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Senatskanzlei

Arbeit für die Jury: Beiträge zum Wettbewerb "Best of Bremen" werden gesichtet

16.11.2000


Im kleinen Zimmer unterm Rathausdach stapeln sich die Einsendungen. Da steht die Fatih Moschee als liebevoll gebautes Modell, da hängen spannende Collagen an der Wand. Manche haben Videobänder geschickt, andere Fotos und Texte zusammengestellt, auch Gedichte und CDs sind dabei: Bremens Jugend hat sich einiges einfallen lassen für den Wettbewerb "Best of Bremen". Über 100 Beiträge sind bei Dr. Helmut Hafner eingegangen, dem Initiator dieser Aktion. Junge Menschen zwischen 12 und 24 Jahren konnten sich beteiligen und Orte benennen, die das beste spiegeln, das Bremen zu bieten hat. Wo Freundschaft und Toleranz, Zivilcourage und Verantwortung gelebt werden. Die Sieger dieses Wettbewerbs werden während der "Nacht der Jugend" am 21. November im Bremer Rathaus gekürt.


"Ich bin beeindruckt, welch Mühe sich die Jugendlichen gegeben haben und wie viel menschenfreundliches Engagement sich hinter den vorgestellten Plätzen verbirgt", sagt Helmut Hafner, der die 3. "Nacht der Jugend" mit einer Gruppe engagierter junger Leute vorbereitet. Jetzt ist die Jury gefragt, die all die Vorschläge sichtet und die interessantesten unter ihnen in die nähere Wahl ziehen wird. Es ist ein buntes, beeindruckendes Kaleidoskop ganz persönlicher Eindrücke und Erfahrungen, das sich ihnen darbietet. Bojar und Timo zum Beispiel beschreiben begeistert das Multi-Kulturcafe Tomo-Ni, "wo es wirklich friedlich" zugeht. Für Steffi ist die Kinder- und Jugendfarm in Borgfeld "mein zweites Zuhause", während Natali die Kleine Weser zum besten Platz für ein bunt gemischtes Publikum, für Mensch und Tier gekürt hat. Einige haben ihr Freizeitbad gewählt, andere schwärmen von ihrer Bibliothek oder der Kirche.


Aus manchen Texten wird eindringlich klar, wie beliebt und gefragt die Jugendhäuser sind. Für eine Gruppe junger Leute ist der Jugendclub Fockengrund gar der "beste Ort der Welt". Schülerinnen und Schüler aus der Tobias-Schule teilen mit, wie gern sie zu Hause und auch in der Schule sind. Und Esthers Lieblingsplatz ist der mit den vier Stadtmusikanten, sie schreibt als Begründung: "So, wie sich die vier Tiere verbinden, so sollen sich auch die Menschen verbinden". Keinen Zweifel lassen Clara, Stefan, Nina und Christoph daran, dass sie die Fatih Moschee besonders lieben. Sie haben neben Texten und Bildern ein Modell geschickt. Ein ganzes Haus gebastelt haben auch junge Menschen, die das Jugendfreizeitheim Haferkamp für einen hervorragenden Ort des gemeinsamen Lebens und Miteinander halten. Die Circusschule, der Sportgarten und der Bürgerpark, der Weserdeich und auch die Ostkurve: All die genannten Beispiele zeigen, dass es in Bremen wahrlich viele Plätze und Aktivitäten gibt, wo sich Jüngere und Ältere, Deutsche und Nichtdeutsche, Schüchterne und Selbstbewusste, Arme und Reiche wohlfühlen und gut miteinander auskommen.


Während der "Nacht der Jugend" werden all die Vorschläge in einer Ausstellung präsentiert. Den Gewinnern des Wettbewerbs winken attraktive Preise. Neben einem Segelboot gibt es zum Beispiel eine Flugreise nach Übersee zu gewinnen, einen Laptop oder eine Musikanlage. Es lockt ein Essen mit Werderspieler Marco Bodo, und wer den Kino-Gutschein bekommt, der kann wählen, ob er zu zweit hingeht oder gar 700 Plätze belegen möchte...


Die "Nacht der Jugend" entstand als eine besondere Form des Erinnerns an die sogenannte "Reichskristallnacht". Sie greift inzwischen auch andere Themen und Fragen auf, wobei das Erinnern an den Holocaust immer gegenwärtig ist. Die Veranstaltung will sich bewusst von den traditionellen Feierlichkeiten abheben.

Am 21. November sind alle Bremerinnen und Bremer erneut zu einem vielfältigen Kulturprogramm mit Swing und Pop, mit Theater und Diskussionen, mit Spaß und Nachdenklichkeit ins Bremer Rathaus eingeladen.