"Heute ist ein wichtiger Tag für ein gutes Zusammenleben. Deshalb freue ich mich, dass wir hier heute in so großer Runde zusammen gekommen sind", sagte Bürgermeister Jens Böhrnsen heute (15.1.2013) anlässlich der Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Freien Hansestadt Bremen und den Muslimen. Neben Böhrnsen unterzeichnete Bürgermeisterin Karoline Linnert, für Bremerhaven Oberbürgermeister Melf Grantz, der Vorsitzende der Schura, Mustafa Yavuz, der Landesvorsitzende des DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.), Yilmaz Kiliç, und für den Vorstand des Verbandes der islamischen Kulturzentren, Akin Özgenç.
Seit August 2009 wurde mit den drei islamischen Dachverbänden in vielen Gesprächen verhandelt. Jens Böhrnsen: "In Bremen ist es eine gute Tradition, nicht über die Menschen zu sprechen, sondern mit ihnen. Der Vertrag kann jetzt einen sehr guten Beitrag zur weiteren Integration leisten. Gemeinsam geht es uns – Stadt und Muslimen – darum, wie wir unsere schöne Stadt einladender, lebenswerter und menschenfreundlicher gestalten können." Böhrnsen erinnerte an die konstruktiven Gespräche, die dem Vertrag vorangegangen sind: "Ich bin dankbar für einen guten, intensiven Dialog, den wir haben führen können".
Bremen ist nach Hamburg das zweite Bundesland, das einen solchen Vertrag auf den Weg gebracht hat. Der Bürgermeister zeigte sich überzeugt davon, dass ein solcher Vertrag auch Vorbild im Sinne eines menschenfreundlichen Umganges miteinander für andere Bundesländer sein könne. Bürgermeisterin Karoline Linnert betonte: "Die Vertragsunterzeichnung markiert einen wichtigen Meilenstein in der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Damit wird die Bedeutung der islamischen Religionsgemeinschaften in unserem Bundesland dokumentiert. Der Vertrag ist ein Zeichen der Anerkennung und des Respekts."
Der Vertrag biete laut Bürgermeister Böhrnsen auch Lösungen an, um die Alltagsprobleme der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu verringern. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die Anerkennung islamischer Feiertage, die Repräsentanz der Muslime in gesellschaftlichen Gremien oder um Bestattungen nach islamischen Vorschriften. Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz bezeichnete den Vertrag als "Zeichen dafür, dass wir friedvoll zusammen leben können".
Mustafa Yavuz,Vorsitzender der Schura, betonte in seiner Rede, dass der Tag der Vertragsunterzeichnung ein historisches Ereignis darstelle. Er zeige, dass die Muslime in Bremen ein integraler Bestandteil der Gesellschaft seien. Für den Landesvorsitzenden des DITIB, Yilmaz Kiliç, macht der Vertrag deutlich, dass die Muslime Bremen als ihre Heimat ansehen. Und Akin Özgenç, Vorstand des Verbandes der islamischen Kulturzentren, unterstrich in seiner Ansprache, wie sehr der Vertrag das Gefühl der muslimischen Bürgerinnen und Bürger stärke, dazuzugehören.
Der Vertrag im Download (pdf, 79.5 KB).
Foto: Senatspressestelle