Bürgermeister Jens Böhrnsen würdigt "Frauen in Arbeit und Wirtschaft"
10.07.2013"Ich habe heute hier eine wichtige, unverzichtbare und sehr verdienstvolle Arbeit kennen gelernt." Mit diesen Worten würdigte Bürgermeister Jens Böhrnsen bei seinem heutigen Besuch (10. Juli 2013) den Verein "Frauen in Arbeit und Wirtschaft" – kurz FAW. Ein Team von Frauen hat sich in den hellen und ansprechend ausgestatteten Räumen der Bremer Knochenhauerstraße 20-25 zusammen gefunden. Ihnen geht es darum, ganz gezielt Frauen zu beraten und zu unterstützen, die wieder in den Beruf einsteigen wollen, die sich verändern, in die Selbständigkeit gehen oder erstmals eine Tätigkeit aufnehmen möchten. Die Mitarbeiterinnen wollen Frauen fit und stark für deren individuelle Berufsplanung machen und ihre Chancengleichheit erhöhen. Mehr als die Hälfte der Ratssuchenden haben einen Migrationshintergrund – deshalb ist das kostenlose Angebot interkulturell und mehrsprachig.
Geschäftsführerin Doris Salziger hat ein hoch engagiertes und kompetentes Team um sich herum. Was hier an Arbeit geleistet wird, ist aus Mitteln der Europäischen Union (ESF) finanziert. In persönlichen Beratungsgesprächen wird herausgefunden, worum es den Frauen geht: "Die Frauen, die zu uns kommen, können so viel Beratung in Anspruch nehmen, wie sie wollen", unterstreicht Andrea Klinz, zuständig für berufliche Orientierung und Karriereplanung. In persönlichen Beratungsgesprächen werde versucht, die Bedürfnisse, Stärken und Interessen der Frauen herauszufinden. "Wir nehmen das auf, entwickeln daraus Handlungsschritte mit ihr und begleiten sie." Dabei werden Frauen ermutigt, sich gezielt für nicht-traditionelle Berufe zu entscheiden, z.B. in der Umwelt- und Energiewirtschaft, der Logistik oder in der Gesundheitswirtschaft.
Keine Frau verlässt das Büro ohne Plan. Dafür sorgen auch Berrin Yaman, Alicja Slufik und Susanne Bukta, die sich insbesondere um Migrantinnen kümmern. Beim FAW wird neben englisch und französisch auch in den Sprachen türkisch, russisch, polnisch und ungarisch beraten. Das nimmt vielen Frauen mit Migrationshintergrund und geringen Deutschkenntnissen die Schwellenangst – ein besonderer Vorzug dieser Einrichtung. "Ich gehe auch in Moscheen, um mit Frauen in Kontakt zu treten", berichtet Berrin Yaman. Unterstützt werden Frauen auch dabei, wenn es um die Anerkennung beruflicher Abschlüsse geht, die sie im Ausland erworben haben. Frauen mit Migrationshintergrund zu helfen, erfolgreich am Arbeitsleben teilnehmen zu können – darin sieht Bürgermeister Böhrnsen auch einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften in Bremen.
Franziska Mayer und Susanne Bukta sind für Frauen da, die den Schritt in die Selbständigkeit wagen wollen. Dabei geht es um erste Orientierung und Hilfen, wenn ein Plan oder ein Gründungskonzept erstellt werden soll. "Frauen gründen anders", weiß Franziska Meyer. Sie seien vorsichtiger als Männer, bevor es an die Gründung einer Firma gehe. Von großer Bedeutung ist, dass die Mitarbeiterinnen eng vernetzt sind – z.B. mit dem Expertinnen-Beratungsnetz ebn, belladonna und B.E.G.I.N.
Um Frauen, die für sich als Perspektive einen Wiedereinstieg in den Beruf sehen, kümmern sich Christiane Goerts und Birgit Kausch. "Hier ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein großes Thema", sagt Christiane Goerts. "Ich bin sehr beeindruckt davon, welch konkrete Unterstützung die Frauen hier bekommen", so Bürgermeister Jens Böhrnsen. Die Arbeit der Beratungsstelle Frauen in Arbeit und Wirtschaft helfe zudem bei der Armutsbekämpfung: Sie zeige Frauen einen Weg zur gleichberechtigten Teilhabe am Bremer Erwerbs- und Wirtschaftsleben auf mit dem Ziel einer Orientierung und Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt.