19.07.2001
Bremerhavener Festwoche will "stärkste Party an der Nordseeküste" werden
Wenn Bremerhaven feiert, dann ist eines klar: Es wird maritim. Für die 27. Bremerhavener Festwoche gilt diese Maxime allemal. Schifffahrt und Schiffbau stehen denn auch im Mittelpunkt dieser "stärksten Party an der Nordseeküste", die die Seestadt vom 25. bis 29. täglich von 12 bis 24 Uhr auf die Beine stellen wird. Erwartet werden rund 200 000 Besucher, die sich an Schleppern, Seenotrettungskreuzern, Traditionsseglern oder Marinesuchbooten werden satt sehen können: Im Alten und Neuen Hafen jedenfalls wird es eng, und ein vollgepacktes Programm erleichtert nicht gerade die Wahl.
Mehrfach täglich geht es mit dem HafenBus in das eigentliche Herz der Hafenstadt: In den Container-Terminal, dorthin, wo sich maritimes Arbeitsleben abspielt. Hier ist man hautnah am Geschehen. Auch der Autoterminal und die Lloyd-Werft werden angefahren. Mit dem Bergungsschlepper Goliath sind Mini-Kreuzfahrt auf der Weser möglich, und wer mag, kann neben vielen andern Schiffen den Zollkreuzer Bremerhaven besichtigen. Zu sehen gibt es viel: Zum Beispiel den Einsatz eines Ölauffangschiffes während eines simulierten Unfalles oder die Aktionen während einer Rettung aus Seenot. Eine punktgenaue Landung auf dem Weserdeich wollen Fallschirmspringer versuchen, und 18 Heißluftballone schweben zum Sommertreffen ihrer Kapitäne in der Seestadt ein. Aus Hamburg haben sich überdies stimmgewaltige Marktschreier vom Fischmarkt angesagt, und auf mehreren Bühnen wird bis 24 Uhr für Live-Musik gesorgt.
Wer sich für traditionellen Schiffbau interessiert, der kann auf der Sommerwerft der Schiffergilde miterleben, wie Masten gebaut und Planken über Dampf gebogen werden. Überwiegend touristisch ausgerichtet ist dagegen das Europa-Zelt, unter dessen Dach sich u.a. Bremerhavens Partnerstädte Cherbourg (Frankreich), Grimsby (England), Fredrikshavn (Dänemark), Pori (Finnland) und Kaliningrad (Russland) präsentieren. Für Gaumenfreuden sorgt fünf Tage lang Bremerhavens Gastronomie, die eine große überdachte Partylandschaft mit Musikbühne aufbauen wird. Highlight ist das große Höhenfeuerwerk am 28. Juli um 23 vor dem Weserdeich.
Für die traditionellen Festwochen im kommenden Jahr wollen sich die Mitarbeiter der Bremerhaven-Werbung übrigens mächtig ins Zeug legen: Im Jahr 2002 nämlich feiert die Seestadt ihren 175. Geburtstag. Zu diesem Anlass will die im Jahre 1827 von dem Bremer Bürgermeister Johann Smidt gegründete Stadt ihre Stärken und die Perspektiven für die Zukunft eindrucksvoll in Szene setzen. Seinerzeit hatte der weitsichtige Politiker rund 65 Kilometer nördlich von Bremen 89 ha Außendeichsland vom damaligen Königreich Hannover erworben, um hier für Bremen einen neuen Vorhafen bauen zu lassen. Das war die Geburtsstunde der heutigen Seestadt Bremerhaven, die zum Bundesland Bremen gehört.