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Sonstige

Banik: Offshore-Terminal und Hafeneisenbahn in Bremerhaven bilden die Schwerpunkte der künftigen bremischen Hafeninvestitionen

17.12.2012

Mit Jahrhundert-Investitionen wie dem Bau von Container-Terminal 4 und Kaiserschleuse haben die bremischen Häfen ihre Attraktivität für Logistikkunden aus aller Welt in den vergangenen Jahren weiter erhöht. Jetzt steht mit dem Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) ein weiteres zentrales Infrastrukturprojekt auf der Agenda der Hafengesellschaft bremenports. Das anspruchsvolle Hafenbauprojekt soll bis 2016 verwirklicht werden – eine 25 Hektar große Verladezone mit 500 Metern Kajenlänge für bis zu 160 Offshore-Windenergieanlagen jährlich, mit der Bremerhavens führende Rolle als Standort von Fertigung und Logistik gestärkt werden soll. Der Baubeginn wird für das Jahr 2014 angestrebt.

Ende September hatte der Senat das Konzessionsverfahren zur Suche eines privaten Investors für den OTB aufgehoben, weil die eingegangenen Angebote nicht verwertbar waren. „Die zögerliche und wenig konsequente Art, mit der die Bundesregierung die Energiewende umsetzt, hat die Investoren verschreckt“, sagte bremenports Geschäftsführer Holger Banik auf der heutigen Landespressekonferenz zur Hafenbilanz 2012 in Bremen (17.12.2012). Die Entscheidung des Senats, den Bau des OTB öffentlich zu finanzieren, gebe der Offshore-Industrie eine gute Perspektive in einer schwierigen Zeit: „Bremerhaven hat sich in den vergangenen zehn Jahren zum wichtigsten deutschen Standort für die industrielle Produktion in der Offshore-Windindustrie entwickelt. Der neue Terminal an der Weser wird diesen Status sichern und stärken.“

In enger Abstimmung mit der „Staatsrätelenkungsgruppe OTB“ wird bremenports die Ausschreibungsverfahren für den Bau und den Betrieb der Hafenanlage in den kommenden Monaten vorbereiten. In den vergangenen Monaten liefen die Vorbereitungen für das wasserrechtliche Planfeststellungsverfahren bei bremenports auf Hochtouren. „Noch in diesem Jahr wird der entsprechende Antrag bei der zuständigen Wasserbehörde – dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr – eingereicht. Banik rechnet beim Planfeststellungsverfahren mit einer Verfahrensdauer von etwa einem Jahr. Die Ausschreibungen für Bau und Betrieb des Offshore-Terminals werden sich über einen ähnlich langen Zeitraum erstrecken.

„Die Zwischenlösungen für den Umschlag der schweren Windenergieanlagen-Teile, die im Bremerhavener Überseehafen geschaffen worden sind, haben sich bewährt“, resümierte Banik. Vor dem Südbereich der Containerkaje (Einbau sogenannter „Elefantenfüße“ am Wesergrund zur Verankerung eines Errichterschiffs) und im Kaiserhafen III vor der ABC-Insel (Bodenaustausch zur Ertüchtigung der Hafensohle) habe bremenports die Voraussetzungen für diese Zwischenlösungen geschaffen. „Dafür wurden etwa 10 Millionen Euro öffentliche Mittel investiert“, sagte Banik. Das Ergebnis könne sich sehen lassen: „Zwei große Errichterschiffe operieren inzwischen von Bremerhaven aus.“

Einen zweiten Schwerpunkt für künftige Hafeninvestitionen setzt Bremen beim Ausbau der Eisenbahn-Infrastruktur in Bremerhaven. „Bis Mitte des nächsten Jahrzehnt rechnen wir dort mit 770 Güterzügen pro Woche“, erläuterte Banik. Zum Vergleich: 2011 waren wöchentlich im Mittel etwa 490 ein- und ausgehende Güterzüge auf den Gleisen der Hafeneisenbahn in Bremerhaven unterwegs. Im Sommer 2012 stieg die Zahl bereits auf bis zu 630 Züge pro Woche. „Die Infrastruktur der Hafenbahn stößt an ihre Grenzen. Deshalb bauen wir sie zügig aus“, sagte der bremenports-Chef.

Herzstück der bremischen Bahn-Investitionen ist das Projekt Imsumer Deich. Die Gleise des „Hafenbahnhofs“ am Rande des Container-Terminals werden bis 2016 um eine Achter-Harfe (plus Elektrifizierung) erweitert. In den Kosten von etwa 24 Millionen Euro sind auch die Mittel für den Umzug einer amerikanischen Transporteinheit enthalten, die an einen anderen Standort verlegt werden muss. Derzeit wird bereits das Gleisnetz am Bahnhof Kaiserhafen ausgebaut. Mittelfristig stehen weitere Investitionen in Speckenbüttel an: Im Norden Bremens soll bis etwa 2018 wie am Imsumer Deich eine weitere Achter-Harfe geschaffen werden.