420 Tonnen schwere Stahlkonstruktion wird Mittwoch über den Fluss geschoben
14.12.2012Bremen-Ritterhude. In einem gemeinsamen Großprojekt betreiben die Länder Bremen und Niedersachsen seit 2009 den Neubau der Wümmebrücke über die Landesgrenze bei Ritterhude. Am 18. Dezember (Dienstag) wird der zurzeit noch auf der Ritterhuder Seite befindliche neue Brückenkörper an Land, am 19. Dezember dann über die Wümme geschoben. Aus diesem Grund ist vom 19.12.2012 ab 02.00 Uhr morgens bis voraussichtlich zum 20.12.2012 um 15.00 Uhr eine Einbahnstraßenregelung eingerichtet. Die Ritterhuder Heerstraße (L151) ist während der Einschubarbeiten ab der Einmündung Richtung Lilienthal/Worpswede bis zur Autobahnauffahrt Bremen-Industriehäfen nur in Richtung Bremen befahrbar. Der Verkehr aus Bremen in Richtung Ritterhude wird über die A27 Abfahrt Bremen-Nord und die B74 geführt.
Der anstehende Brückeneinschub bildet eine besondere technische Herausforderung, da nicht nur die Witterungsverhältnisse und der Zufluss aus dem Oberlauf der Wümme berücksichtigt werden müssen, sondern es ist auch eine logistische Leistung, da große Kräne eingesetzt werden. Der Termin wurde mit Blick auf den Tidenhub und die Sperrung des Lesumsperrwerks gewählt. Es werden zudem viele Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet, die sich dieses Ereignis vor Ort anschauen möchten. Achtung: Wegen der Einbahnstraßenregelung stehen keine Parkmöglichkeiten für PKW zur Verfügung.
Die neue 3-Feld-Brücke wird mit einer stählernen Bogenkonstruktion als Flussbrücke und beidseitigen anschließenden Vorlandbrücken in Stahlbetonverbundbauweise gebaut. Seit Mitte März wurde die stählerne Bogenkonstruktion für die Brücke auf niedersächsischer Seite der Wümme an Land fertig gestellt. Das Bauwerk überspannt den Fluss in einer Breite von etwa 115 Metern. Die stützenfreie Stromöffnung beträgt circa 71,50 Meter. Die Anlieferung und Montage der Vorlandbrücken erfolgt ab Januar. Die endgültige Fertigstellung und Verkehrsfreigabe für die neue Wümmebrücke ist für August 2013 geplant. Dann bietet die neue Brücke auf beiden Seiten der Fahrbahn ausreichend breite Geh- und Radwege.
Das bisherige Brückenbauwerk quert die Wümme auf bremischer Seite im Zuge der Ritterhuder Heerstraße und auf niedersächsischer Seite im Verlauf der Landesstraße L 151 (Oslebshauser Landstraße). Der Straßenzug hat eine übergeordnete Verkehrsfunktion für das Straßennetz des bremischen Stadtgebietes und der Region Ritterhude / Osterholz-Scharmbeck.
Auf bremischer Seite schwenkt zukünftig die Ritterhuder Heerstraße westseitig auf das neue Brückenbauwerk. Auf niedersächsischer Seite ist geplant, die L 151 abzuhängen und die K 43 als Vorfahrtsstraße zu führen. Seit 2009 läuft die Baumaßnahme mit einem Gesamtvolumen von etwa 12,6 Millionen Euro. Die Baukosten teilen sich die Länder Bremen und Niedersachsen, der niedersächsische Anteil wird zu 50 Prozent aus EFRE-Mitteln der Europäischen Union finanziert. Die Verkehrsfreigabe der neuen Wümmebrücke soll im August kommenden Jahres erfolgen. Der Abschluss aller begleitenden Maßnahmen sowie der Abriss der alten Brücke sind für 2014 geplant.