstraße ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Sonderausstellung Bernhard Hoetger: Bronzen ist bis zum 7.11.99 zu sehen.